Castlevania » Review

Wer sich für Videospiele interessiert, hat bestimmt schon einmal von dem Namen „Castlevania“ gehört. Die seit 1987 existierende Reihe kommt mir immer als erstes in den Sinn, wenn ich an Spiele im Gothic Horror - Genre denke. Weniger bekannt ist die auf dem Spiel basierende Animationsserie, die es seit 2017 auf „Netflix“ zu sehen gibt. Und obwohl ich nicht sehr vertraut mit den Spielen bin, habe ich sofort auf darauf geklickt - in der Hoffnung, dass diese Serie eben dieses Gothic Horror - Gefühl spiegelt, was mein Interesse für „Castlevania“ geweckt hat.


Worum es in „Castlevania“ geht ...


Die Geschichte wirft einen in die Walachei des 15. Jahrhunderts, eine Zeit, in der die Kirche die Macht hat. Eben diese Kirche lässt die Ärztin Lisa Trepes auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrennen. Ein großer Fehler, denn sie ist die Frau von Vlad Dracula Trepes, dem mächtigsten Vampir der Walachei. Dieser brennt nun vor Wut über den Tod seiner Geliebten und schwört daraufhin, alles menschliche Leben in der Walachei restlos auszulöschen.


Währenddessen treffen wir Trevor Belmont, letzter Sohn einer Familie aus Vampirjägern, die vor Jahren von der Kirche verbannt und von den Bürgern der Walachei verjagt wurde. Er trifft auf Sypha Belnades, eine Nomadin und Magierin, die im Gegensatz zu Trevor vorhat, den Menschen in der Walachei zu helfen. Sie versucht ihn dazu zu überreden nach einem legendären Krieger zu suchen, der seit Jahren unterhalb der Stadt schlafen soll und die Menschen vor Draculas Rache bewahren könnte…


Einschätzung:


Wer jetzt mit einem blutigen Abenteuer mit vielen Schlachten rechnet, liegt nicht ganz richtig. Denn obwohl die Kämpfe in der Serie definitiv nicht zu kurz kommen (und an Blut absolut nicht gespart wird) machen die Charaktere in „Castlevania“ vor allem eins: Reden.Und das ist alles andere als schlecht. „Castlevania“ glänzt weder durch wahnsinnige Actionszenen noch durch eine einzigartige Story. Aber es sorgt durch die vielen tiefen Dialoge dafür, dass jeder Charakter wunderbar ausgebaut ist. Obwohl die Figuren nicht die liebenswürdigsten Menschen sind, kann man die Beweggründe eines jeden nachvollziehen, was nicht nur für interessante Helden sondern auch faszinierende Bösewichte sorgt. Somit erreicht „Castlevania“ eine Charaktertiefe, von der viele Serien nur träumen können.


Das Setting der Serie hat mich auch überzeugt. Obwohl man hier nicht ganz das Level der Spielvorlage erreicht, sorgen Umgebungen wie Draculas Schloss und das Belmont-Anwesen für einige beeindruckende Szenen. Wie schon erwähnt wird außerdem nicht an Blut gespart und man geht nicht zimperlich mit der Darstellung von Gewalt um. So wird hier auch viel mit Schimpfwörtern um sich geworfen. Immer wieder sorgen Sätze wie „Gott scheißt mir mal wieder ins Essen“ bewusst für Lacher, ohne dabei fehl am Platz in der ernsten Serie zu wirken.


Etwas Kritik muss allerdings auch sein. Die Serie könnte ein paar Folgen mehr ertragen. Die Story wirkt an keiner Stelle gehetzt oder unvollständig, aber ein bisschen mehr Zeit bis zum großen Finale der zweiten Staffel hätte ihr doch gut getan. Zum Glück wurde eine dritte Staffel bereits offiziell bestätigt.


Fazit:


Wer eine komplexe Story sucht, wird in „Castlevania“ nicht bedient, aber die simple Geschichte lässt Platz für das, was die Serie am besten kann. Wer also Lust auf ein finsteres Setting hat, sich auch mal zurücklehnen kann um den gut synchronisierten Dialogen zu lauschen oder einfach nur mal wieder Lust auf ordentliche Vampire hat, dem wird „Castlevania“ definitiv gefallen, egal ob man Fan der Spiele ist oder noch nie davon gehört hat.


„Castlevania“ gehört inzwischen zu meinen liebsten Animationsserien. Deshalb freue ich mich, dass die Entwickler weitere Spiele, unter anderem „Devil May Cry“, gerne adaptieren würden. Denn im Gegensatz zu vielen auf der großen Leinwand laufenden Adaptionen scheinen die Menschen hinter „Castlevania“ wirklich etwas Besonderes aus dem Namen der Videospielvorlage machen zu wollen.


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Quelle „YouTube

Über den Autor

Ich bin Sushi und ich bin ein selbstkritischer Hobbykünstler und eine hoffnungslose Plappertasche. Habe ich mich einmal für eine Sache begeistert, kann ich kaum aufhören, darüber zu reden. Ich begeistere mich für Videospiele, Animationsserien und Musik.
Ich wurde mit etwa 12 Jahren durch Pokémon zum Animefan und bin seit dem ununterbrochen in der Welt unterwegs. Am liebsten mag ich alles, was Phantastik ist, einen besonderen Artstyle hat und gerne auch etwas schräg ist.

Sushisuke Künstler

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