Citrus+ » Review

Wer sich intensiv mit Girls-Love-Mangas beschäftigt, der wird wohl früher oder später auf die Mangaka „Saburouta“ stoßen. Mit „Citrus+“ wird ihre wohl bekannteste Geschichte, die von Mei und Yuzu Aihara, endlich weitererzählt! Die deutsche Veröffentlichung haben wir „TOKYOPOP“ zu verdanken.

Was macht diesen Manga so besonders, dass fast jeder Shoujo-Ai-Fan ihn kennt? Macht euch mit dieser Review selbst ein Bild davon!

Spoilerwarnung: Diese Review und der Manga enthalten massive Spoiler zu einigen Entwicklungen und dem Ende der Hauptreihe „Citrus“.

Worum es bei „Citrus+“ geht:

Endlich ist es so weit! Ein halbes Jahr ist es nun schon her, dass Mei wegen ihrer geplanten Verlobung bei Yuzu und ihrer Mutter ausgezogen ist. Doch nun sind es Mei und Yuzu, die verlobt sind, und die stille Präsidentin des Schülerrats kommt nach Hause zurück. Yuzu hat sogar davon abgesehen, sich wie gewöhnlich mit neuen Sachen einzudecken, sondern ihr gemeinsames Zimmer all die Zeit über exakt so gelassen, wie es war.

Auch die Freunde der beiden Aihara-Stiefschwestern sind natürlich in vielerlei Hinsicht von diesem Ereignis betroffen. So wie Harumin, die geduldig erträgt wie Yuzu ihr x-mal ein und die selbe Sache erzählt. Oder auch Himeko, welche sich nicht zuletzt Mei zuliebe nach Kräften bemüht, ihre Eifersucht im Zaum zu halten. Matsuri stiftet mit ihrer eigensinnigen Art und diversen indiskreten Fragen Unruhe, und Nene ist mit ihren Wunschvorstellungen über eine romantische Beziehung zwischen Yuzu und Harumin beschäftigt. Im Grunde also alles wie immer. Oder etwa nicht?

Die quirlige Yuzu, die sich ja sonst eher für Klamotten und Make-Up begeistern kann als für Schulstoff, hat beschlossen, dass sie auf die gleiche Universität will, auf die auch ihre Freundin gehen wird. Deshalb lernt sie ohne Unterlass, manchmal sogar die ganze Nacht durch. Sie übertreibt es völlig, doch auch wenn die anderen sich Sorgen um sie machen, so können sie ihr den Lerneifer natürlich nur schlecht vorhalten. Mei vertraut ihre Bedenken Harumin an. Diese beschließt, Yuzu auf die eine oder andere Weise dabei zu unterstützen, wieder mehr sie selbst zu sein und auf sich zu achten. Ob das gelingt?

Als Enkelin des Direktors der Aihara-Schule und Schülerrats-Präsidentin hat Mei allerdings auch noch andere Probleme. Gemeinsam mit ihrem Vater soll sie an einer Sitzung teilnehmen, bei der es unter anderem darum gehen soll, wie künftig der Direktor bestimmt wird. Die beiden schlagen ein neues Konzept mit Wahlen vor, doch all die alten Männer scheinen dagegen zu sein. Einer von ihnen wirft eine völlig andere Idee in den Raum: Mei solle einen Mann heiraten, damit dieser der neue Direktor werden kann.

Einschätzung:

Wenn es um romantische Geschichten im Schulsetting geht bin ich ja meist sehr kritisch. Einfach weil sie einem leider oft das Gefühl geben können, dass man genau so eine Story nun schon ein Dutzend Mal gelesen hat. Trotz derartiger Vorbehalte verschafft mir „Citrus+“ dieses Kribbeln, das viele Leser derartiger Geschichten suchen. Ich fiebere regelrecht mit, sobald es Komplikationen gibt oder das Knistern zwischen den Hauptcharakteren immer lauter wird.

Aber eins nach dem anderen. Zuerst einmal möchte ich auf den Zeichenstil zu sprechen kommen. Selbst wenn die Hintergründe alles andere als übertrieben detailliert oder originell sind, so zählt der Stil, in welchem die Charaktere gezeichnet sind, zu meinen persönlichen Favoriten. Ob nun Haare, Kleidung, Mimik oder allgemeine Proportionen, hier scheint immer alles zu stimmen. Nicht zuletzt dadurch werden die Emotionen der Figuren hervorragend transportiert.

Apropos Emotionen, diese spielen hier natürlich eine nicht unwesentliche Rolle. Man hat hier nie das Gefühl, dass beispielsweise Handlungen von Charakteren oder größere Ereignisse an den Haaren herbeigezogen wären. Alles wirkt authentisch, was dazu führt dass man sich viel besser in die handelnden Personen und ihren jeweiligen Seelenzustand hineinfühlen kann.

Zugegeben, nicht selten kann die Distanz, die Mei und Yuzu unfreiwillig zwischen sich haben, frustrierend sein. Aber genau solche Aspekte sind es auch, die die Charaktere menschlich machen. Es ist nunmal nicht immer so einfach, wie die eine oder andere seichtere Liebesgeschichte uns glauben machen will. Dieser Manga schafft den Spagat zwischen fast schon kitschiger Turtelei und düsterem Beziehungsdrama wirklich gut. Humor, Herzschmerz und romantisches Knistern. Mit dieser gekonnten Mischung sichert sich „Saburouta“ die Gunst vieler Girls-Love-Fans.

Bleibt abzuwarten, wie diese Geschichte und ihre Charaktere sich weiter entwickeln werden. Ich für meinen Teil kann den nächsten Band kaum erwarten.

Des Weiteren erwähnenswert wäre für manche vielleicht der wirklich schöne Kunstdruck, welcher der Erstauflage von Band 1 beiliegt.

Fazit:

Zu fast gleichen Teilen romantisch, witzig und ernst. Optisch ansprechend und mit authentischen Charakteren gewinnt dieser Manga die Herzen der Leser.

Eine klare Empfehlung für Liebhaber von Shoujo Ai, für Citrus-Fans ein Muss!

Hier geht es zur „Leseprobe zum ersten Band der Hauptserie Citrus“!

Quelle „TOKYOPOP“

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.