Wo steht geschrieben, dass es nur knallharte Männer gibt? Die Manga-Serie „Attack on Titan – Lost Girls“ (進撃の巨人) von Ryosuke Fuji, Hiroshi Seko und Hajime Isayama, welche bei CARLSEN erschienen ist, beweist genau das Gegenteil. Und wenn ihr im Detail wissen wollt, was die Mädels draufhaben, müsst ihr schon selbst lesen.
Worum es in „Attack on Titan – Lost Girls“ geht:
Annie Leonhardt, eine knallharte und fähige Militärpolizistin, kennt nur ein Ziel: Sie will Eren Jäger töten. Dieses Ziel verfolgt sie unnachgiebig. Wichtig ist, es darf keine Zeugen geben. Angesichts dessen bittet sie auch ihre Kollegen, sich für den darauffolgenden Tag krankzumelden. Als kleine Gegenleistung übernimmt sie eine zusätzliche Aufgabe, ohne zu wissen, dass diese letztlich doch komplexer ausfallen wird.
Die zusätzliche Aufgabe besteht darin, die 20-jährige Ausreißerin Carlie Stratmann zu suchen. Das sollte für die erfahrene Annie keine große Herausforderung sein – so jedenfalls die Theorie. Leider gibt es kaum Hinweise, wo sie sich aufhalten könnte, und ihr Vater ist auch keine große Hilfe. Er hat zwar schon vor 14 Tagen die Vermisstenanzeige aufgegeben, aber so richtig besorgt scheint er nicht zu sein.
Annie beschließt, Nachforschungen anzustellen. Dabei fällt ihr auf, dass die Firma Marleen in finanziellen Schwierigkeiten steckt, was aber erstaunlicherweise keine Auswirkungen auf den Lebenswandel des Vorsitzenden hat. Also, etwas stinkt hier. Annie findet jedoch eine heiße Spur zu Carlie. Sie wurde nämlich in einer Kneipe entdeckt. Also macht sich Annie auf den Weg. Bedauerlicherweise erweist sich die heiße Spur dann doch als kalt, da Carlie bereits seit zehn Tagen nicht mehr gesehen wurde. Allerdings erfährt Annie einiges über ihr Zielobjekt. So soll Carlie in krumme Geschäfte verwickelt sein, darunter sogar Drogenschmuggel.
Tja, aus einer einfachen Suche wurde dann doch eine ziemlich komplexe Aufgabe. Und nun hat Annie eine zusätzliche Herausforderung zu bewältigen, die eigentlich nicht so vorgesehen war.
Vielleicht könnte sie die Gelegenheit nutzen, um ihre Beziehung zu ihrem eigenen Vater zu überdenken. Denn diese ist auch nicht die beste.
Einschätzung:
Bei der Serie „Attack on Titan“ scheiden sich die Geister. Die einen finden die Serie ziemlich weit hergeholt, zu dieser Fraktion gehöre ich, und andere finden, dass sie die beste der letzten Jahre ist. Eine vortreffliche Gelegenheit, darüber zu diskutieren.
Mir gefällt der Charakter Annie. Sie wirkt stark und geheimnisvoll, beides Eigenschaften, die mich als Leser anziehen. Es ist nicht verwunderlich, dass mir dieser Ableger gefällt. Die Tatsache, dass das gesamte Werk im Hardcover präsentiert wird, sorgt für zusätzlichen Anreiz zum Lesen. Warum? Weil Druckerzeugnisse, die in einem Hardcover gepresst wurden, einfach eine andere Haptik haben und besonders wirken.
Diese Erzählung ergänzt gut die Hauptgeschichte. Es ist schön, wenn man durch zusätzliche Informationen Charaktere besser kennenlernen kann, vor allem, wenn das, was man erfährt, interessant ist. Glücklicherweise ist das in diesem Fall so. Das, was ihr hier lest, bereichert die allgemeine Geschichte. Sie sorgt für mehr Tiefgang und Verständnis.
Fazit:
Fans der Grundserie „Attack on Titan“ sollten sich mit dem Inhalt von „Attack on Titan – Lost Girls“ vertraut machen. Diese Geschichte dient dem besseren Verständnis der Charaktere und sorgt für zusätzlichen Unterhaltungswert.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Hier gelangt ihr zur Leseprobe von „Attack on Titan – Lost Girls“. Quelle: CARLSEN
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.