Liebhaber klassischer Samurai-Geschichten finden aktuell bei EGMONT einen interessanten Kandidaten, der sich mehr an das reifere Publikum richtet. Es handelt sich um die Manga-Serie „Vagabond“ von Takehiko Inoue, welche als Master-Edition neu aufgelegt wurde. Die richtige Entscheidung seitens des Verlags, da die Geschichte sehr spannend ist.
Worum es in „Vagabond“ geht:
Aus dem Geschichtsunterricht, einschlägigen Filmen und Videospielen wissen wir, dass es in Japan stets Konflikte gab. So auch um 1600, als es wieder einmal um die Herrschaft im Reich ging.
Matahachi und Takezo, beide erst 17 Jahre alt, sind Überlebende einer Schlacht. Sie stammen aus einem unwichtigen Dorf und müssen sich erst einmal einen Namen machen. Das geht recht schnell, wenn man es schafft, einen General zu liquidieren und auch noch zu überleben. Leider kam es anders, wie sie schmerzlich erfahren mussten, wobei es Matahachi am schwersten erwischt hat.
Beide Überlebenden haben nur ein Ziel: die Rückkehr nach Hause. Wobei es Takezo recht egal ist, da ihn dort ohnehin keiner vermisst. Bei Matahachi sieht das ganz anders aus, da seine Braut auf ihn wartet. Doch wie das Schicksal so will, kommt alles anders.
Matahachi ist mehr tot als lebendig. Unterwegs werden sie von Samurai gejagt, deren Aufgabe es ist, die letzten Überlebenden zu liquidieren. Dass sich dies als schwierig herausstellt, bekommen sie schmerzlich zu spüren, da Takezo sich zu wehren weiß. Um seine Gegner niederzustrecken, braucht er nicht einmal ein Schwert. Nach dem Kampf werden die beiden von Okou und Akemi gefunden. Sie sind es, die ihnen letztlich das Leben retten, indem sie die beiden gesund pflegen. Denn die Wunden, die sie davongetragen haben, sind recht heftig.
Nachdem die beiden genesen sind, möchten sie eigentlich ihr Ziel erreichen. Sie stellen jedoch fest, dass die jungen Damen Geheimnisse haben und Widersacher, die ihnen in jeglicher Hinsicht schaden wollen. Das stößt besonders Takezo sauer auf. Er stellt sich den Widersachern und liquidiert obendrein auch noch ihren Anführer. Ein 17-jähriger Rotzlöffel tötet einen erfahrenen Kämpfer. Das sorgt natürlich für Unmut und weitere Konflikte. Und nicht nur das, Matahachi findet Gefallen an Okou.
Das Chaos nimmt seinen Lauf.
Einschätzung:
Genauso wie die Ritter wirken auch die Samurai geheimnisvoll und mysteriös. Wobei man klar unterscheiden muss zwischen denen, die Ideale verfolgen, und den anderen, die einfach nur töten. Bei Takezo bin ich mir noch gar nicht so sicher, zu welcher Seite er eigentlich gehört. Genau genommen ist er ja kein Samurai, sondern ein Bauerntölpel, der sich einen Namen machen will. Er macht sich auch einen Namen durch seine Kampfkraft und Skrupellosigkeit. Wobei er selbstlos jene unterstützt, die in Gefahr sind.
Die Geschichte ist wirklich gut erzählt. Das merkt man sofort, wenn man die ersten Seiten gelesen hat. Dieser positive Gesamteindruck wird eindrucksvoll durch die zahlreichen Zeichnungen unterstrichen. Manche sind so gut, dass man sie länger betrachtet als normal. Ich habe aufgehört zu lesen, nur um die Panels zu genießen. Besonders die Frauen sind gut getroffen und versprühen ihre Reize, denen Matahachi erlegen ist.
Fazit:
EGMONT weiß, was Fans wollen. In diesem Fall sind es die Reiferen, die auf ihre Kosten kommen, wenn sie auf actionreiche Samurai-Geschichten stehen. Die Manga-Serie „Vagabond“ von Takehiko Inoue überzeugt mich auf ganzer Linie – sowohl inhaltlich als auch künstlerisch.
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
Comments
Newly created comments need to be manually approved before publication, other users cannot see this comment until it has been approved.
Newly created comments need to be manually approved before publication, other users cannot see this comment until it has been approved.