Bei Cross Cult findet ihr derzeit eine Manga-Serie, die, anders als das Titelbild vermuten lässt, nichts mit Kunst und Kultur zu tun hat – obwohl der Hauptcharakter ein Mangaka ist. Es handelt sich um „Thus Spoke Rohan Kishibe“ (岸辺露伴は動かない) von Hirohiko Araki, das eine Reihe skurriler Kurzgeschichten enthält.
Worum es in „Thus Spoke Rohan Kishibe“ geht:
Rohan Kishibe, ein erfolgreicher Mangaka, lebt in einer Küstenstadt und arbeitet an der Serie „Pink Dark Boy“. Eines Tages wird er verletzt und kann seiner Arbeit für längere Zeit nicht nachgehen. Um der Frustration zu entfliehen, beschließt er, zu Recherchezwecken nach Italien zu reisen.
Italien fasziniert ihn besonders wegen der uralten Architektur, wie Kirchen und deren Beichtstühle. Um Erfahrungen zu sammeln, beschließt er, selbst einmal zu beichten. Durch ein Missverständnis betritt er jedoch den Bereich des Beichtstuhls, der für Priester reserviert ist. Noch bevor er reagieren kann, betritt ein weiterer Gast den richtigen Bereich des Beichtstuhls und beginnt zu beichten.
Rohan überlegt, wie er mit dieser Situation umgehen soll, und entscheidet sich schließlich, der Beichte zuzuhören. So schlimm kann es ja nicht werden.
Ein Mann arbeitete einst auf dem Bau und schleppte dort täglich schwere Säcke. Eines Tages kommt ein Bettler vorbei und bittet um etwas zu essen, da er seit Tagen nichts gegessen hat. Der Bauarbeiter stimmt zu, verlangt jedoch eine Gegenleistung. Der Bettler willigt ein, und der Bauarbeiter lädt ihm einen seiner schweren Säcke auf. Der Bettler bricht zusammen und stirbt. Nach diesem Vorfall ergeht es dem Bauarbeiter jedoch gut: Er wird reich und heiratet eine gute Frau. Doch eines Tages wendet sich das Blatt und das Leben rächt sich an ihm.
Eine weitere Geschichte erzählt von Naoko Osato, die versehentlich ihren Liebhaber tötet. Noch schlimmer wird es, als die Leiche nicht aufhört, zu bluten. Um den Leichnam loszuwerden, versteckt Naoko ihn auf dem Dachboden. Eines Tages entdeckt sie jedoch, dass die Leiche, wenn sie mit einem Glas Wasser übergossen wird, wieder normal aussieht. Neugierig geworden, will Rohan die Leiche sehen. Dabei wird er von einem Mädchen überrascht, das er im Affekt niederschlägt. Ungünstig, da das Mädchen tot zu sein scheint, aber ihr Kopf blutet unerklärlicherweise weiter.
Es warten noch zwei weitere Horrorgeschichten, die von Rohan erzählt werden. Ihr dürft also so gespannt sein.
Einschätzung:
Die Kurzgeschichten beweisen, dass das reale Leben voller Rätsel und Geheimnisse steckt. Wenn man genau recherchiert, würde man bei fast jedem Menschen eine „Leiche im Keller“ finden.
Oft frage ich mich, wie ein Priester mit der Flut an Beichten umgeht. Es kann nicht leicht sein, all diese Geständnisse anzuhören und immer wieder Vergebung zuzusprechen. Ein Verbrechen bleibt ein Verbrechen, und schlimme Taten werden nicht dadurch besser, dass man sie gebeichtet hat.
Die Geschichten sind spannend erzählt, und der Zeichenstil ist merkwürdig, aber passend skurril. Besonders bemerkenswert sind einige Panels und Posen, die eine hohe Zeichenqualität und Talent zeigen.
Fazit:
Liebhaber skurriler Geschichten, die von einem außergewöhnlichen Zeichenstil transportiert werden, sollten sich bei Cross Cult nach der Manga-Serie „Thus Spoke Rohan Kishibe“ umsehen. Die Einschätzung dürfte euch bestätigen, dass diese Serie etwas Besonderes ist.
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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