Anime Klassiker: Akira - Original Pressebericht

Vor vielen Jahren fand ich den original Pressebericht zu Akira auf einer Börse. Da er sehr selten ist, habe ich ihn für dich digitalisiert. (Quelle: Sputnik Filmverleih, Connexion Film, Carlsen Verlag)


Akira - Der Film


Akira galt 1988 mit $7 Millionen als teuerster Zeichentrickfilm, der je in Japan gemacht wurde. Er basiert auf einem Comic-Bestseller von Katsuhiro Otomo. Er zeigt ein Science-Fiction-Abenteuer für Erwachsene, voller Action und Spezialeffekte.


Der Macher Katsuhiro Otomo.


Geboren wurde Otomo im April 1954 in Miyagi, einer ländlichen Provinz 400 Kilometer von Tokio, in der Land- und Fischwirtschaft betrieben wird. Er besuchte die Sanuma-Oberschule, die für eine ländliche Schule von der Comic-Muse ausgesprochen begünstigt zu sein scheint. Zwei andere bekannte Comic-Künstler, Yogi Kamata und Shotaro Ishinomori, dessen "Cyborg 009"-"Kamen Rider" und "Japan, inc." weltweit bekannt wurden, besuchten die selbe Schule.


In seiner Oberschulzeit wurde Otomo zum Filmfanatiker. "Bonnie and Clyde-Easy Rider-Five Easy Pieces" und "The Strawberry Statement" (Blutige Erdbeeren) beeindruckten ihn so nachhaltig, dass er oft die dreistündige Fahrt in das nächste Kino auf sich nahm.


Nach dem Schulabschluss 1973 zog Otomo nach Tokio und veröffentlichte noch im August des gleichen Jahres sein erstes Comic: "Gun Report" (Ju-sei), eine Adaption von Prosper Merimées "Mateo Falcone". In den Jahren darauf schuf er eine große Zahl von Kurzgeschichten mit dem Umfang von 20 bis 30 Seiten, der ungefähren Länge eines US-Comics, für das wöchentliche erscheinende Comic-Magazin "Action".


In Japan ist es dagegen nichts Ungewöhnliches, wenn ein Comic 1000 oder mehr Seiten umfasst. Er erscheint zunächst als wöchentliche, zweiwöchige oder monatliche Serie in einem der Comic-Magazine. Wird ein Comic von den Lesern angenommen erscheint dieser später auch in Buchform.


Nach dem Erfolg der Comic-Short-Stories wandte sich Otomo längeren Arbeiten zu. 1979 begann die Arbeit an "Fireball", einer Geschichte über den Konflikt zwischen Menschen und Computern. "Fireball" markiert den Beginn von Otomo's Interesse am SF-Action-Genre und begründete seinen Ruf unter Oberschülern und Studenten, ein fanatischer Anhänger einer neuzeitlichen, visuell orientierten Kultur zu sein. Otomos Stil traf sofort auf Begeisterung. Die Zeitschrift "Asahi“ sowie das "New-Wave-Kino" klappten das Buch des alten Hollywoodstils zu. So ist Otomo angetreten, um mit den alten Konventionen der japanischen Comics zu brechen.


Seine 230-seitige Geschichte "Domu", die er von 1980 bis 1981 zeichnete, ist die Geschichte eines Kampfes zweier Bewohner eines modernen Appartement-Hochhauses: Sowohl der alte Mann als auch das kleine Mädchen besitzen tödliche paranormale Kräfte. Ihr Duell hat zerstörerische Folgen auf ihre Umwelt. "Domu" erschien ab 1980 als Serie und wurde 1983 als Buch veröffentlicht. Im selben Jahr stand es mit 500.000 verkauften Exemplaren auf Platz 1 der Bestsellerlisten und brachte ihm den großen SF-Preis ein, der zuvor nur für Romane vergeben wurde.


