JoJo's Bizarre Adventure » Review

JoJo's Bizarre Adventure“ (jap. JoJo no Kimyō na Bōken) ist eine dieser Reihen, von denen man bestimmt schon mal gehört hat, aber nicht so ganz etwas damit anzufangen weiß. Jedenfalls war es bei mir lange so. Der Manga von Hirohiko Araki hat inzwischen Kultstatus. Viele andere Serien wurden davon inspiriert und immer wieder findet man in verschiedenen Medien Anspielungen darauf.


Doch obwohl der Manga seit 1986 erscheint, erhielt er erst 2012 eine Anime-Umsetzung, die wirklich Erfolg feierte. Sie hat bisher keine deutsche Synchronisation erhalten und auch der Manga wartet noch auf eine Übersetzung. Allerdings bieten Streamingseiten wie zum Beispiel „Netflix“ und „Chrunchyroll“ den Anime mit deutschen Untertiteln an. Ich habe inzwischen selbst die gesamte Serie gesehen und muss sagen, dass sie mich absolut begeistert hat.


Worum es in „JoJo's Bizarre Adventure“ geht:


Die Geschichte beginnt im späten 19. Jahrhundert in Großbritannien. Jonathan Joestar, von allen JoJo genannt, ist Sohn eines reichen Elternhauses. Sein normales, behütetes Leben verändert sich schlagartig, als sein Vater den jungen Dio Brando bei sich aufnimmt, der ihm das Leben zur Hölle macht. Denn Dio hat nichts anderes im Sinn, als in allem der Beste zu sein, und ihm ist jedes Mittel dazu recht.


Einige Jahre später, als die beiden zu Erwachsenen geworden sind, fällt Dio eine alte Steinmaske mit mysteriösen Kräften in die Hände. Diese Kräfte macht er sich zunutze, um ein übermenschliches, scheinbar perfektes Lebewesen zu werden. Nun liegt es an JoJo, ihn aufzuhalten. Es entsteht ein Kampf, der das Leben ihrer Kinder und Kindeskinder mitprägen wird, da sie nun durch das Schicksal miteinander verbunden sind.


Einschätzung:


JoJo's Bizarre Adventure ist in einzelne Parts unterteilt. Derzeit umfasst der Anime fünf dieser Parts. Jeder von ihnen folgt einem anderen Mitglied der Familie Joestar und hat somit seine eigene Handlung, welche durch eine übergreifende Geschichte mit den anderen verbunden ist. Jeder Part hat seine eigenen Stärken, aber grundsätzlich gilt eines für alle davon: Sie machen verdammt viel Spaß.


JoJo's ist absolut einzigartig. Diese Serie liebt es, zu übertreiben und sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen, aber weiß dennoch eine spannende, mitreißende Story zu erzählen. Immer wieder staunt man darüber, auf welche absurden Ideen der Autor kommt. Trotz der über 150 Folgen hat man dabei nie das Gefühl, dass die Luft raus ist. Dabei hilft es, dass die Kämpfe nicht nur mit den Fäusten, sondern vor allem mit dem Kopf gewonnen werden. Hinzu kommen die vielen Charaktere, die alle ihre seltsamen Eigenarten haben und einem meist auf Anhieb sympathisch sind. Sie haben persönliche Gründe zu kämpfen, was dafür sorgt, dass sie sich echt und verständlich anfühlen. So gab es selbst in dieser Serie Momente, in denen ich einige Tränen mit ihnen zusammen vergossen habe. Die Balance zwischen ernsten Szenen und Witz passt hier einfach perfekt.


Der Anime ist sehr mangatreu. Es gibt keine Filler, wenige Änderungen und das Pacing ist schön zügig. Durch die lange Laufzeit veränderte sich der Zeichenstil der Mangavorlage deutlich und so versucht auch der Anime, bei jedem Part den Stil des Mangas zu der Zeit umzusetzen. Dabei setzt er durchgehend auf coole Posen, dramatische Schatten und atmosphärische Farbenspiele, sodass er ein wahrer Augenschmaus ist.


Ich fand die Leistung der japanischen Sprecher hervorragend. In dieser durchgedrehten Serie findet man natürlich sehr viel Overacting, welches in diesem Fall einfach dazu gehört. Aber auch ruhige, ernste Szenen wurden sehr gut umgesetzt. Es gibt auch eine englische Synchronisation, die mir aber nicht gefällt. Der Humor des Originals wurde nicht so gut umgesetzt, wie man es sich wünschen würde.


Viel Kritik gibt es hier nicht, aber ein paar Kleinigkeiten sind doch dabei. Am wenigsten mochte ich wohl den Beginn des fünften Parts. Dieser brauchte bis zu Folge 15, um richtig in die Story reinzukommen. Hier wurde sich etwas zu sehr auf Action konzentriert, wodurch viel Witz und Charme verloren gegangen ist. Er hat sich im Laufe der Zeit aber stark gebessert, und bald war ich sehr in die Story involviert. Part 1 und 2 leiden außerdem darunter, vor dem großen Erfolg der Serie erschienen zu sein. Sie sind ziemlich kurz und haben noch nicht ganz diesen einzigartigen Charme, der die Serie später prägt. Sie sind trotzdem ein guter Einstieg in die Serie.


Zusätzlich stört mich, dass für die Lokalisierung ab Staffel 3 eine zensierte Version aus dem japanischen TV genutzt wurde. Eine unzensierte Version hätte ich besser gefunden.


Was die deutschen Untertitel angeht, muss ich Chrunchyroll bevorzugen. Sie sind unterhaltsamer und haben deutlich weniger Fehler. Außerdem hat Netflix erst drei der fünf umgesetzten Parts zur Verfügung, während man bei Chrunchyroll die ganze Serie sehen kann. Grundsätzlich lohnt es sich aber auf jeder Plattform.


Fazit:


JoJo's Bizarre Adventure ist genau das, was es verspricht: Ein bizarres Abenteuer, das durch seine Einzigartigkeit in Animation und Story überzeugt, aber deswegen auch nicht sofort jedermanns Geschmack trifft. Ich würde jedem empfehlen, einfach mal unvoreingenommen in den ersten Part hinein zu gucken.


Trotz der vielen Folgen hält JoJo’s seine sehr hohe Qualität und man merkt, dass der Anime mit viel Respekt für die Vorlage gemacht wurde.


Externer Inhalt youtu.be
Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


Quelle „youtube

Über den Autor

Ich bin Sushi und ich bin ein selbstkritischer Hobbykünstler und eine hoffnungslose Plappertasche. Habe ich mich einmal für eine Sache begeistert, kann ich kaum aufhören, darüber zu reden. Ich begeistere mich für Videospiele, Animationsserien und Musik.
Ich wurde mit etwa 12 Jahren durch Pokémon zum Animefan und bin seit dem ununterbrochen in der Welt unterwegs. Am liebsten mag ich alles, was Phantastik ist, einen besonderen Artstyle hat und gerne auch etwas schräg ist.

Sushisuke Künstler

Wir interessieren uns für Qualitätsjournalismus

Als Journalismus bezeichnen wir von Animeszene.de unsere publizistische Arbeit, mit dem Ziel dich mit relevanten Informationen zum Themengebiet Anime und Manga zu versorgen, insbesondere Reviews, die unsere ehrliche Meinung widerspiegeln. Das Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, auserlesene und sachliche Artikel für dich zu veröffentlichen, hinter denen wir auch stehen und die wir selbst als interessant erachten. Wir schreiben nicht um des Schreibens willen, sondern weil wir Freude daran haben.

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!