Astra Lost in Space » Review

Schon längere Zeit habe ich mir gewünscht, mal wieder einen Sci-Fi-Anime zu sehen, dessen Handlungsmittelpunkt im Weltraum und dem Erkunden verschiedener Planeten liegt. Dank „Astra Lost in Space“, veröffentlicht von „LEONINE“, konnte ich diese Sehnsucht nun endlich stillen.


Worum es in „Astra Lost in Space“ geht:


Wir schreiben das Jahr 2063.


Die etwas tollpatschige, aber auch liebe und mit einem fotografischen Gedächtnis ausgestattete Highschoolschülerin Aries ist an einem Weltraumflughafen. In wenigen Minuten soll ein Raumschiff von der Erde zum Planeten McPa starten, das sie unbedingt erwischen muss. Kurz bevor sie es erreicht, stiehlt ihr ein Taschendieb das Gepäck. Plötzlich taucht ein Retter in der Not auf, der den Langfinger mit einem coolen Move gekonnt auf die Bretter schickt. Aries kann ihr Glück kaum fassen und will sich eigentlich noch in aller Ausführlichkeit bei dem jungen Mann, der sich ihr als Kanata vorstellt, bedanken, als Security-Roboter die Situation verkennen und ihn abführen.


Am Raumschiff angekommen, erfahren wir den Zweck der Reise:


Aries und sieben weitere hochbegabte Schulkameraden sollen ein sechstägiges Survival-Training absolvieren, in dem sie im Team zusammen arbeiten und ihre jeweiligen Stärken und besonderen Talente einbringen. Außerdem erhalten sie noch den zusätzlichen Auftrag, sich um die kleine Funicia zu kümmern, deren ältere Schwester Quitterie ebenfalls zu den Teilnehmern gehört. Verantwortung für andere übernehmen heißt in diesem Fall die Lektion.


Überraschenderweise stellt sich Kanata als letzter fehlender Passagier heraus, und nachdem dieses Missverständnis auch den metallischen Ordnungshütern klar geworden ist, kann die Reise endlich beginnen!


Nachdem die Gruppe auf McPa abgesetzt wurde und in sechs Tagen wieder eingesammelt werden soll, materialisiert sich vor den Jugendlichen eine große, mysteriöse Energiekugel. Bevor sie wirklich realisieren können, was da gerade vor ihren Augen passiert, rast das Ding schon auf die neun zu, saugt sie gewissermaßen auf und teleportiert sie ins Weltall!


Was zum Teufel geht hier nur vor? Ob das auch zum Survival-Training gehört? Ist das alles immer noch Teil des Trainings? Würde wirklich jemand soweit gehen, ihre Leben aufs Spiel zu setzen, oder steckt etwas völlig anderes dahinter?


5000 Lichtjahre von McPa entfernt!


Sich fassungslos im Vakuum wiederfindend, schaffen es alle unter größter Anstrengung, wohlbehalten in ein Raumschiff in nächster Nähe zu gelangen, das dort aus irgendeinem Grund herumsteht. Zack, der einen Pilotenschein und fundierte Kenntnisse über die Raumfahrt besitzt, stellt fest, dass ihr neues Transportmittel zwar unbemannt, aber bis auf die kaputte Kommunikationsanlage noch vollständig intakt ist. Unsere Freunde beschließen, bestmöglich mit ihrer Situation umzugehen und den monatelangen Rückflug nach Hause anzutreten.


Einschätzung:


Wichtige Inspirationsquelle für „Astra Lost in Space“ war der Abenteuerroman „Zwei Jahre Ferien“ aus der Feder des großartigen „Jules Verne“. Gehört hatte ich von dem Anime bis dato noch nicht, wurde aber wahnsinnig schnell in seinen Bann gezogen.


Ich liebe Ausgangssituationen, in denen sich plötzlich alles überschlägt und man erstmal, ähnlich wie die Figuren selbst, vor einem gigantischen Wirrwarr an Rätseln steht, was denn hier bitte gerade vor sich geht. Man grübelt die ganze Zeit mit, entwickelt eigene Theorien, wie alles zusammenhängen könnte, nur um dann gleich wieder den nächsten Twist am Ende einer Folge präsentiert zu bekommen.