Nach dem Erfolg von "Domu" nahm Otomo ein noch ehrgeizigeres Projekt in Angriff: "AKIRA". Der Comic, der mit allen Traditionen brach, wurde im Young Magazin von Kodansha Ltd. erstmals im Dezember 1982 veröffentlicht und hatte sofort großen Erfolg. Die ersten 5 Bände des Nachdrucks in Buchform verkauften sich millionenfach.


Neben "Sayonara Nippon" (ein japanischer Karateexperte scheitert bei seinem Versuch, in New York ein Held zu werden), "Kibu wa mo senso" und "Henzeru to Gureteru (Hänsel und Gretel), blieb Otomo sehr am Film interessiert.


1982 zog er sich ein halbes Jahr von der Comic-Produktion zurück, um einen 16 mm Kurzfilm zu realisieren: "Give us Guns give us freedom" (Jiyu o warera ni). Er produzierte ihn selbst und engagierte seine Freunde als Schauspieler.


Die Uraufführung des Films fand in der Kinokuniya Hall, einem Avantgarde-Kino in Tokio, statt. Otomo arbeitete ebenfalls an animierten Werbespots für Suntory, Canon und Honda. 1988 gründete er das Akira Komitee für das Filmprojekt "AKIRA".


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Quelle youtube


Zur Produktion von Akira.


Oberste Priorität bei der Herstellung von AKIRA hatte der realistische Stil, der nötig war, um das Neo-Tokio des Jahres 2019 darzustellen. Dafür wurde ein Budget von 7.500.000 € bereitgestellt, eine Rekordsumme im japanischen Animationsfilm. Es wurden 2.212 Einstellungen und 160.000 Einzelbilder gebraucht, um die gewünschten lebensnahen Effekte zu erzielen.


Äußerst ungewöhnlich für einen Zeichentrickfilm ist auch, dass "AKIRA" auf 70 mm Film gedreht wurde, um größtmögliche Brillanz und Schärfe für die Projektion zu erreichen.


Für die Dialoge wurde eine Methode angewandt, die im japanischen Animationsfilm sehr selten ist. Alle Stimmen wurden aufgenommen, bevor die Zeichnungen erstellt wurden, so dass die später gezeichneten Figuren die zuvor aufgenommenen Dialoge lippensynchron sprechen.


Das war ein weiter Weg, Realismus in diese Produktion zu bringen. Ein Hilfsmittel für die Dialogaufnahme war die Aufzeichnung der Storyboards auf Video, damit die Sprecher ihre Rollen und Einsätze verfolgen konnten. Otomo führte selbst die Regie bei der Synchronisation.


Das Streben nach Realismus drückte sich auch in der Farbgestaltung aus. Otomo wollte Farben schaffen, die von weitem leuchten und von nahem subtil werden. Um diesen Effekt zu erzielen, wurden in dem Film 327 Farben verwendet, von denen 50 ausschließlich für AKIRA entstanden.


Der Kontrast zwischen den leuchtenden Farben, die für das Zentrum von Neo-Tokio verwendet wurden, und den düsteren Farben für außerhalb gelegene Gebiete ist sehr eindrucksvoll.


Da Nachtszenen überwiegen, was für einen Zeichentrickfilm ungewöhnlich ist, wurden besonders viele verschiedene Schattierungen der Farbe Blau verwendet, die auf der Kinoleinwand zur vollsten Geltung kommen.


Katsuhiro über seinen Film.


Jenseits der Sphären unserer Visionen von Wirklichkeit treibt eine Welt immer weiter in ihr kosmisches Verhängnis. Ich fühlte die Herausforderung, das größte Schauspiel, die großartigste Katharsis aller Zeiten zu schaffen. Ich wollte einen Film machen, der ein Strom von Bildern sein sollte, anstatt nur auf szenische Höhepunkte zuzustreben. Ich wollte Details zeigen, die als ein Mosaikstein des Ganzen gesehen werden können. Mit Hilfe dieser Details soll der Zuschauer den Film im Rückblick rekonstruieren können.


