Critical Role - Vox Machina: Origins » Review

Als erstes war ich verdutzt als mir Stefan diesmal keinen „Manga“, sondern einen „Comic“ zur Rezension in die Hand drückte. Auf meine Frage was das sei, antwortete er nur: Fantasy. Nun, Recht hatte er, denn an „Critical Role - Vox Machina: Origins“ vom „Cross Cult“ werde ich künftig wohl alle Fantasy-Comics messen.


Worum es bei „Critical Role - Vox Machina: Origins“ geht:


In der Hafenstadt Stilben geht es mehr als nicht mit rechten Dingen zu. Die Menschen werden krank und jene, die neu in diese Welt geboren werden, leben zwar irgendwie, aber auch nur im weitesten Sinne des Wortes. Die Bewohner wissen nicht mehr weiter und so bittet einer von ihnen zwei Reisende um Hilfe. Es handelt sich um die Halbelfen-Zwillinge Vex’ahlia und Vax’ildan. Sie nehmen sich der Sache an, auch wenn alles Geld, das der Mann aufbringen kann, für sie kaum der Rede wert ist. Für gewöhnlich nehmen die beiden ganz andere Aufträge entgegen, sind sie doch ausgebildete Assassinen.


Bei der Spurensuche im örtlichen Sumpf treffen sie auf die Druidin Keyleth, welche ebenfalls eine Halbelfin ist. Sie äußert den Verdacht, dass es sich bei dem, was die Bewohner von Stilben plagt, nicht um einen Fluch handelt, sondern dass jemand oder etwas die Leute vergiftet. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem zwielichtigen Alchemisten, der natürlich von nichts eine Ahnung haben will. Als sie versuchen ihm nachzustellen, werden sie jedoch von einer Gruppe Meuchelmörder attackiert. Zufall?


Unterdessen sind der vorwitzige Zwergenbarde Scanlan Shorthalt und der Goliath Grog Strongjaw mit ein paar anderen Söldnern unterwegs, um den Tempel eines Fischgottes um einige Bewohner und vor allem Schätze ärmer zu machen. Du weißt sicher was ich meine? :) Als Scanlan dem Drang nicht wiedersehen kann, eine auf einem Sockel stehende Glocke zu läuten, kommt es zum Kampf. Die übel riechende Gottheit hat keine Chance.


Zurück im Wirtshaus hat Scanlan vornehmlich zwei Dinge vor. Zum einen die Frauen zu bezirzen und zum anderen, wie er selbst sagt, mittels seiner Körperfunktionen die Reagenzie Alkohol in Urin umzuwandeln. Nebenher trifft er auf den drachengeborenen Magier Tiberius Stormwind, der seinerseits einen seltsamen „Fluch“ in der Stadt Stilben untersucht. Diesem kann der Barde eine Flasche Gift verkaufen, die er aus dem Tempel hatte mitgehen lassen. Wie sich im Nachgang herausstellt, gibt es nur sehr wenige, die dieses Gift herstellen könnten. Und schon mit einer relativ geringen Dosis wäre es durchaus möglich, beispielsweise das Wasser in einem ganzen Sumpf zu kontaminieren.


Wie in einer guten Fantasygeschichte üblich, treffen die Helden im Kampf aufeinander. Es braucht ein wenig Zeit und gemeinsame Feinde, bevor sie sich als Gruppe zusammentun, wenn auch zunächst nur oberflächlich. Als Vax nämlich entführt wird, um als Köder für die anderen herzuhalten, hält es zunächst niemand für nötig, Vex bei der Rettung ihres Bruders zu helfen. Und kostenlos schon gar nicht. Als sie von dannen zieht, um sich allein auf die Suche zu machen, eilt ihr dann doch die Druidin Keyleth zur Hilfe.


Und der Fluch? Nun, der Kampf scheint mehr als aussichtslos für unsere Helden...


Einschätzung:


Nachdem ich nun ein wenig recherchiert habe, weiß ich, dass dieser Comic die Vorgeschichte der Abenteurergruppe „Vox Machina“ erzählt, welche aus der Webserie „Critical Role“ über „Twitch“ und „YouTube“ bekannt ist. Dort spielen einige Synchronsprecher und Schauspieler aus „Dungeos & Dragons », womit sie teils tausende Zuschauer begeistern.


Wenn ich „Vox Machina“ vorher auch nicht kannte, in die Welt von „Dungeons & Dragons“ habe ich bereits hinein schnuppern dürfen. Das Prinzip ist mir somit bekannt. Auch wenn der Comic an sich wie eine „normale“ Fantasy-Geschichte aufgebaut ist, schimmern doch manchmal kurze Sequenzen durch, welche die Rollenspiel-Vorlage erahnen lassen.


In erster Linie habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert. Alles war genau so, wie ich es mir von einer Fantasy-Geschichte erhofft hätte. Besonders der teils derbe Humor war zum Brüllen und passte perfekt in dieses Szenario. Schon allein die Aussage, die Reagenzie Alkohol in Urin umzuwandeln, stand ja wirklich so da. Auf solch eine Idee muss man erst einmal kommen.


Erwähnenswert sind die Kämpfe, welche actionreich inszeniert sind. Sie strotzen vor witzigen Ereignissen und Sprüchen, wobei sich besonders der Barde Scanlan nicht lumpen lässt.


Die Charaktere sind interessant, die Geschichte spannend erzählt und verschiedenste Situationen immer passend inszeniert. Auch sind die Zeichnungen sehr detailreich und illustrieren die vorliegende Fantasy-Welt trefflich.


Der einzige Kritikpunkt: An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, es würden kleinere Dialogausschnitte fehlen. Dann gab es Passagen, wo mich die Textmenge regelrecht erschlagen hat. Auch hatte ich hin und wieder das Gefühl, die Geschichte überschlägt sich. Dennoch, ich konnte der Geschichte gespannt folgen.


Fazit:


Man muss die Vorlage nicht kennen, um mit „Critical Role - Vox Machina: Origins“ humorvolle und spannende Fantasy-Unterhaltung vom Feinsten zu erleben. Die vollfarbigen Seiten, welche sich durch das ganze Machwerk ziehen, unterstreichen diesen positiven Eindruck.


Hier geht es zur „Leseprobe zu Critical Role - Vox Machina: Origins“.


Quelle: Cross Cult


Produktdetails
Titel Critical Role - Vox Machina: Origins
Genres Abenteuer, Fantasy
Autor & Zeichnungen Matthew Colville, Matthew Mercer, Olivia Samson, Chris Northrop
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 12 Jahre
Seitenanzahl 160
Serie Critical Role - Vox Machina: Origins
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-959816-09-0
Verlag Cross Cult
Kaufmöglichkeiten - Direktlink amazon / Thalia / Cross Cult


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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