Japan - Ein Länderporträt » Review

Um mehr über Japan, das Land der aufgehenden Sonne, zu erfahren, habe ich mich nach vielversprechenden Büchern umgesehen, die sich mit diesem fantastischen Land auseinandersetzen. Bei meiner Recherche bin ich auf das Buch „Japan 151 - Ein Land zwischen Comic und Kaiserreich in 151 Momentaufnahmen“ und das Buch „Japan - Ein Länderporträt“ aufmerksam geworden. Letzteres ist bei der „Ch. Links Verlag“ erschienen. Ein sehr gelungenes Werk!


Wenn man an Japan denkt, dann denkt man in erster Linie an Erdbeben, den zweiten Weltkrieg, den Abwurf der Atombomben, Männer, die auf Mädchen in Schuluniform stehen, Technik, Sushi und Fukushima. Ja sogar an Hunde, die nicht an der Leine laufen, sondern als Delikatesse auf dem Teller landen. Ist dem wirklich so?


Wenn man sich ernsthaft mit Japan auseinandersetzt, dann merkt man schnell, dass es mehr gibt als das oben Erwähnte. Und wenn du dann irgendwann persönlich nach Japan reist, merkst du schnell, dass du im Grunde gar nichts weißt. Ich für meinen Teil habe gleich am ersten Tag alles, was ich zu wissen glaubte, abgelegt und mich mit Haut und Haar dem hingegeben, was ich dort erleben durfte. Und ich habe es nicht bereut.


Wenn man aus Japan berichtet, erntet man nicht nur einmal ungläubige Blicke. Genau so erging und ergeht es dem Autor „Dr. Christian Tagsold“. Das genau ist der Grund, warum er dieses interessante Werk geschrieben hat. Er wollte endlich Klarheit schaffen. Auch hatte er kein Interesse mehr daran, ständig von vorne anzufangen. Das kann ich gut verstehen.


Mit dem Buch „Japan - Ein Länderporträt“ gelingt es dem Autor auf interessante Art und Weise, jedem Wissbegierigen das „Land zwischen Tradition und Moderne « näher zu bringen. Dabei räumt er eindrucksvoll mit vielerlei Klischees auf. Der Aha-Effekt ist garantiert.


Der Autor nimmt allerlei Dinge des alltäglichen Lebens unter die Lupe und zeigt uns, dass der Unterschied zur westlichen Kultur gar nicht so groß ist. Das Gleiche gilt auch für die sogenannten "Japantheorien", welche ja all zu gerne von der westlichen aber auch der japanischen Kultur selbst hochgehalten werden. Schließlich muss (!) es einen Unterschied geben. Wirklich?


Ein weiterer Part ist der geschichtliche Hintergrund, welcher in diesem Buch zum besseren Verständnis durchaus angebracht ist. So lernt man nicht nur das wahre Japan kennen, sondern auch noch etwas über die Geschichte. So wusste ich zum Beispiel nicht, dass es eine Epoche gab, in der der Kaiser im Grunde eine Marionette war. Auch war ich überrascht, wie viel Wahrheit in der Serie „Shogun“ aus den 80er Jahren steckt. Oder nehmen wir die Szene aus dem Film „Last Samurai“, in welcher einem der Samurai der Zopf abgeschnitten wurde. Wer hätte gedacht, dass dies tatsächlich so war und nicht für Hollywood aufgearbeitet wurde.


Und so bleibt nach dieser Lektüre die Erkenntnis zurück, dass es gut war, ohne Vorurteile in Japan zu verweilen. Auch dass es gut war, sich nach meiner Reise mit entsprechender Literatur zu beschäftigen, die meinen persönlichen Eindruck bestätigt und meine Wahrnehmung für zukünftige Reisen gestärkt hat.


„Japan - Ein Länderporträt“ ist ein Werk, welches man nicht nur privat lesen, sondern auch zur Weiterbildung in der Schule nutzen kann. Wissenszuwachs ist garantiert!


Produktdetails
Titel Japan - Ein Länderporträt
Genres Reisebericht, Reisebilder
Autor Dr. Christian Tagsold
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 0 Jahre
Seitenanzahl 192
Serie -
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-86153-835-6
Verlag Ch. Links Verlag
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / Ch. Links Verlag


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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