Bei meiner Suche nach schönem Rezensionsmaterial bin ich auf die Graphic Novel „Zwei Espresso“ von der japanischen Künstlerin „Kan Takahama“ aufmerksam geworden. Inhaltlich geht es um eine besondere Liebesgeschichte, die einige Jahre zurückliegt. Im Vertrieb ist das Machwerk bei „CARLSEN“.
Worum es in „Zwei Espresso“ geht:
Benjamin beobachtet 1990 in Paris auf einer Brücke eine Japanerin, die traurig im Regen steht. Ein Gentleman wie er reicht ihr natürlich den Regenschirm. Es kommt zu einer besonderen Nacht. 17 Jahre später macht er sich auf den Weg nach Japan, um genau diese Japanerin zu suchen, die er all die Jahre nicht vergessen konnte. Ob er sie finden wird?
Benjamin weiß nicht viel über seine Liebschaft. Nur dass sie wohl in einem Kaufhaus oder Ähnliches arbeiten soll. Und den Ort kennt er. Nicht gerade viel, um jemanden zu finden. Besonders dann nicht, wenn man bislang nicht mal den genauen Namen weiß. Auch ist Benjamin sich nicht sicher, ob die Daten überhaupt stimmen. Dennoch will er es wissen.
Der Ort, den Benjamin sucht, heißt Gononi, ein verträumtes Örtchen an einem unbekannten Ort in den Bergen. Früher hatte es sogar mal eine Bahnstation. Diese wurde aber vor einiger Zeit stillgelegt, was Benjamin in Gonosan erfährt. Denn genau dort ist er gelandet. Also Beine in die Hand genommen und ab nach Gononi. Hoffentlich läuft er nicht dem Schlitzer über den Weg.
In Gononi angekommen heißt es erst einmal sich stärken. Das hiesige Café bietet sich diesbezüglich optimal an. Wenn nur der Kaffee nicht so grauenvoll schmecken würde. Grauenvoll ist sogar noch untertrieben. Abscheulich trifft es wohl eher. Sogar so abscheulich, dass ein Gast nach dem Genuss desselben ins Krankenhaus gebracht werden muss. Da muss wohl mal ein Fachmann ran.
Benjamin und der Barbesitzer, der eigentlich ganz freundlich ist, kommen sich im Laufe der Zeit immer näher. Der Barbesitzer hilft Benjamin bei seiner Suche und Benjamin bringt dem Barbesitzer Kaffee kochen bei, da er einschlägige Erfahrung aus dem Café seines Großvaters besitzt.
Was ich von der Story halte …
Was sich in der Zusammenfassung wenig spektakulär anhört, entpuppt sich im Laufe der Geschichte als ernst zu nehmende Story. Es geht hier nicht nur um Kaffee kochen, sondern um Schicksale und deren Erfüllung. Es geht um Liebe und Sehnsucht. Auch geht es um Freundschaft und darum, dass diese aus ungewöhnlichen Situationen geboren werden kann. Egal um welchen Protagonisten es hier auch gehen mag, du versetzt dich automatisch in ihn hinein. Du wünschst dir, dass sich alles zum Guten wendet. Du wünschst dir, dass alles in Erfüllung geht, was sich die Hauptcharaktere erhoffen.
Mir gefiel die ruhige, sehr entspannende Schreibweise. Ich habe die Graphic Novel gerne gelesen. Es war wie ein Stück Alltag, den man selbst erlebt. Das Gefühl des Verstreichens der Zeit, ich habe es gespürt. Ich kam mir so vor, als würde ich Kaffee kochen lernen oder nach der geheimnisvollen Japanerin suchen. Nun habe ich schon einiges gelesen, doch so ein Gefühl hatte ich dabei noch nie.
Was auch neu für mich war: Man freut sich in der Regel, wenn Geschichten ein Happy End haben. Bei dieser Geschichte war es keine Freude, sondern eher eine tiefe Zufriedenheit. Auch in diesem Moment, wo ich die Rezension verfasse, spüre ich diese tiefe Zufriedenheit.
Hier geht es zur „Leseprobe von Zwei Espresso“!
Quelle „CARLSEN“
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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