Ich schuf Neo-Tokio, um das Bild, das ich von "AKIRA" hatte, zu formen und zu intensivieren. Obwohl sich der Filmtitel auf den Namen eines Kindes bezieht, bewegt sich die Handlung nicht um einen Einzelnen. Keine Figur ist die Hauptfigur, obwohl viele als solche betrachtet werden könnten.


Jeder von ihnen hat sein eigenes Schicksal, deshalb ist die Handlung nichts weiter als eine Verflechtung vieler Schicksale. Die Schlussszenen dieses Filmes waren ursprünglich für das Comic vorgesehen. Ich hatte lange Zeit geplant, ihn mit einer nostalgischen Unterhaltung zwischen Kaneda und Tetsuo zu beenden. In der Original-Geschichte gelang es mir jedoch nicht, das in den Griff zu bekommen, denn die Figuren schienen ihrer eigenen Logik zu folgen. Wenn sie einmal ihre ganze Dynamik entfaltet haben, ist es selbst für ihren Schöpfer schwer, sie zu bremsen- deshalb muss das Ende weit im voraus geplant werden.


Eins der Probleme, die ich mit diesem Film hatte, war, die Szenen miteinander zu verbinden. Obwohl ich genügend Bilder aus dem Drehbuch besaß, um damit die großen Szenen zu bestreiten, hatte ich Schwierigkeiten sie so zusammenzubringen, dass sie zum Höhepunkt führten.


Ein anderes Problem war der Fluss, oder das Tempo der Geschichte. Weil der Film in einen Rahmen von zwei Stunden passen musste, war es wichtig, beim Schnitt zwischen den Szenen keine Zeit zu verlieren. Im Comic hat man größere Freiheiten, abzuschweifen- ein Film verliert dadurch an Klarheit und Schärfe.


Als ich an den Storyboards arbeitete, berücksichtigte ich bereits die Möglichkeit der Animation. Aber gerade die vielen scheinbar einfachen Szenen bargen besondere Schwierigkeiten: z.B. eine Figur, die sich auf die Kamera zubewegt. Eine Fernseh-Animation würde sich an dieser Stelle mit einer Halbnah-Einstellung begnügen. In diesem Film, der für die Kinoleinwand geschaffen wurde, sollte die ganze Gestalt sichtbar sein und ihre Bewegungen mussten lebensecht wirken. Wir benötigten daher eine erheblich größere Menge an Einzelbildern, als für einen konventionellen japanischen Zeichentrickfilm verwendet werden.


Die Schlusssequenz, die Tetsuos Verwandlung zeigt, ist nur mit Hilfe der Animation möglich. Um solche Szenen mit einem Sinn für Realismus zu zeigen, kommt es sehr darauf an, wie vertraut eine Figur dem Zuschauer ist. Wenn sie von Anfang an eingeführt ist, verändert selbst ein phantastischer Schluss den ersten Eindruck nicht. Außerdem muss man, um spektakuläre Szenen oder imaginäre Geschehnisse zu zeigen, ganz konventionelle Hintergründe zeichnen. Dadurch wirken beispielsweise die Szenen der Verwüstung realistisch. Doch vor allem durch den künstlerischen Aufbau und die farbliche Gestaltung ist eine Steigerung der realistischen Wirkung möglich.


Darsteller:


KANEDA Shotaro

Alter: 16


Ein Außenseiter, der weder gehorsam noch kooperativ ist. Er ist bekannt dafür, erst zu handeln und dann zu denken. Organisator und Anführer einer Motorrad-Gang. Wird von seinen Mitschülern als ziemlich geltungssüchtig eingeschätzt.


KAY (von der Regierung festgelegter Codename)

Alter: 17


Wurde Mitglied und aktiv in einer Widerstandsgruppe, nach dem ihr Bruder im Gefängnis starb. Willensstark, dabei sensibel.


