Japanisch, bitte! neu – Nihongo de dooso A1-A2

Die japanische Sprache zu erlernen, ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Schon allein die ganzen Schriftzeichen sorgen für graue Haare. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es auch noch ein unterschiedliches Alphabet (oder Kana), welches sich aus Hiragana und Katakana zusammensetzt. Zusätzlich gibt es noch haufenweise Kanjis, die jeder für sich eine Bedeutung haben. Na super! Zum Glück ähneln sich einige Schriftzeichen bei den Hiragana und Katakana, was das Erlernen ein wenig erleichtert. Yes!


Es heißt ja, dass Deutsch mit die schwerste Sprache sei. Echt? Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Selbst Ronny, der nun schon seit einigen Jahren in Japan lebt und die Sprache studiert hat, schaut gelegentlich ziemlich doof aus der Wäsche, weil er einfach nicht versteht, worum es gerade geht. Nicht einmal die Japaner kennen alle Schriftzeichen. Da kann man doch glatt seinen Mut verlieren, die Sprache zu erlernen. Allerdings kenne ich auch nicht alle deutschen Wörter. Oder kennt ihr alle Wörter aus dem Duden?


Ich habe ja inzwischen schon einiges ausprobiert, bis zum Unterricht bei einer Muttersprachlerin. Hat es Spaß gemacht? NEIN! Und warum nicht? Weil das Entlanghangeln, an einem Buch für mich nichts mit Lernen zu tun hat, sondern mit Pauken. Ja, es bleibt etwas hängen. Ja, man lernt etwas, wenn man mit einer Muttersprachlerin lernt. Es hat trotzdem keinen Spaß gemacht. Aber vielleicht habe ich auch nur noch nicht das richtige Buch gefunden?


Gehen wir mal in uns. Wann lernen wir am besten? Genau, beim Machen. Leider geht das mit dem Machen aktuell nicht so einfach, da wir nicht wirklich reisen dürfen. Und das Erlernte rückt im Geiste immer weiter nach hinten, da man es nicht gezielt einsetzen kann. Also müssen wir wohl doch zu Büchern greifen, die uns dabei helfen wollen, die japanische Sprache zu erlernen oder aufzufrischen. MENNO! Und welche soll man nehmen? Da wäre zum Beispiel „Japanisch im Sauseschritt“, welche meine Muttersprachlerin eingesetzt hat. Das Buch hat mir überhaupt nicht gefallen. Es ist langweilig, langweilig und äh langweilig. Das Gleiche gilt auch für die hochgelobten Bücher „Die Kanji lernen und behalten 1“ und „Die Kana lernen und behalten“. Da steht drin, dass man sich anhand von Merkmalen Schriftzeichen merken soll.


Beispiel gefällig? Gut!


Nehmen wir das ヌ (Nu) in Katagana. Im Buch „Die Kana lernen und behalten“ steht nun Folgendes, damit man sich den Buchstaben auch wirklich merken kann.


Ich zitiere:


Diese Schüssel hier ist mit Nudeln gefüllt, wie der Laut nun schon andeutet. Der letzte Strich ist denn auch eine einzelne Nudel, die über den Rand gerutscht ist und nun an der Seite der Schüssel baumelt - was Nudeln ja gerne tun.


What? Und so soll ich mir die Buchstaben merken? Es mag ja sein, dass es Menschen gibt, die das können, ich gehöre mit Sicherheit nicht dazu. Da gibt es wirklich bessere Methoden. Zum Beispiel gibt es in jedem App Store schöne Apps allein nur für das Alphabet. Umschauen lohnt sich!


Nachdem ich nun so richtig gelästert habe, möchte ich natürlich auch etwas Positives zu diesem Thema sagen: Es gibt ein Buch, das wirklich hilfreich ist! Es handelt sich um das Werk „Japanisch, bitte! neu – Nihongo de dooso A1-A2“ welches beim „Ernst Klett Sprachen“ im Programm ist. Offen gesagt hatte ich ein wenig Schiss in das Buch zu schauen, da ich wieder solch ein demotivierendes Werk erwartet habe. Zum Glück hat sich das dann doch nicht bestätigt und der Inhalt entpuppte sich als genauso angenehm wie die Dame, die auf dem Titelblatt lächelt.


