Kagurabachi Rezension/Review

Wenn ihr auf düstere Rachegeschichten, magische Schwerter und kompromisslose Kämpfe steht, dann ist „Kagurabachi“ (カグラバチ) der richtige Manga für euch. Takeru Hokazonos Werk, veröffentlicht bei CARLSEN, bringt frischen Wind in die Shōnen-Welt. Der Protagonist kämpft nicht für Ruhm oder Gerechtigkeit, sondern für etwas viel Persönlicheres: die Rache für seinen Vater und die Wiederbeschaffung der mächtigsten Zauberschwerter, die je geschmiedet wurden. „Kagurabachi“ ist kein typischer Fantasy-Manga, sondern ein intensives Abenteuer mit einem ernsten Ton, das euch direkt in eine Welt voller Magie, Gewalt und Geheimnisse zieht.

Die Geschichte von „Kagurabachi“:

Chihiro Rokuhira ist der Sohn des legendären Schwertschmieds Kunishige, dessen magische Klingen einst einen Krieg beendeten. Kunishige wusste um die Gefahr seiner Waffen und versuchte, sie zurückzuholen. Doch als seine Schmiede von Hexern überfallen wird, stirbt er und die Schwerter verschwinden. Drei Jahre später ist Chihiro auf Rache aus. Mit dem letzten verbliebenen Zauberschwert an seiner Seite und begleitet von Shiba, einem Hexer und alten Freund seines Vaters, macht er sich auf die Suche nach den gestohlenen Klingen.

In einer Stadt, die von der Yakuza-Gruppe Korogumi und ihren Hexer-Verbündeten, den Hishaku, terrorisiert wird, beginnt Chihiros blutiger Rachefeldzug. Er tötet die Korogumi-Mitglieder mit erschreckender Effizienz, doch als er Antworten sucht, wird der Boss durch einen Zauber getötet – ein Baum wächst aus seinem Körper und greift Chihiro an. Es ist klar, dass die Hexer ihre Spuren verwischen wollen. Ein Hinweis führt ihn nach Tokio, wo sich inzwischen tausende Hexen versammelt haben. Mit Hilfe von Hinao, einer Vermittlerin für Hexenjobs, versucht Chihiro, der Spur weiter nachzugehen. Als das Mädchen Char auftaucht, das von einem Schwertkämpfer verfolgt wird, beginnt ein neues Kapitel in Chihiros Suche – und die Bedrohung durch die Hexer wird immer greifbarer.

Was macht die Geschichte aus und warum solltet ihr sie lesen?

„Kagurabachi“ überzeugt durch seine klare Ausrichtung: Es geht um Rache, um Macht und um die Frage, was passiert, wenn magische Waffen in die falschen Hände geraten. Chihiro ist kein typischer Shōnen-Held – er ist ruhig, entschlossen und gnadenlos. Die Geschichte verzichtet auf übermäßigen Humor oder romantische Ablenkungen und konzentriert sich stattdessen auf eine düstere, fast schon melancholische Atmosphäre. Die Welt ist hart, die Gegner sind skrupellos, und die Magie ist gefährlich und unberechenbar.

Was diesen Manga auszeichnet, ist die einzigartige Kombination aus klassischer Shōnen-Energie und einem modernen Erzählstil. Die Kämpfe sind brutal und direkt, die Zauberschwerter besitzen individuelle Fähigkeiten, und die Gegner sind nicht nur Monster, sondern auch Menschen mit bösen Absichten. Erwartet keine weichgespülte Fantasy, sondern eine fesselnde Geschichte, die euch herausfordert.

Grafisch bewegt sich „Kagurabachi“ zwischen solider Shōnen-Ästhetik und modernen Akzenten. Die Charaktere sind zwar eher kantig und schlicht gehalten, doch gerade das verleiht ihnen eine gewisse Rauheit, die zur Geschichte passt.

Fazit:

„Kagurabachi“ ist eine der spannendsten neuen Reihen im Shōnen-Genre. Wenn ihr genug habt von immer gleichen Heldenreisen und lieber eine Geschichte lesen wollt, die euch mit ihrer Ernsthaftigkeit, ihrer düsteren Magie und ihren kompromisslosen Kämpfen packt, dann gebt diesem Manga eine Chance. Es ist ein Werk mit viel Potenzial, das sich noch im Aufbau befindet, aber schon jetzt zeigt, dass es etwas Eigenes zu erzählen hat. Erwartet keine leichte Unterhaltung, sondern Tiefe, Spannung und eine Welt, die euch nicht so schnell loslässt.

Viel Spaß beim Lesen!

Leseprobe zu „Kagurabachi“. Quelle: Carlsen

Wir möchten uns ganz herzlich beim Verlag / Publisher für das Rezensionsexemplar und die tollen Bilder bedanken!