Cheering Up in the Underworld - Rezension / Review
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Stefan -
April 8, 2025 at 10:23 AM -
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Ja, ja, auch in den Mangas hat der Stress im öffentlichen Dienst Einzug gehalten. Genau dieser Gedanke kam mir, als ich Band 1 der Manga-Serie „Cheering Up in the Underworld“ (冥土の恋は閻魔次第) von Runa Hirai gelesen habe, welche bei TOKYOPOP als Doppelpack erhältlich ist.
Worum es in „Cheering Up in the Underworld“ im Detail geht:
Tomari arbeitet in einer Art Zwischenwelt – so jedenfalls meine Auffassung. In dieser Zwischenwelt landen alle Verstorbenen und warten auf die Entscheidung, ob sie in den Himmel fahren dürfen oder das Vergnügen haben, die Hölle kennenzulernen.
Tomari ist eine junge, ehrgeizige Angestellte. Sie arbeitet im Shinko-Amt als Sachbearbeiterin. Wie auch im realen Leben hat sie dort zahlreiche Aufgaben, die gleichzeitig erledigt werden müssen. Stress ist für sie daher kein Fremdwort. Eines Tages stürmt ein junger Mann durch die Tür und teilt ihr mit, dass sie ab sofort als Assistentin für Enma Chikage, den obersten König, arbeiten wird. Doch warum ausgerechnet sie? Bis jetzt hat sie noch nichts Außergewöhnliches geleistet. Zwar ist sie fleißig, doch etwas wirklich Bemerkenswertes hat sie bisher nicht vollbracht.
Enma Chikage ist die wichtigste Person überhaupt. Wenn er ein Urteil fällt, gehorchen alle – egal ob Sandkastenfreund oder nicht. Jedenfalls hat Tomari nun die Möglichkeit, für ihn zu arbeiten. Das nenne ich mal die Karriereleiter hinauf stolpern! An ihrem neuen Arbeitsplatz angekommen, wird sie sofort mit Arbeit überschüttet, die sie natürlich umgehend in Angriff nimmt. Schließlich möchte sie gleich am ersten Tag überzeugen und keinesfalls scheitern.
Habe ich schon erwähnt, dass Enma ein junger Mann ist, der sich gerne vor seiner Verantwortung drückt? Ihm bereitet es viel mehr Spaß, im Mehl nach Bonbons zu suchen oder sich anderen Vergnügungen hinzugeben. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er das Aus-dem-Staub-Machen zur Königsdisziplin reifen lassen. Doch er hat nicht mit Tomari gerechnet. Diese ist nämlich nicht auf den Mund gefallen und sagt ihm gerne mal ihre Meinung. Okay, im Nachhinein fragt sie sich, ob sie nicht gerade etwas über das Ziel hinausgeschossen ist. Trotzdem hinterlässt sie einen positiven Eindruck bei ihm. Wie sehr er von ihr beeindruckt ist, wird kurze Zeit später deutlich, als sie eine Aufgabe meistern soll, die eigentlich unmöglich zu bewältigen ist.
Übrigens: Tomari wurde nicht aufgrund ihrer Fähigkeiten ausgewählt. Nein, Enma hat eine Karte an die Wand gehängt und mit einem Dartpfeil darauf geworfen. Der Pfeil traf ausgerechnet den Bereich, auf dem Tomaris Name stand, sodass sie schließlich die Einladung erhielt, seine Assistentin zu werden.
Einschätzung:
Tja, nun ist es endlich so weit – auch in unseren heiß geliebten Manga-Geschichten hält der Stress Einzug. Ich musste schmunzeln, als ich die eine oder andere Passage gelesen habe. Nicht, weil sie besonders lustig ist, sondern weil sie mich an die Erfahrungen meiner Frau erinnert. Sie arbeitet nämlich im öffentlichen Dienst und erzählt manchmal von Situationen, in denen man am liebsten gleich wieder rückwärts aus dem Büro hinausgehen möchte, wenn man den Berg an Arbeit sieht. Oder von Tagen, an denen etwas als „super wichtig“ deklariert wird, nur um am nächsten Tag völlig an Bedeutung zu verlieren, weil eine andere Aufgabe plötzlich „noch wichtiger“ ist. Ich habe ihr diese Manga-Geschichte gezeigt, und sie musste schmunzeln, wie treffend das hier umgesetzt wurde. Ich habe ihr außerdem vorgeschlagen, statt zu arbeiten vielleicht einfach mal Bonbons im Mehl zu suchen.
Die Geschichte ist recht ordentlich erzählt. Die Idee, dass die Seelen in einer Zwischenwelt verweilen, als wären sie noch am Leben, gefällt mir ausgezeichnet. Diese Perspektive verleiht der Geschichte mehr Menschlichkeit. Würde die gleiche Story in einer Art Zwischenhölle spielen, wäre sie wohl weniger humorvoll.
Als Enma einen ganz speziellen Vertrag mit Tomari abschloss, war mir schon klar, was das bedeutet.
Fazit:
Die Manga-Serie „Cheering Up in the Underworld“ überzeugt durch ihre unterhaltsame Darstellung des Lebens eines Chefs und seiner Sekretärin. Die anderen Handlungsstränge und das spezielle Setting sind fast nebensächlich. Es macht einfach Freude, den beiden Protagonisten zuzusehen, wie sie miteinander Katz und Maus spielen. Wenn ihr Anime- und Manga-Fans kennt, die obendrein im öffentlichen Dienst arbeiten, dann solltet ihr diesen Personen Band 1 ohne jeglichen Kommentar in die Hand drücken.
Berichtet mir doch, wie es war!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Hier gelangt ihr zur Leseprobe von „Cheering Up in the Underworld“. Quelle: TOKYOPOP
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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