Treffen sich zwei Sonderlinge …
… so könnte man vielleicht die über 400 Seiten starke Grafik - Novelle „Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß“ von „Jiro Taniguchi“ beschreiben, die beim „Carlsen“ erschienen ist. Der Originalroman stammt von „Hiromi Kawakami“. Man liest ja nur gutes über diesen Roman. Also habe ich mir einfach von Stefan die Grafik - Novelle geschnappt. Hier nun meine Meinung.
Worum es in „Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß“ geht:
Die stramm auf die 40 zugehende, alleinerziehende Tsukiko glaubt nich mehr an die große Liebe. Ja sie glaubt sogar, das sie für die Liebe nicht begabt sei. Hat es doch bis jetzt nie wirklich funktioniert. Eines Tages trifft sie in ihrem Stammlokal zufällig ihren früheren Lehrer, Herrn Matsumoto. Sie wird auf ihn aufmerksam, da er genau das gleiche zu Essen und zu Trinken bestellt wie sie. Am Anfang wechseln sie nur wenig Worte, essen und trinken gemeinsam. Es wird dennoch ein schöner Abend. Man verabschiedet sich und das wars es auch schon. Wirklich?
Das Leben ist voll von Begegnungen, wie Tsukiko und Herr Matsumoto feststellen. Sie Treffen sich des öfteren zufällig, meist im Lokal, später gewollt und verabredet, auch zu Spaziergängen oder Museumsbesuchen. Sie genieße auf distanzierte Art ihre gemeinsame Zeit. Tsukiko genießt es, das Herr Matsumoto ein Gentleman der alten Schule ist. Herr Matsumoto freut sich, das er nicht mehr allein ist, da er sich mit seinem Witwerdasein nicht anfreunden kann. Im laufe der Zeit merkt Tsukiko, das sie sich zum Sensei, wie sie ihn nennt, hingezogen fühlt und fragt sich oft, was da zu bedeuten hat …
Einschätzung:
In insgesamt 19 Begegnungen erzählt „Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß“ von einer ungewöhnlichen, tiefgründigen Beziehung zwischen zwei Menschen. Eine Beziehung, wie sie im echten Leben ebend ist - all die Gedanken und Gefühle, die Zweifel und Missverständnisse.
Die Geschichte plätschert auf ruhige sachliche Art vor sich hin. Dramatische Entwicklungen oder störende Elemente gibt es nicht. Die Kraft dieser Erzählung liegt eher im ruhigen. Das gefällt.
Die emotionalen Achterbahnen werden durch die detailgetreue Zeichnungen und die ruhige, tragende Erzählweise vermittelt. Ganz nebenbei klärt sich für den aufmerksamen Leser auch, was es mit dem Titel des Buches aus sich hat.
Etwas überraschend, es gibt einen Bruch in der Geschichte …
Fazit:
„Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß“ erzählt von einer ungleichen Liebe zweier Menschen, auf ruhige, melancholische, sachliche Art, welche sehr angenehm zu lesen ist und zum nachdenken anregt. Ich habe ganz in Ruhe jedes Kapitel einzeln gelesen und sacken lassen, was teils auch nötig war, um alles zu verstehen.
Die enthaltenen Landschaftsbilder waren ein Genuss.
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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