Im Schleier der Nacht Rezension/Review
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Stefan -
13. September 2025 um 10:45 -
295 Mal gelesen -
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Wenn Ihr Lust auf eine düstere, fesselnde Geschichte habt, die Mystery, Thriller und Boys Love auf ganz eigene Weise verbindet, dann solltet Ihr „Im Schleier der Nacht“ (japanisch: こまどりは、夜の帳 / Komadori wa, Yoru no Tobari) unbedingt auf dem Schirm haben. Diese Manga-Serie von Fumi Tsuyuhisa, veröffentlicht bei Panini, ist ein atmosphärischer Trip in ein abgelegenes Bergdorf, das mehr Geheimnisse birgt, als es auf den ersten Blick vermuten lässt. Und glaubt mir: Ihr werdet das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen.
Die Geschichte von „Im Schleier der Nacht“:
Die Geschichte beginnt mit dem Polizisten Norito Tachibana, der mit der Aufklärung einer mysteriösen Mordserie beauftragt wird. Eine Spur führt ihn in das abgelegene Dorf Hirasaka, das wie aus der Zeit gefallen wirkt – abgeschottet, traditionsreich und doch mit moderner Technik ausgestattet. Norito überredet seinen Zwillingsbruder Shinji, einen Volkskundler, ihn zu begleiten. Schon bei ihrer Ankunft spüren beide, dass hier etwas nicht stimmt. Die Dorfbewohner sind freundlich, aber distanziert, und der Dorfvorsteher Yoshiomi Urabe – zugleich Priester – lädt sie ein, auf dem Schreingelände zu wohnen. Doch das Haupthaus bleibt für sie tabu.
Während Norito versucht, Yoshiomi zu durchschauen, stößt Shinji auf Miwa, Yoshiomis Zwillingsbruder, der laut offiziellen Akten gar nicht existieren dürfte. Miwa lebt seit seiner Kindheit im Tempel und sehnt sich nach der Welt außerhalb. Die Begegnung mit Shinji ist für ihn wie ein Fenster in eine andere Realität. Doch die Idylle trügt: Als Shinji Zeuge eines geheimen Rituals wird, das er nicht hätte sehen dürfen, geraten beide Brüder in tödliche Gefahr. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, und was zunächst wie eine klassische Ermittlung beginnt, entwickelt sich zu einem packenden Drama voller dunkler Rituale, verborgener Wahrheiten und intensiver Gefühle.
Was macht die Geschichte aus und warum solltet ihr sie lesen?
Was „Im Schleier der Nacht“ besonders macht, ist die subtile Verbindung von Spannung und Emotion. Die Beziehung zwischen Norito und Yoshiomi entwickelt sich langsam, aber spürbar – mit Momenten der Nähe, die nie plump oder überzeichnet wirken. Erotische Szenen werden zurückhaltend und stilvoll dargestellt, ohne den Fokus von der eigentlichen Handlung zu nehmen. Stattdessen entsteht eine dichte Atmosphäre, die euch tief in die Geschichte hineinzieht.
Der Zeichenstil von Fumi Tsuyuhisa unterstützt diese Stimmung perfekt. Zwar sind die Charakterdesigns eher schlicht gehalten, doch gerade das verleiht ihnen eine klare, individuelle Präsenz.
Die düstere Farbgebung und die detailreichen Hintergründe verstärken das Gefühl von Isolation und Bedrohung, das über dem Dorf liegt. Es ist kein überladener Stil, sondern einer, der durch seine Klarheit und gezielte Akzente überzeugt.
Fazit:
„Im Schleier der Nacht“ ist ein Manga für alle, die sich gerne in Geschichten verlieren, die mehr sind als nur romantische Fantasien. Hier geht es um Identität, Vertrauen, Angst und das Unaussprechliche. Die Spannung baut sich langsam auf, aber wenn sie euch einmal gepackt hat, lässt sie euch nicht mehr los. Die Zwillinge Norito und Shinji sind dabei nicht nur Ermittler, sondern auch Spiegel für die Leser: rational und emotional, skeptisch und neugierig – und genau das macht sie so greifbar.
Wenn Ihr also auf düstere Settings, mystische Elemente und eine Geschichte steht, die euch bis zur letzten Seite fesselt, dann ist „Im Schleier der Nacht“ genau das Richtige für euch. Und das Beste: Der Manga ist in einer liebevoll gestalteten Edition erschienen – inklusive Postkarte und SNS-Card, die das Cover kunstvoll in Szene setzen. Ein kleines Extra, das das Leseerlebnis noch besonderer macht.
Lasst euch von der Dunkelheit einhüllen, folgt den Spuren der Zwillinge und entdeckt ein Dorf, das mehr verbirgt, als es zeigt. „Im Schleier der Nacht“ ist ein Geheimtipp, der euch noch lange beschäftigen wird – und vielleicht auch ein bisschen verändern.
Wir möchten uns ganz herzlich beim Verlag / Publisher für das Rezensionsexemplar und die tollen Bilder bedanken!

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