TETSUO Shima

Alter: 16


Das jüngste Mitglied in Kaneda's Gang. Bekannt für seine Minderwertigkeitskomplexe, weil er für schwach und unreif gehalten wird. Er wirkt extrem introvertiert.


KIYOKO


Unter Verfügungsgewalt der Regierung, besitzt parapsychologische Kräfte, festgestellt im Alter von 9 Jahren-speziell Telekinese. "Nr. 25" im streng geheimen AKIRA-Projekt.


TAKASHI


Unter Verfügungsgewalt der Regierung, besitzt parapsychologische Kräfte, festgestellt im Alter von 8 Jahren-speziell Psychokinese. "Nr. 26" im streng geheimen AKIRA-Projekt.


MASARU


Unter Verfügungsgewalt der Regierung. Gelähmt von der Hüfte abwärts durch Kinderlähmung im Alter von 6 Jahren. Parapsychologische Kräfte, festgestellt im Alter von 8 Jahren. Speziell: Zweites Gesicht und Psychokinese. "Nr. 27" im streng geheimen AKIRA-Projekt


Oberst SHIKISHIMA


Karriere-Militär. Ohne speziellen Aufgabenbereich in Neo-Tokio stationiert.


Sein Vater war Mitglied der Selbstverteidigungs-Armee und beteiligt am ursprünglichen AKIRA-Projekt vor Beginn des 3. Weltkrieges. Shikishima kennt das Geheimnis von AKIRA.


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Quelle youtube


Soundtrack:


Hervorgegangen aus dem 1953 in Tokio gegründeten Studentenchor "Hato no Kai" zählt Geinoh Yamashirogumi heute zu den führenden progressiven Chören der Welt. Ende der 60er Jahre hatte Shoji Yamashiro die Leitung des Studentenchors übernommen und des Chorgesanges Bulgarischer Frauen- jener mystischer Stimmen, die erst rund 20 Jahre später in Europa im Original berühmt wurden. 1970 bearbeitete Shoji Yamashiro die Kecak Gesänge Balis für seinen Chor. Aus dem Umfang der Vorbereitung und der neuen Art der Bühnenpräsentation ergaben sich abermals strukturelle und inhaltliche Änderungen des Chor-Konzeptes, das seit 1974 als GEINOH YAMASHIROGUMI bekannt wurde.


1976 legte die Gruppe mit " Ozorezan " eine erste Eigenkomposition sehr experimenteller Art vor: rituelle fernöstliche Vokalelemente verschiedener regionaler Herkunft gepaart mit traditionellen Musikinstrumenten und modernen elektroakustischen Instrumenten, suitenartig arrangiert zwischen Authentizität und Chaos.


Bis 1986 hatte Geinoh Yamashirogumi insgesamt zehn Alben veröffentlicht. Die Gruppe wurde in Japan als " den musikalischen Trends um zehn Jahre voraus " gewürdigt.


AKIRA - Die Musik des Soundtrack.


Shoji Yamashiro hat die Kompositionen zunächst mit Hilfe von Synthesizern und Computer komplett vorproduziert. Diese Aufnahme stand bei der Einspielung von Chor und Instrumenten als Führungsstimme zur Verfügung- kam aber selbst nicht mit auf das Band. Die Musik Shoji Yamashiros umfasst traditionelle japanische Klänge (wie "Shomoyo" oder "Noh"), ferner asiatische, afrikanische und europäische.


