Search And Destroy » Review

In der letzten Zeit erscheinen immer mehr Adaptionen alter Geschichten auf dem Markt. Eine davon ist die ziemlich brutale Cyberpunk-Geschichte „Search And Destroy“, welche von „Atsushi Kaneko“ genial umgesetzt wurde. Im Original stammt diese Geschichte von "Manga-Gott" Osamu Tezuka und lautet „Dororo“. Die hiesige deutsche Übersetzung verdanken wir „CARLSEN“.


Worum es in „Search And Destroy“ geht:


Wir leben in einer fiktiven Zeit, in der Roboter nichts Besonderes mehr sind. Sie leben ganz normal unter den Menschen, auch wenn diese es schlicht weg zum Kotzen finden. Cyberimplantate gehören ebenfalls zum Alltag, wie auch kriminelle Roboter. Selbige haben sogar eigene Yakuza-Organisationen gegründet. Kurzum, wir befinden uns in einer Zeit, die im Grunde auch real werden könnte. Eine grauenhafte Vorstellung.


Bis vor kurzem befand sich die Welt in einem nie enden wollenden Krieg. Schließlich hatte man Roboter als Kanonenfutter und genug Ressourcen um für Nachschub zu sorgen. Zum Glück gab es dann auf einmal doch so etwas wie Frieden. Wie es dazu kam, das wird nicht wirklich erklärt. In diese grauenhafte Zeit wurde die kleine Doro geboren. Sie lebt auf der Straße, stiehlt sich das Notwendigste und setzt alles daran irgendwie zu überleben, was ihr auch ganz gut gelingt. Dies ändert sich allerdings, als sie einen Yakuza bestiehlt. Es handelt sich nicht um einen herkömmlichen Yakuza, sondern um einen Roboter, die in dieser Serie Kreas genannt werden. Der hat natürlich wenig Verständnis für Sapos, so werden die Menschen von den Kreas genannt. Er befiehlt, das Kind hinzurichten.


Zur gleichen Zeit stürmt eine Kreatur, halb Mensch, halb Maschine, das Hauptquartier der Yakuza, mit der Absicht alle zu töten. Dieses Vorhaben setzt diese Kreatur zielstrebig und vor allem sehr brutal um. Zum Schluss reißt sie dem Anführer auch noch die Zunge aus dem Mund. Nur die kleine Dora lässt sie am Leben, warum auch immer.


Einige Zeit später laufen sich Dora und diese Kreatur erneut über den Weg. Die Kreatur, die im übrigen Hyaku heißt, will den Waffenhändler Gads angreifen, der auch ein Krea ist. Da Gads ein Schwein ist, wäre seine Tötung für alle Anwesenden eine Genugtuung. Die Sache hat nur einen Haken: es gibt einfach zu viele Zuschauer, ganz zu schweigen von den ganzen Polizisten, die gerade vor Ort sind. Zum Glück wird Hyaku von der kleinen Doro bestohlen, so dass sie von ihrem Vorhaben ablässt und lieber der Diebin hinterher jagt. Sie will nämlich den Behälter zurück, in dem etwas sehr Wertvolles ist.


Einige Zeit später schnappt sich Hyaku dann doch noch Gads, als dieser in seinem Auto unterwegs ist. Es wird ein harter Kampf, bei dem unter anderem ein LKW mit Benzin, auf dem sich Hyaku befindet, in die Luft fliegt. Sie schafft es dennoch Gads zur Strecke zu bringen und ihm die Augen aus dem Kopf zu reißen. Was hat das alles zu bedeuten? Zuerst die Zunge und dann auch noch Augen?


Einschätzung:


WOW äh WOW!!! Also ich hatte ja eine gewissen Vorstellung von der Story, aber so etwas? Das war dann doch etwas mehr als erwartet. Cyberpunk-Geschichten sind im Grunde immer etwas schräge und weitestgehend brutal. Genau so ist es bei dieser Story, wobei die Brutalität hier richtig ausgelebt wird. Es geht nicht darum, dass hier der eine oder andere zerstückelt wird, es geht darum wie es geschieht. Und damit der geneigte Leser auch wirklich versteht, dass Hyaku aufgrund ihres Schicksals überhaupt nicht gut drauf ist, wird die Brutalität nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren ausgelebt. Wobei, es sind ja gar keine Menschen sondern Kreas … bis jetzt.


Zu meinem Entsetzen muss ich zugeben, dass die erwähnten Brutalität dieser Story richtig gut tut. Wenn man in solch einer Zeit lebt, dann kann man nicht zum Kaffeeklatsch vorbei kommen, wenn man etwas haben will. Besonders dann nicht, wenn man auf Rache aus ist.


Was mir sehr gut gefallen hat: der Autor hat sich über viele Seiten hinweg die Zeit genommen, die Geschichte um Hyaku zu erklären. Was ist ihr geschehen? Warum ist sie so unmenschlich? Das wirklich coole ist, es werden wichtige Fragen beantwortet, aber auch irgendwie nicht beantwortet. Es bleibt dem Leser also selbst überlassen, was er aus den ganzen Informationen mitnimmt. Man bildet sich im Grunde seine eigene Meinung.


Der Zeichenstil ist phänomenal! Die Verwendung von viel Schwarz hebt die Brutalität dieser Zeit auf eine ganz andere Ebene, als es bei herkömmlichen Mangas oftmals der Fall ist. Oder um es anders zu formulieren, man hat das Gefühl der Autor drückt einem dieses oder jenes Bild so richtig ins Gesicht, damit man auch versteht was da eigentlich passiert. TOP!


Ich bin ja so gespannt wie es weitergeht!


Fazit:


Mit „Search And Destroy“ hat „CARLSEN“ eine knallharte Serie in ihrem Programm, die sich eingefleischte Cyberpunk-Fans nicht entgehen lassen sollten. Zartbesaitete Leser sollten hingegen lieber zu anderem Lesestoff greifen.


Wichtig!


Die Altersempfehlung von 16 Jahren sollten Eltern, die für ihre Kinder Mangas kaufen, ernst nehmen.


Hier geht es zur „Leseprobe von: Search And Destroy“!


Quelle „CARLSEN


Produktdetails
Titel Search And Destroy
Genres Cyberpunk
Autor Osamu Tezuka, Atsushi Kaneko
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahre
Seitenanzahl 232
Serie Search And Destroy
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-78448-3
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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