„Akane-banashi“, eine Manga-Serie von Yuki Suenaga und Takamasa Moue, ist eine herzerwärmende und motivierende Geschichte über Tradition, Familie und den Drang, sich zu beweisen. Veröffentlicht beim Loewe Verlag, verbindet sie klassische Shōnen-Elemente mit einer überraschend tiefgründigen Erkundung von Kunst und persönlichem Wachstum, alles eingebettet in die Welt des japanischen Erzähltheaters Rakugo.
Die Geschichte von „Akane-banashi“:
Akane Osaki wächst mit großer Bewunderung für ihren Vater Shinta auf. Er ist ein leidenschaftlicher Rakugoka, ein traditioneller Geschichtenerzähler, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, mit Sprache, Gestik und Mimik Geschichten zum Leben zu erwecken. Obwohl Shinta nur vor kleinem Publikum auftritt, ist für Akane klar: Er ist für Größeres bestimmt.
Doch in der Außenwelt stößt diese Begeisterung auf Spott. Akane muss sich in der Schule anhören, ihr Vater sei ein Versager, der seiner Frau Masaki zur Last fällt. Die belastenden Bemerkungen lassen sie zunehmend an der Gerechtigkeit dieser Welt zweifeln. Dann muss sie mitansehen, wie ihr Vater, trotz brillanter Leistung, bei einer bedeutenden Prüfung durchfällt. Ohne Begründung verwehrt man ihm nicht nur den Aufstieg zum Shin’uchi, sondern schließt ihn sogar aus seiner Schule aus – ein Schlag, der das Fundament von Akanes Welt erschüttert.
Einige Jahre später treffen wir Akane wieder, diesmal unter ganz anderen Umständen. Sie ist älter und reifer geworden und hat sich ein klares Ziel gesetzt: Sie möchte Rakugoka werden, um die Ehre ihres Vaters zu verteidigen. Zufällig entdeckt Guriko, ein Schüler der renommierten Arakawa-Schule, dass sein Meister Shiguma Akane heimlich unterrichtet. In einer Karaoke-Bar trainiert das Mädchen voller Leidenschaft eine Kunstform, die traditionell fast ausschließlich Männern vorbehalten ist.
Akane muss schnell erkennen, dass Talent allein nicht ausreicht, um in der konservativen Welt des Rakugo erfolgreich zu sein. Jede ihrer Bewegungen, jeder Blick und jede Nuance ihrer Stimme werden genauestens bewertet. Besonders die Schüler von Meister Shiguma fordern sie heraus und stellen ihre Technik und ihre innere Haltung auf die Probe. Akane begibt sich auf einen fordernden und gleichzeitig erfüllenden Weg voller Prüfungen, Selbstzweifel und leiser Triumphe. Sie lernt nicht nur, Figuren zu spielen, sondern auch, ihre eigene Stimme zu finden.
Einschätzung:
„Akane-banashi“ (あかね噺 / Akane-Banashi) ist eine moderne Geschichte, die Mut, Ausdauer und künstlerische Identität in den Vordergrund stellt. Der Manga führt die Leser in die faszinierende Welt des Rakugo ein, einer japanischen Form des Geschichtenerzählens, und schafft es dabei, eine Geschichte zu erzählen, die jeder verstehen kann. Was den Manga besonders macht, ist die Balance zwischen Lehre und emotionaler Tiefe. Wir begleiten Akane, eine junge Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten muss. Der Manga thematisiert Familienehre, die Angst vor dem Scheitern und die Bedeutung, dranzubleiben.
Was „Akane-banashi“ wirklich einzigartig macht, ist, dass es eine starke weibliche Hauptfigur im Shōnen-Genre präsentiert, ohne dabei in Klischees oder übertriebene Emotionen zu verfallen. Die Botschaft ist klar: Man benötigt kein übernatürliches Talent, um seinen Platz auf der Bühne zu finden, sondern Mut und Beständigkeit.
Fazit:
„Akane-banashi“ ist nicht nur eine Manga-Serie über Rakugo. Es ist eine kraftvolle Geschichte darüber, wie man sich durchsetzen kann, ohne viel Aufsehen zu erregen. Die Serie verbindet auf wunderschöne Weise familiäre Werte, künstlerisches Streben und weibliche Emanzipation zu einer fesselnden Erzählung. Wenn du dich für japanische Kultur interessierst oder einfach nur gerne siehst, wie sich Charaktere entwickeln, solltest du Akane auf ihrem Weg begleiten.
Viel Spaß beim Lesen.
Wir möchten uns ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und die tollen Bilder bedanken!

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