Soundtrack "International“:


  • Titel 1 "Kaneda" 3.10 min
  • Titel 2 "Battle Against Clown" 3.36 min
  • Titel 3 "Windows over Neo-Tokio" 2.45 min
  • Titel 4 "Tetsuo" 10.16 min
  • Titel 5 "Doll’s Polyphony" 2.53 min
  • Titel 6 "Shohmyoh" 10.10 min
  • Titel 7 "Mutation" 4.49 min
  • Titel 8 "Exodus from the Underground Fortress" 3.17 min
  • Titel 9 "Illusion" 13.56 min
  • Titel 10 "Requiem" 14.25 min


Soundtrack "Original Japanisch":


  • Titel 1 "Kaneda" 9.56 min
  • Titel 2 "Tetsuo I" 12.36 min
  • Titel 3 "Tetsuo II" 12.33 min
  • Titel 4 "Akira" 7.56 min


Zur Aufnahmetechnik.


Vollkommenes Streben nach Klang, von akustischem Klang zu elektronischem Klang, ist Yamashirogumis Selbstverständnis. Zusammen mit japanischen Toningenieuren haben sie über viele Jahre an der Verwirklichung gearbeitet. Einige Details der Aufnahmetechnik:


1. Gamelan ist ein Instrument, das aus zwei Teilen besteht. Jedes ist etwas anders als andere gestimmt. Spielt man beide zur gleichen Zeit, erzeugt man einen kolossalen Ton und eine mysteriöse musikalische Welt. Diese Klänge zu erfassen bedarf es eines Paares nicht-direktionaler Mikrophone in richtiger Stellung.


2. Yamashirogumi benutzt die neuesten und besten Mikrophon-Tuning Systeme, um den Klang verschiedener Instrumente unterschiedlicher Klangbreite zu mischen.


3. In AKIRA wurde häufig auch mit Kunstkopf-Mikrophon gearbeitet, um Stimmen und Instrumente aufzunehmen.


4. Es wurden besondere Effekte durch den gleichzeitigen Gebrauch des Kunstkopfes und nicht-direktionaler Mikrophone erzielt.


5. Für die Aufnahmen wurden besondere Räume ausgesucht. So entstanden viele Teile im Studio, andere in großen Hallen. Für den Titel " Mutation " nahm man Männer- und Frauenstimmen in getrennten Hallen auf.


Der Comic.


Die "New York Times" urteilte: "Die atemberaubenden Zeichnungen und abenteuerlichen Charaktere machen AKIRA zu einem Meisterwerk der Science-Fiction-Comics". Das Meisterwerk umfasst rund 2000 Seiten und ist auf insgesamt 20 Bände aufgeteilt. Diese werden durch den Carlsen Verlag vertrieben.


AKIRA-Pressestimmen.


Der Schlüssel zu AKIRAs Wucht liegt in der atemberaubenden Animation, einer der beeindruckendsten. Otomo's realistische Bilder machen ihn zum Cyberpunk-Disney. Jede Figur bizarr, selbst einem Stück Schrott wurde erstaunliche Individualität gegeben. Die klaustrophobische Atmosphäre Neo-Tokios übertrifft sogar die des Los Angeles im Jahre 2019 in "Blade Runner".


Genießen Sie einfach den großartigen visuellen Effekt und Shoji Yamashiros faszinierenden Soundtrack aus unheimlichen Chorgesängen und Gamelan-artiger Musik.


AKIRA ist ein erstaunliches Animationswerk. Otomo hat seinen Film mit solch unglaublicher Aufmerksamkeit für Maßstab, Perspektive, Bewegungs-Effekte und Panoramen gestaltet, dass Teile davon schwindelig machen....


Andere sind so hart, quälend und gewaltsam, dass man sich körperlich angegriffen fühlt. Die großen Themenkreise in AKIRA sind faszinierend und haben den Vorgeschmack einer beunruhigend nahen Zukunft, der anderen Seite eben eines wie-auch-immer nuklearen Holocaust, der uns zu erwarten scheint.


