My Beautiful Man 美しい彼, ein echter BL-Roman
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Mew -
27. November 2024 um 09:37 -
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My Beautiful Man, ein echter Boyslove-Roman
“Mangas sind doch keine richtigen Bücher, da sind doch nur Bilder drin” – kommt euch dieser Satz bekannt vor? Boyslove-Fans können diesen Kritikern jetzt Kontra geben, indem sie ein “echtes” Buch lesen: einen Boyslove-Roman.
In „My Beautiful Man“ von Yuu Nagira, erschienen bei HAYABUSA, stellt sich Hira mobbenden Mitschülern und seiner ersten Liebe.
Worum es in „My Beautiful Man“ geht:
Hira hatte keine leichte Kindheit. Er stottert, vor allem wenn er aufgeregt ist. So hat er seine Grundschulzeit ohne Freunde überstanden, nur um in der Mittelschule noch stärker ignoriert zu werden. Doch das stört ihn nicht sonderlich, er hat sich daran gewöhnt. Eher sind es seine Eltern, die sich um ihren introvertierten Sohn Sorgen machen.
Im neuen Schuljahr kommt er jedoch in eine Klasse mit einigen gemeinen Jungen. Als er am ersten Schultag beim Nennen seines Namens stottert, bekommt er den abwertenden Spitznamen „Hihi“. Die Gruppe schickt ihn nun täglich zu Botengängen, lässt ihn den Putzdienst allein erledigen und behandelt ihn wie einen Sklaven. Mit in der Gruppe ist auch der Schulschwarm Kiyoi, der vor ihm sitzt. Im Gegensatz zu den anderen ist Kiyoi eher zurückhaltend, jedoch auch sehr egoistisch und eingebildet. Dennoch übt der schöne Junge eine Faszination auf Hira aus, die man nicht mehr als gesund bezeichnen kann. Hira erkennt schließlich, dass diese Faszination wohl Liebe ist. Doch er vergöttert Kiyoi so sehr, dass es ihm sogar Spaß macht, alle möglichen Botengänge und Aufgaben für ihn zu erfüllen.
Sein Ferienhighlight ist es, für die Gruppe stundenlang einen Platz beim Feuerwerk zu reservieren und am Abend kurz neben Kiyoi zu sitzen, während die anderen etwas zu essen holen.
Die Zeiten ändern sich jedoch: Durch Zufall und etwas Stalking bekommt Hira mit, dass Kiyoi an einem Schönheitswettbewerb teilnimmt und ernsthaft an einem Sieg interessiert ist. Nach außen hin tut der Klassenprinz wie immer cool, doch als er „nur“ auf Platz 8 landet, wird er von der Gruppe ebenfalls gemobbt. Hira kann das nicht lange mit ansehen – in einem weiteren Gespräch zu zweit gesteht er Kiyoi seine Liebe, auch wenn dieser ihn nur für einen Creep hält.
Die Schulzeit der beiden endet mit einigen weiteren Treffen, jedoch fast ereignislos. Am letzten Schultag küsst Kiyoi Hira überraschend und verabschiedet sich mit „Bis bald“. Da er dabei wütend wirkt, glaubt Hira, dass dies ein Abschied für immer ist und verbietet sich selbst, weiter über Kiyoi zu recherchieren. Da sein Handy an diesem Tag ebenfalls kaputtgeht, kauft er sich ein neues und eine neue Nummer dazu, um nicht in Versuchung zu kommen, seine Liebe zu kontaktieren. Aber auch Kiyoi kann ihn nicht mehr erreichen.
An der Uni findet Hira im Fotozirkel Freunde und führt ein Leben als normaler Student. Vorbei sind die Zeiten, in denen er ein Mobbingopfer war. Koyama, sein bester Freund aus dem Zirkel, gesteht ihm eines Tages seine Liebe. Obwohl Hira ihn zurückweist, bleibt er sein Kumpel. Als er schließlich doch Koyama eine Chance geben will, trifft er Kiyoi wieder, der ihn nach wie vor unfreundlich behandelt.
Aus der Erzählperspektive von Kiyoi wird klar: Er war sehr wohl in Hira verliebt und hatte gehofft, dass dieser sich nach dem Schulabschluss bei ihm meldet. Als das nicht passierte, versuchte er, Hira anzurufen – natürlich ohne Erfolg. Durch Zufall hörte er ein Gerücht, dass Hira mit Koyama zusammen sei, und arrangiert ein Wiedersehen. Doch anstatt auf Hira zuzugehen, sich für sein früheres Verhalten zu entschuldigen und mitzuteilen, wie er fühlt, treibt er weiterhin seine Spielchen. Währenddessen genießt Hira das Unileben und den erneuten episodischen Kontakt zu Kiyoi, denkt aber nicht im Traum daran, dass hinter Kiyoris gelegentlichen Andeutungen mehr stecken könnte.
Einschätzung:
„My Beautiful Man“ berichtet sehr detailliert und mit vielen Dialogen über die komplexe und emotionale Beziehung zwischen Hira und Kiyoi. Obwohl die Geschichte über mehrere Jahre spielt, ist das Erzähltempo eher langsam, was genug Raum für Details lässt. Fanservice gibt es hier auch, obwohl es nur ein Roman mit wenigen Bildern ist. Auch wenn sich die Geschichte sehr angenehm liest und eines der besten Boyslove-Werke ist, die ich bisher gelesen habe, gibt es einen großen Kritikpunkt: Die ausnutzende, toxische Beziehung zwischen Hira und Kiyoi wird hier romantisiert. Das hat nichts mehr mit einer Sub-Dom-Beziehung zu tun, sondern leider nur noch mit Mobbing. Auch wenn später viel erklärt wird, bleibt der bittere Beigeschmack bedauerlicherweise bestehen.
Fazit:
Wer Lust auf eine komplexe, emotionale Boyslove-Geschichte über einen längeren Zeitraum hat, sollte sich „My Beautiful Man“ nicht entgehen lassen – vorausgesetzt, man kann über das starke Mobbing hinwegsehen.
Hier gelangt ihr zur Leseprobe von „My Beautiful Man“!
Quelle: HAYABUSA
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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