IM − Great Priest Imhotep » Review

Hierzulande gibt es vergleichsweise wenige Mangas, die sich mit der spannenden ägyptischen Geschichte und Mythologie beschäftigen. Entsprechend groß war mein Interesse an IM − Great Priest Imhotep von Makoto Morishita, welche als Stargast für die Manga Comic Con der leider abgesagten Leipziger Buchmesse 2020 geladen war. In der bei Carlsen Manga erschienenen Serie geht es um den berühmten Imhotep, der wiederbelebt wurde und nun im modernen Japan gottgleiche Dämonen bekämpfen soll. Ob das gut geht?

Worum es bei IM − Great Priest Imhotep geht:

An Hinomes Schule kursieren unschöne Gerüchte über sie. Es heißt, sie würde nie sprechen, weil sie verflucht sei, sie würde Feuer speien, wenn sie nur den Mund aufmacht, und wer mit ihr zu tun hat, wird selbst verflucht. Als ein Mädchen ihrer Klasse versucht, sich mit ihr anzufreunden, blockt sie ab, aus Angst diesem freundlichen Menschen zu schaden. Denn so absurd es klingen mag, ein Teil dieser Gerüchte ist wahr.

Als sie am selben Tag auf dem Weg nach Hause plötzlich von einem Jungen in ägyptisch anmutendem Gewand über den Haufen gerannt wird und sich aus Reflex beschweren will, hält dieser ihr den Mund zu. Er fragt, ob sie die Menschen in der Nähe den Feuertod sterben lassen wollte? Er wusste also Bescheid, aber woher? Er sagte nur, sie sei von einem Magai besessen.

Für lange Erklärungen ist jedoch keine Zeit, denn dem Jungen ist ein wütender Mob auf den Fersen. Vermutlich, weil ihm unklar war, dass man hier mit Papier statt Gold zu zahlen hatte und dass man sich an diesem seltsamen Ort nicht nackt im Fluss waschen durfte. Jedenfalls zieht er Hinome direkt in die Sache rein und flüchtet mit ihr zu ihrem Haus. Dort stellt er sich auch ihrem Vater als Imhotep vor. Ersterer ist sofort Feuer und Flamme, hält einen halben Geschichtsvortrag und benimmt sich dem scheinbar ehrwürdigen Gast gegenüber wie ein unterwürfiger Sklave. Als Dank dafür, dass Hinome ihm, wenn auch gänzlich unfreiwillig, Zuflucht gewährt, verspricht Imhotep, sie von ihrem Fluch zu befreien und den Magai auszutreiben. Als dies nach einem fulminanten Kampf mit Hilfe echter ägyptischer Gottheiten gelingt, ist Hinome sprachlos vor Freude. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn kurz darauf ergreift ein anderer Magai von ihrer neuen, einzigen Freundin Besitz. Und das ist erst der Anfang.

Einschätzung:

Es gibt so vieles, was mir an diesem Manga gefallen hat. Zum einen schon die relativ seltene Ägypten-Thematik und die entsprechenden Design-Elemente sowie die Mythologie. Manches wird hierbei recht ernst dargestellt, anderes eher sehr humoristisch. So gesellt sich im Laufe des Abenteuers zu Hinome und IM, wie seine Freunde den Priester nennen dürfen, ein kleines, hundeartiges Wesen, dass sich als eine Art Gott Anubis in Ausbildung entpuppt. Dieser scheint etwas pervers veranlagt und bekommt scheinbar nichts gebacken, nicht mal eine einfache Bandage kann er anlegen. Für einen „Gott der Mumifizierung“ ist das ziemlich bitter.

Auch wenn der Manga dem Genre Action zugeordnet wird, ist der Comedy-Faktor alles andere als subtil. Umso intensiver wirken dadurch die ernsten Sequenzen, die beispielsweise die schwere Vergangenheit mancher Charaktere beleuchten.

Allgemein wird den meisten Charakteren schnell mehr Tiefgang gegeben, als man zunächst erwarten würde. Imhotep selbst ist da ein gutes Beispiel. Zu Beginn wirkt er einfach nur wie ein verwöhnter Junge, der tut und lässt was ihm beliebt. Doch es dauert nicht lang, bis dem Leser bewusst wird, dass wesentlich mehr in ihm steckt.

Auch war ich angenehm überrascht, wie häufig die Geschichte mich in kurzen Momenten emotional berührt hat. Trotz all dem Witz wirkt dieser Manga keineswegs banal. Ich bin wirklich gespannt wie es weitergeht.

Fazit:

Dieser Manga bietet mehr als man auf den ersten Blick vermuten würde und macht Lust auf mehr. Er ist witzig, spannend, teils emotional und bietet eine Geschichte mit Ägypten-Thematik.

Hier findest du eine Leseprobe!

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.