Filminhalt - Spoiler zu Akira


Am 16. Juli 1988 wurde Tokio durch die Zündung einer neuartigen Bombe vollkommen zerstört. Die Vernichtung der Stadt wurde zum Auslöser des III. Weltkrieges, der die Erde total verwüstet zurück ließ. Nach dem Krieg wurde der Friedensvertrag geschlossen und man begann mit dem Wiederaufbau. Auf dem aus der Tokio-Bay gewonnenen Land wurde Neo-Tokio errichtet. Unter einem veränderten politischen System begab sich Japan auf seine Suche nach neuem Wohlstand.


2019-31 Jahre nach der Zerstörung. Im Jahr vor den Olympischen Spielen wird Neo-Tokio von Krisen geschüttelt, hinter der Fassade von Wohlstand und Wachstum verbirgt sich Not und Verfall. Die Arbeitslosigkeit hat zugenommen, die subversiven Tätigkeiten sind zahllos. Drogenkartelle haben die Stadt untereinander aufgeteilt, die Menschen suchen Sicherheit und Trost in verschiedensten Neo-Religionen. Viele Jugendliche, so auch Kaneda und seine Freunde aus der Berufsschule, sind Mitglieder in Motorradgangs.


In den Nächten durchstreifen sie Neo-Tokio mit ihren hochfrisierten Motorrädern auf der Suche nach Action. In einer dieser Nächte kommt es zwischen Kaneda's Gang und den Clowns, einer rivalisierenden Motorradgang, zu einem Kampf. Zur gleichen Zeit, ein paar Straßen weiter, prügeln sich Demonstranten mit mobilen Polizeieinheiten.


Der Kampf zwischen der Polizei und den Demonstranten dauert an, während Kaneda's Gang sich in Richtung Altstadt absetzt. Tetsuo, der den Pulk anführt, wird durch das plötzliche Erscheinen von "26" vor seinem Motorrad irritiert und stürzt. Gerade als sie das Kind zur Rede stellen wollen, landet ein Armeehubschrauber. Alle werden festgenommen, der verletzte Tetsuo wird ins Militärlabor abtransportiert.


In diesem Labor finden Forschungen und Versuche mit parapsychologischen Kräften im Rahmen des streng geheimen Projektes AKIRA statt. Es wird dort allgemein angenommen, dass die Zerstörung Tokios auf die Kräfte AKIRA's zurückzuführen ist. Der ärztliche Leiter des Labors informiert den Oberst darüber, dass Tetsuo über außerordentliche PSI-Kräfte verfügt. Nach einiger Zeit entlässt man Tetsuo im Zusammenhang mit einem Experiment versuchsweise aus dem Labor. Er klaut Kaneda's Motorrad und flüchtet zusammen mit seiner Freundin namens Kaori's.


Die Clown-Gang verfolgt die Flüchtigen und beginnen sie anzugreifen. Die Vergewaltigung Kaori’s wird nur knapp durch das Eintreffen von Kaneda und seiner Gang verhindert. Kaneda versucht, Tetsuo davon abzubringen sich an den Clowns zu rächen, aber Tetsuo hat sich auf merkwürdige Art verändert.


AKIRA..... jemand ruft seinen Namen. Eine heftige Schockwelle durchläuft Tetsuo, während der Boden unter seinen Füßen aufbricht. Die in ihm ruhenden gewaltigen Kräfte sind nun aktiviert worden. Abermals kommt die Armee dazwischen und trennt Tetsuo von Kaneda.


Kyoko, das Probandenkind 25, prophezeit aufgrund eines Traumes, das AKIRA bald erwachen und Neo-Tokio abermals vernichtet werden wird. Der Oberst wird über die Prophezeiung informiert und eilt in die unterirdische Geheimbasis, die sich unter dem Explosionskrater des zerstörten Tokios befindet. Hier ruht AKIRA, eingeschlossen in einer versiegelten Kapsel, bei einer Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt. Was wird AKIRA wecken?