Dramaturgisch wurde die Anime-Serie exzellent umgesetzt. Man will gar nicht mehr aufhören weiter zu gucken. Da sich auf Volume 1 aber nur sechs der insgesamt 12 Folgen befinden, musste ich dies trotzdem schweren Herzens tun. :)


Anfangs skeptisch stimmte mich die hohe Anzahl der Charaktere in der Gruppe. Häufig gibt es in solchen Konstellationen welche, die eher zu austauschbaren und farblosen Mitläufern verkommen. Hier wurde ich allerdings eines Besseren belehrt, denn bereits jetzt zur Halbzeit erfährt man schlüssige Hintergrundgeschichten zu einem Großteil der neun Gefährten. Jeder von ihnen ist wie gesagt hochbegabt in einem bestimmten Spezialgebiet. Neben den schon erwähnten wären das u.a. auch noch: Medizin, Biologie, handwerkliches Geschick, Kampffertigkeit und sogar musikalisches Talent.


Aufgrund der verschiedenen Planeten, die sie auf ihrer Reise passieren müssen, ergeben sich auch immer wieder neue Herausforderungen, in denen die gerade erwähnten Fähigkeiten zur Anwendung kommen. Längst nicht jedes Problem lässt sich plump mit roher Gewalt lösen, und das macht es gerade so interessant und abwechslungsreich.


Abwechslungsreich sind ebenso die optisch von einander abweichenden Settings, allein schon durch ihre Flora und Fauna. Da wurde gute Arbeit geleistet. Man möchte am liebsten mit dabei sein. Diesen Aspekt eines Abenteuers, in dem man fremde Welten entdeckt und erforscht, mag ich sehr. Ich denke hier z.B. an den alten Klassiker „Captain Future“, während diese Art Anime leider in der heutigen Zeit eher selten vorkommt.


Gibt es irgendwas, was ich an der Serie nicht mag? Nun ja, Quitterie lässt zuweilen schon arg zickig und nervig die typische Tsundere raushängen, was ich meinerseits häufig mit Stirnrunzeln und angestrengten „Nicht schon wieder-Seufzern“ quittierte. Andererseits gibt es ebenso Momente, in denen sie ausgesprochen lieb und sympathisch rüberkommt. Bisschen ambivalent meine Beziehung zur Ihr, aber das soll der meiner Meinung nach verdienten Lobeshymne auf den Anime keinen großen Abbruch tun.


Fazit


Volume 1 von „Astra Lost in Space“ ist ein echter Sci-Fi-Geheimtip, den ich vorher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Zu Unrecht, denn er fesselt einen sofort mit klugen Twists, einer großen Gruppe vielschichtiger Figuren und coolen, wunderschön animierten Settings.


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Quelle „YouTube


Produktdetails
Titel Astra Lost in Space
Genres Science Fiction, Action, Animation
Regisseur Masaomi Ando
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 16 Jahre
Spieldauer 149 Minuten
Serie Astra Lost in Space
Sprache Deutsch, Japanisch (Untertitel: Deutsch)
Publisher LEONINE
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und das Bildmaterial bedanken.

Über den Autor

Hallo mein Name ist Frank und ich bin ein humanoides Wesen vom Planeten Erde.

Neben Animes und Mangas, fühle ich mich dem Punkrock sehr verbunden und gehöre dieser Szene seit 2008 an, zocke leidenschaftlich gern, bin Fußballfan des FC Energie Cottbus, FC Sankt Pauli und vom FC Bayern München.

Filmreihen wie Star Wars, Herr der Ringe, Blade Runner und Indiana Jones nehmen einen besonderen Platz in meinem Herzen ein.

Allgemein bin ich ein begeisterter Cineast. Von 1920er Stummfilmen bis heutiger Streifen interessiert und fasziniert mich eine breite Palette an unterschiedlichsten Genres.


Politisch engagiere ich mich z.B. für die Linke, die Partei, Campact, Amnesty International oder Sea Shepherd. Ich bin Flexitarier.

Frank Profi

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