Eine Isekai-Geschichte der anderen Art findet ihr aktuell bei Panini. Es handelt sich um die Manga-Serie „Drifters“ in der Maxi-Edition. In dieser Fantasywelt werden Elfen unterdrückt, und Menschen aus der realen Welt entscheiden über den Sieg – sowohl auf der guten als auch auf der bösen Seite.
Worum es in „Drifters“ geht:
Der Samurai Toyohisa kämpft im Jahr 1600 in Japan gegen die Akazonae von Tokugawa II. Die Akazonae sind überall gefürchtet. Das interessiert den jungen, wilden Toyohisa allerdings überhaupt nicht. Egal, wie stark der Angreifer auch sein mag, er stellt sich ihm – selbst wenn es seinen Tod bedeutet. So waren eben die Samurai.
In einem dieser Kämpfe wird er schwer verletzt, schafft es aber dennoch, den Gegner aufzureiben und dessen Anführer zu bezwingen. Gerade noch auf den Beinen, torkelt er über das Schlachtfeld, um sich im nächsten Moment in einem merkwürdigen Flur mit diversen Türen wiederzufinden. In der Mitte des Flures steht ein Tisch, und an diesem sitzt ein seltsamer Mensch. Was hat das zu bedeuten? Genau genommen ist es auch egal, denn kurz darauf findet sich Toyohisa in einer anderen Welt wieder, um dort zu sterben.
So leicht stirbt es sich nicht. Toyohisa wird von Wesen mit spitzen Ohren gerettet, nur um kurz darauf erneut gerettet zu werden. Jedenfalls überlebt er, da er ein zähes Bürschchen ist, wenn auch knapp.
Toyohisa lernt Oda Nobunaga und Nasuno Yoichi kennen, die wie er einst durch diesen Flur schritten, um sich an diesem merkwürdigen Ort wiederzufinden. Jeder von ihnen stammt aus einer anderen Zeit. Man kennt sich, wenn auch nur aus Gerüchten und Legenden. Das Ganze ist schon sehr merkwürdig.
Was die Wesen mit spitzen Ohren betrifft, so werden diese in dieser Welt massiv unterdrückt. Sie fristen ein erbärmliches Dasein. Die Frauen wurden verschleppt und die Männer, samt Kindern, in ein Dorf gesteckt, das einem Gefängnis sehr ähnlich ist, da sie genau genommen nichts dürfen. Dass zwei von ihnen Toyohisa gefunden haben, gleicht einer Straftat, wofür sie kurze Zeit später brutal zur Rechenschaft gezogen werden. Zum Glück ist Toyohisa ein Samurai, was die Angreifer zu spüren bekommen. Auch seine zwei Kollegen greifen in das Geschehen ein, wenn auch auf merkwürdige Weise. Aber das ist eine andere Geschichte.
Einschätzung:
Die Manga-Serie „Drifter“ war mir bis dato nicht bekannt. Den Titel assoziiere ich weiterhin mit dem gleichnamigen Motorrad von Kawasaki – das bekomme ich einfach nicht aus dem Kopf. Jedenfalls hatte ich bis heute keinen Kontakt mit dieser coolen, stellenweise durchgeknallten Geschichte. Ich bin mir auch jetzt noch unsicher, ob ich sie gut oder na ja finde. Ich gebe Bescheid, wenn ich mich entschieden habe.
Im klassischen Sinne spiegelt Toyohisa einen wahren Samurai wider, der sich bis zum letzten Atemzug seinen Gegnern stellt. Auch wenn er ein wenig brutal ist, hat er sein Herz am rechten Fleck. Diese Eigenschaft spreche ich Oda Nobunaga und Nasuno Yoichi ab. Beide Charaktere sind mir suspekt und müssen sich noch beweisen. Dann sind da noch die Standardbösewichte, die mich nicht aus den Socken gehauen haben. Alles zusammen bildet einen bunten Haufen, der Spielraum für unzählige Spekulationen lässt und für einen gelungenen Spannungsbogen sorgt. Ihr werdet demzufolge gut unterhalten.
Jetzt kommt das große ABER: Die sehr intensiven Kampfszenen sind fantastisch, aber leider stellenweise einfach nicht zu entziffern. Wieder einmal rächt sich der Schwarzweiß-Zeichenstil. Er eignet sich einfach nicht für komplexe Kampfszenen, da man die Details nicht genau erkennen kann. Was nützt ein Panel mit lauter Strichen, wenn man nicht weiß, was gerade dargestellt wird? Das weiß wohl nur allein Kohta Hirano. Schade!
Fazit:
Panini zeigt erneut sein Gespür für außergewöhnliche Geschichten mit der Maxiversion der Manga-Serie „Drifter“. Fans von coolen Samurai-Geschichten und Liebhaber gelungener Isekai-Erzählungen kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Vielzahl an Charakteren sorgt für reichlich Abwechslung. Allerdings stört der schwarz-weiße Zeichenstil bei diversen Kampfszenen, da man oft nicht erkennen kann, was genau passiert.
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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