Neo-Tokio wird durch zahlreiche terroristische Bombenanschläge erschüttert. Kaneda, der die Untergrundkämpferin Kay vor der Verhaftung durch die Polizei rettet, wird durch diese Tat in einen Plan verwickelt: Er soll mit ihr und Ryu in das geheime Armeelabor eindringen. Der Politiker Nezu kontrolliert alle Aktivitäten der Untergrundkämpfer, denn er ist der Drahtzieher hinter der Revolution, die mit Hilfe von AKIRA ausgelöst werden soll. Deshalb braucht er dringend Daten über Tetsuo, das neue Experimentalobjekt des Militärs.


Währenddessen wird der Oberst in der Krisensitzung des "Hohen Regierungsrates", die über das Projekt AKIRA nicht informiert sind, beschuldigt, die Ausschreitungen und Bombenanschläge in der Stadt verursacht zu haben. Um zu verhindern, dass AKIRA aktiviert wird, greifen die Kinder "25","26" und "27" Tetsuo mit parapsychischen Kräften an.


Tetsuo aber absorbiert diese Kräfte. Er vermutet, dass etwas Unbekanntes im Labor ihn attackieren will. Niemand, nicht einmal die Armee, kann ihn jetzt noch kontrollieren.


Inzwischen sind Kaneda und Kay durch das Abwassersystem in das Labor eingedrungen. Trotz heftiger Angriffe der Sicherheitskräfte gelingt es ihnen, eine fliegende Plattform zu erobern und geführt durch telepathische Anweisungen von "25", bewegen sie sich auf die "Kinderstation" zu.


Als Tetsuo die "Kinderstation" erreicht, attackiert er "25", "26" und "27" mit seinen PSI-Kräften. Die Kinder können diesem Bombardement nicht standhalten. Auch der Oberst mit seiner Sicherheitstruppe ist Tetsuo gegenüber hilflos. Tetsuo kann sich ungehindert der Zerstörung der "Kinderstation" widmen.


"25" nimmt telepathischen Kontakt mit Tetsuo auf und unterrichtet ihn über die Existenz AKIRA’s. Tetsuo, der schon auf die Gehirnimpulse AKIRA’s aufmerksam geworden ist, erhebt sich über Neo-Tokio, um AKIRA besser orten zu können.


Auch Kyoko hat nun zur Stärkung von Tetsuo’s Macht beigetragen, als sie versuchte, ihn unter Kontrolle zu bringen. Gerade als der Oberst Tetsuo verfolgen will, erscheint ein Botschafter des obersten Regierungsrates und will ihm den Beschluss übergeben, dass er seines Amtes enthoben ist. Der Oberst erschießt den Überbringer der Nachricht und erklärt den Obersten Regierungsrat für abgesetzt.


Tetsuo begibt sich zur Haurukiya-Bar, dem alten Treffpunkt der Gang Kaneda’s. Dort tötet er Yamagata, einen Freund Kaneda’s und den Barbesitzer während eines Streites, und verschwindet mit dem Stoff. Er eilt zur Baustelle des Olympiastadions, unter dessen Fundament AKIRA verborgen ist.


Kaneda und Kay werden von der Armee verhaftet, können aber mit Hilfe von 25, 26 und 27 fliehen. Die Probandenkinder beabsichtigen, Tetsuo mit Hilfe von Kay unter ihre Kontrolle zu bringen, Kaneda erfährt, dass Tetsuo seinen Freund Yamagata ermordet hat und entscheidet sich nun gegen ihn.


Die Stadt ist nach dem Putsch unter Kontrolle der Armee. Nezu erschießt Ryu, der ihm über den Putsch berichten will und versucht mit dem Geld der Untergrundorganisation zu fliehen. Er stirbt auf der Flucht.


Tetsuo betritt die Straße, greift Soldaten an und demoliert alles, was ihm im Weg steht. Die Öffentlichkeit missinterpretiert seine Erscheinung als den versprochenen "Neuen Messias" AKIRA. Die getäuschten Gläubiger werden in den Kampf Tetsuo’s mit der Armee verwickelt.


