Stille Wasser » Review

Mit „Stille Wasser“ liegt mir eine tiefgründige „Graphic Novel“ zur Review vor, welche ganz klar zum nachdenken anregen soll. Enthalten sind acht Liebesgeschichten, die jede für sich ein jähes Ende findet. Erschienen ist dieses Werk wie gewohnt bei „CARLSEN“.


Worum es in „Stille Wasser“ geht:


Bevor es in dieser „Graphic Novel“ mit den eigentlichen lebensnahen Momentaufnahmen losgeht, berichtet „Kan Takahama“ über ihre Suche nach einer ordentlichen Geschichte, aus der Perspektive eines Mannes. Jedenfalls habe ich das so verstanden. (?) Aktuell ausgebrannt, fällt es ihr schwer, ihre Termine beim Verlag einzuhalten. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ausgerechnet ein 16jähriges Mädchen ihr aus der Schaffenskrise hilft.


Stille Wasser …


Stille Wasser berichtet von Sae und Odajima, die sich einmal pro Jahr treffen und sich ihrer Leidenschaft hingeben.


Sae ist eine gutaussehende junge Frau, die leider einige Probleme mit ihren Beinen hat. Sie lebt bei ihrer Großmutter und hilft dieser, die Pension im Dorf zu betreuen. Verheiratet ist Sae noch nicht, da sie die Männer aus dem Dorf als ungehobelte Kerle betrachtet. Und außerdem sind die alle verheiratet.


Odajima ist ein fähiger Taucher, der leider seine Fähigkeiten nicht zum Wohle anderer einsetzt, sondern als Wilderer im Meer zum Beispiel nach „Seeohren“ taucht, welche in Japan gerne gegessen werden. Er ist verheiratet, was Sae bis zu jenem schicksalhaften Tag nicht wusste.


Die letzte Reise


Maiko und Shiníchiro, ein Ehepaar, das auch nach der Hochzeit voller Leidenschaft sein Liebesleben auslebt, checken in einer verlassenen, sehr alten und ehrwürdigen Pension ein. Sie lieben es, sich an außergewöhnlichen Orten dem Liebesspiel hinzugeben. Beide sind auch nach Jahren immer noch von einander fasziniert. Sie lieben ihr außergewöhnliches Sexleben über alles.


Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Zusammengehörigkeit, die beide Protagonisten beim Liebesspiel erfahren, konnten sie im normalen Leben nicht erreichen, so sehr sie sich auch bemüht haben. Und so wird ihre Reise von einem traurigen, unvermeidlichen Ereignis überschattet.


Einschätzung:


Als ich den Verlag um ein Review-Muster bat, tat ich dies auf Grund des schönen, sehr liebevoll gestalteten Covers. Anders als erwartet, ging es in »Stille Wasser« jedoch nicht um klassische Liebesgeschichten mit einem Happy End, sondern um das Scheitern selbiger. Das hat mich am Anfang sehr verwirrt. Ich brauchte ein wenig, gedanklich umzuschalten. Besteht doch ein erheblicher Unterschied zwischen der über alles stehenden Liebe zweier Menschen und dem Scheitern einer Liebesbeziehung.


Die Geschichten, die in »Stille Wasser« erzählt werden, sind kurze intensive Momentaufnahmen. Sie sind tragisch schön erzählt und berichten von dem einen Moment, der schließlich zum unausweichlichen Ende einer bis dahin wundervollen Liebe führt. Leider (und das finde ich sehr schade) sind einige Geschichten zu kurz. Hier hätte sich die Autorin & Zeichnerin Kan Takahama eindeutig mehr Zeit für das scheinbar Unwesentliche nehmen sollen, was die Geschichten bereichert hätte.


Mir hat der außergewöhnliche Zeichenstil sehr gut gefallen. Die Wahl von Schwarz als Grundfarbe war die richtige Entscheidung. Auch dass die Charaktere wie Menschen und nicht wie Animefiguren aussehen, finde ich sehr gut. So waren Bilder möglich, die durch ihre Licht- und Schatteneffekte den traurigen Moment des Scheiterns vortrefflich wiedergeben. Sie sorgen für Melancholie beim Lesen und für ein besseres Verständnis der jeweiligen Situation.


Hier geht es zur „Leseprobe von Stille Wasser“!


Produktdetails
Titel Stille Wasser
Genres Graphic Novel, Drama
Autor Kan Takahama
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 14 Jahre
Seitenanzahl 240
Serie -
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-73440-2
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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