Fans von Boys-Love-Manga, die nicht gleich mit Drama und Tränen starten, sondern euch mit einem frechen Augenzwinkern in eine ungewöhnliche Liebesgeschichte ziehen, sollten sich „Can’t fix these Feelings“ (俺たちは恋人に向いていない / Oretachi wa Koibito ni Mittenai) von Kou Hirokawa nicht entgehen lassen. Die bei HAYABUSA erschienene Serie erzählt die Geschichte von zwei Männern, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und zeigt, dass Liebe manchmal dort entsteht, wo man sie am wenigsten erwartet. Zwischen Nachbarschaftsärger, Influencer-Alltag und überraschend intensiven Küssen entfaltet sich eine Geschichte, die euch zum Lächeln bringt, aber auch zum Nachdenken über Nähe, Identität und Begehren anregt.
Die Geschichte von „Can’t fix these Feelings“:
Kumazawa, ein Automechaniker, freut sich über seine neue, günstige Wohnung in der Nähe seiner Werkstatt. Doch seine Freude wird schnell getrübt, als er feststellt, dass sein Nachbar Koichi ein Influencer ist, der abends lautstark Liebesvideos für seine Follower aufnimmt. Als Kumazawa sich beschwert, reagiert Koichi arrogant und behauptet, Kumazawa sei nur neidisch, weil er keine Beziehung hat. Anstatt sich zu streiten, bittet Kumazawa ihn kurzerhand, ihm das mit der Liebe beizubringen. Der erste Kuss ist harmlos, bis Kumazawa ihn mit einem intensiven, langen Kuss überrascht, der Koichi völlig aus der Bahn wirft.
Am nächsten Tag wird Kumazawa von Gewissensbissen geplagt, doch Koichi erscheint unerwartet vor seiner Tür, bewaffnet mit Bier und Snacks. Er entschuldigt sich für den Lärm und gesteht, dass Kumazawas Kuss ihn nicht loslässt. Obwohl Kumazawa klarstellt, dass er sich nicht mit heterosexuellen Männern einlässt, lässt Koichi nicht locker. Er beginnt, Kumazawa zu bedrängen – nicht aggressiv, sondern neugierig und fasziniert. Was folgt, ist eine Beziehung, die sich zwischen Arroganz, Unsicherheit und echter Zuneigung entwickelt. Überraschenderweise ist es nicht der selbstbewusste Influencer, der die Regeln vorgibt, sondern der zurückhaltende Mechaniker, der Koichi zeigt, was Nähe wirklich bedeutet.
Was macht diese Geschichte aus und warum solltet ihr sie lesen?
„Can’t fix these Feelings“ ist kein lauter Manga, sondern einer, der euch mit kleinen Gesten, witzigen Dialogen und charmanten Momenten einfängt. Die Dynamik zwischen Kumazawa und Koichi lebt von Kontrasten: Der eine bodenständig und zurückhaltend, der andere laut und selbstverliebt. Doch gerade diese Gegensätze machen die Geschichte spannend. Ihr erlebt, wie sich zwei Männer annähern, die sich selbst und ihre Gefühle erst noch sortieren müssen – und das auf eine Weise, die authentisch und angenehm unaufgeregt wirkt.
Besonders gelungen ist die Idee, einen der Protagonisten als Influencer auftreten zu lassen. Dadurch entstehen frische Szenen, die sich vom typischen Boys-Love-Alltag abheben. Die Serie wirft charmant die Frage auf, was Liebe eigentlich bedeutet. Ist es körperliche Nähe, emotionale Verbindung oder einfach das Gefühl, jemanden nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen? Der Boys-Love gibt keine endgültigen Antworten, sondern lädt euch ein, selbst darüber nachzudenken.
Grafisch ist „Can’t fix these Feelings“ solide, wenn auch nicht spektakulär. Die Charaktere sind eher schlicht und stereotypisch gestaltet, was aber gut zur lockeren Atmosphäre passt. Die erotischen Szenen sind zensiert, bleiben aber durch die intensiven Gesichtsausdrücke und Blicke dennoch wirkungsvoll. Insgesamt unterstützt der Stil die Geschichte gut, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Fazit:
„Can’t fix these Feelings“ (俺たちは恋人に向いていない) ist ein Manga, der euch mit seiner Leichtigkeit, seinem Humor und seinen charmanten Figuren einen entspannten Leseabend beschert. Er ist nicht tiefgründig oder dramatisch, aber genau das macht ihn so angenehm. Wenn ihr Lust auf eine Boys-Love-Story habt, die sich nicht zu ernst nimmt, aber trotzdem berührt, dann gebt diesem Band eine Chance. Die Mischung aus witzigen Szenen, zarter Erotik und emotionaler Entwicklung funktioniert gut – und zeigt, dass Liebe manchmal einfach passiert, auch wenn man sich selbst nicht für einen Beziehungstyp hält. Also: Macht es euch gemütlich, lasst euch von Kumazawa und Koichi überraschen und genießt eine Geschichte, die euch mit einem Lächeln zurücklässt.
Viel Spaß beim Lesen!
Leseprobe zu „Can’t fix these Feelings“. Quelle: HAYABUSA
Wir möchten uns ganz herzlich beim Verlag / Publisher für das Rezensionsexemplar und die tollen Bilder bedanken!