Endlich findet Tetsuo die eingefrorene Kapsel, in der AKIRA schläft. Kay, unter Kontrolle von 25, 26 und 27, stellt sich zwischen die Kapsel, um zu verhindern, dass AKIRA erweckt wird. Tetsuo greift Kay an, vertreibt sie und bricht die Kapsel auf.


Die Kapsel ist jedoch nur mit vielen Behältern angefüllt, die, die Organe AKIRA’s enthalten. Die Wissenschaftler hatten mit Akira experimentiert, ihn anschließend seziert und eingefroren. Während der Oberst dies Tetsuo zu erklären versucht, gibt er heimlich den Befehl, Tetsuo mit SOL, der kosmischen Laserwaffe, zu eliminieren. Nur noch sein Tod kann Neo-Tokio vor der Vernichtung bewahren. Auch Kaneda trifft auf seinem Motorrad an der Baustelle ein. Er schießt mit einer Laserpistole auf Tetsuo, der aber zu seiner Verblüffung unverletzt bleibt.


Im selben Moment wird Tetsuo von einem strahlenden Licht, verursacht durch die Laserwaffe SOL, umhüllt. Tetsuo verliert seinen rechten Arm und wird mit den umherfliegenden Trümmern in die Luft geschleudert. Tetsuo erhebt sich hoch in den Himmel über Neo-Tokio und zerstört die Laserwaffe SOL. Die Waffen des Oberst haben versagt.


In der Nacht sitzt Tetsuo auf dem Siegerthron des Olympiastadions, das von der Armee umzingelt ist. Seine Kraft ist auch für ihn unkontrollierbar geworden. Vor den Augen Kaneda’s, Kaori’s und des Oberst verwandelt sich Tetsuo in eine bizarre Masse aus Fleisch und Technologie. Die Masse nimmt die Form eines Fötus an und umschlingt Kaneda sowie Kaori.


Kaori wird getötet, Kaneda schafft es sich mit der Laserwaffe den Weg frei zu brennen und flüchtet. Die Masse greift den Oberst und die Kinder 25, 26 und 26 an. AKIRA’s Kapsel zerbricht und gibt die Organe frei, die seine Wiedergeburt einleitet. Ein gleißender Lichtschein um AKIRA wird größer und größer, verschlingt die Masse, Kaneda und die Kinder. Er weitet sich auf das Stadion, die dort anwesenden Armee-Einheiten und die gesamte zerstörte Umgebung aus. Im Zentrum der Masse teilen Tetsuo und Kaneda den gleichen Traum: ihre erste Begegnung im Waisenhaus.


Das gleißende Licht nähert sich Neo-Tokio und umschließt seine Wolkenkratzer. Dann weitet sich ein dunkler Teil von oben nach unten aus und beginnt zu pulsieren. Es entsteht ein neues Universum. Die Sphäre verdunkelt sich vollkommen und verursacht eine Flutwelle, die Neo-Tokio Haus für Haus zerstört. Der Morgen bricht an, die Flut hat sich verlaufen, die Sphäre ist zu einer Kugel in Kaneda’s Hand zusammengeschrumpft und löst sich auf.


Tetsuo und AKIRA haben sich in eine andere Dimension transzendiert, sowie auch 25, 26 und 27. Im Licht der ersten Sonnenstrahlen fahren Kaneda und Kay nach Neo-Tokio in ein neues Leben.


Bildquelle: DVD Akira Universum Film GmbH


Produktdetails
Titel Akira
Genres Science Fiction
Regisseur Katsuhiro Otomo
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 16 Jahre
Spieldauer 119 Minuten, 124 Minuten
Serie -
Sprache Deutsch, Japanisch (Untertitel: Deutsch)
Studio Universum Film
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia


Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals herzlich beim Verlag & dem Publisher für das Bildmaterial bedanken.

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