Was würdet ihr tun, wenn eure Schwester krankheitsbedingt gestorben wäre und nun erwartet wird, dass zwischen euch und dem Verlobten eine Liebesbeziehung entsteht? Würdet ihr euch diese Aufgabe stellen oder doch lieber das Weite suchen? Genau vor dieser Frage steht Natsumi, aus dem Manga „Fluch des Frühlings“, von Asuka Konishi, welcher bei „Egmont“ erschienen ist. Wie sie sich wohl entscheiden wird? Und was denkt eigentlich der Verlobte?
Worum es in „Fluch des Frühlings“ geht:
Natsumi und Haru sind unzertrennlich, nicht nur, weil sie Schwestern sind. Für sie steht fest, dass sie immer zusammen sein werden. Dies ändert sich allerdings, als Haru dem gut aussehenden Togo vorgestellt wird. Von beiden wird erwartet, dass sie sich kennenlernen und später heiraten. Doch dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Haru wird schwer krank, was im weiteren Verlauf den Tod zur Folge hat. Es kommt nie zu der geplanten Hochzeit. Während Natsumi in Trauer ist, fragt Togo ganz direkt, ob sie ausgehen wollen. Denkt jetzt nicht, dass er ohne jedes Taktgefühl ist. Weit gefehlt, er fragt sie nur, weil er glaubt, dass es von ihm erwartet wird. Seine Eltern sind nämlich sehr streng. Natsumi willig schließlich ein, unter der Auflage, dass er mit ihr all die Orte besuchen soll, die er auch mit Haru besucht hat.
Es vergehen Tage, Wochen, Monate. Die beiden haben sich mehr oder weniger angefreundet. Togo ist ein zuvorkommender Gentleman, der alles daran setzt, seine Auflagen zu erfüllen und noch mehr, wenn Natsumi ihn lässt. Natsumi genießt in der Zwischenzeit die Ausflüge. Ihre Trauer hat sie allerdings noch lange nicht überwunden. Und so kommt, was kommen muss, sie versucht sich das Leben zunehmen. Togo hat es gespürt und rettet sie vor dieser törichten Tat, worauf hin sie in Tränen ausbricht. Sie spricht mit Togo über ihre Schuldgefühle ihrer Schwester gegenüber und dass es nicht in Ordnung sein kann, was sie da beide tun. Togo verrät ihr daraufhin ein Geheimnis, was die Sache vereinfacht, aber auch verkompliziert.
Einschätzung:
Die tiefgründige und zu Tränen rührende Geschichte „Fluch des Frühlings“, ist nichts für schwache Nerven. Es gibt unzählige Momente, die richtig unter die Haut gehen. Ich kann kaum nachvollziehen, wie schwer es sein muss, mit Schuldgefühlen zu leben und sich gleichzeitig der Liebe zu öffnen. Nun gut, ich habe in der Tat etwas Ähnliches erlebt, dennoch ist dieses Geschehen eine ganz andere Liga. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Gefühle für einen anderen Menschen in spezielle Situationen um einiges intensiver sind, als Gefühle, die normal entstehen. Ich will damit sagen, dass normale Liebe mit den Gefühlen, die sich zwischen Togo und Natsumi entwickeln, nicht vergleichbar sind.
Mir gefällt die durchdachte Erzählweise. Man merkt, dass sich Asuka Konishi im Vorfeld Gedanken gemacht hat. Nichts wirkt gequält, dazu gereimt oder abgewürgt, wie es leider immer wieder der Fall ist. Hier passt einfach alles, was dem Lesespaß sehr dienlich ist.
Ich bin ganz ehrlich, mich haben die eckigen Gesichter gestört. Das geht mir nicht nur bei diesem Werk so, sondern auch bei „Detektiv Conan“ und andere Geschichten, die auf diese Form der Charaktergestaltung zurückgreifen. In der Regel gehe ich solchen Geschichten aus dem Weg, weil ich mich nicht auf die Story einlassen kann. Tja, jeder hat seine ganz persönliche Eigenart. Bei dieser Geschichte war das anders, sie hat mich regelrecht gefesselt.
Fazit:
Wer Freude an Liebesschnulzen und Dramen hat, der sollte einen genaueren Blick in den Manga „Fluch des Frühlings“ von „Egmont“ werfen. Die Geschichte ist gut durchdacht und weiß zu unterhalten.
Hier geht es zur »Leseprobe von: Fluch des Frühlings«!
Quelle »EGMONT«
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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