Wie man im Internet erfahren kann, handelt es sich bei diesem Werk um eine Neuauflage von Band 1 und 2 des 1999 erschienenen „Japanisch, bitte! Nihongo de dooso“. Und die Überarbeitung kann sich sehen lassen. Es wurde nicht nur das Titelblatt aufgebessert, sondern auch der Inhalt überarbeitet.


Man findet nun:


  • Ansprechende Fotos, verteilt im ganzen Buch.
  • Jede Lektion beginnt mit einer Auftaktseite, damit man weiß, worum es im Folgenden geht.
  • Jede Lektion schließt mit Landeskunde ab, damit wir auch etwas Kulturelles lernen.
  • Eine schrittweise Einführung der Katakana und der Hiragana fand ebenfalls im Buch Platz, ohne diese oben erwähnte merkwürdige Erklärung.
  • Wer es denn richtig wissen will, kann sich auf die Prüfung vorbereiten: Japanese Language Proficiency Level 5


Im Übrigen warten 208 Seiten geballte Informationen auf jeden, der gewillt ist, die Sprache zu lernen. Damit das ganze auch Hand und Fuß hat, wurde das Buch so aufgebaut, dass es sowohl im Unterricht als auch zum Selbststudium genutzt werden kann. Für Letzteres gibt es extra zwei Audio-CDs im Buch, damit man die richtige Aussprache auch lernt. Das finde ich richtig super. Nicht dass man dann das Gelernte in Japan zum Besten geben will und der Gesprächspartner runzelt die Stirn, weil er nichts versteht oder man es einfach unschön ausspricht. Das wäre wirklich peinlich.


Im Buch findet man 16 Kapitel, die sich unter anderem mit den Themen Vorstellung, Begrüßung, Vorlieben und vielen weiteren wichtigen Punkte befassen. Diese Vorgehensweise kennen wir auch aus dem Englischunterricht. Auch wenn ich es persönlich nervig finde, mit der Vorstellung etc. anzufangen, ist es dennoch wichtig, vorwiegend in Japan. Und das, was mich am meisten interessiert, wie man das super leckere Essen bestellt, findet man auch im Buch. Dann ist ja alles geritzt! Das Selbststudium kann beginnen. Ich denke, dass mir mein Vorwissen ein wenig helfen wird.


Ach ja! Es gibt eine Klett-Augmented-App, die es ermöglicht durch einen einfachen Scann im Buch auf kostenlos verfügbare Mediendateien zuzugreifen, die zu der einen oder anderen Seite existieren.

Die App erkennt automatisch alle hinterlegten Hördateien, Videos oder Links und spielt sie direkt auf dem Gerät ab. So macht Sprachen lernen Spaß!


Habe ich eigentlich Folgendes erwähnt?


Interessant ist der Ansatz, dass bewusst auf die „Romaji“ (lateinische) Schreibweise verzichtet wurde. Der Grund hierfür ist, dass jeder, der ernsthaft vorhat, Japanisch zu lernen, dies auch tun sollte, und zwar mit den Schriftzeichen „Hiragana/Katakana“, so wie es sich gehört. In Japan würde niemand dastehen und uns alles haarklein in „Romaji“ erklären. Das geht auch ohne.


Fazit:


„Japanisch, bitte! neu – Nihongo de dooso A1-A2“ kann man jedem, der wirklich gewillt ist, in die faszinierende japanische Sprache einzutauchen, nur ans Herz legen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob man nun die Schulbank drückt oder alles im Selbststudium lernen möchte. Wichtig ist nur: üben, üben und nochmals üben.


Ach ja! Kalligrafie ist mega entspannend. Man glaubt gar nicht, wie schön es nach einem stressigen Arbeitstag sein kann, japanische Schriftzeichen zu malen/schreiben/zeichnen. Ich könnte das stundenlang tun.


Also, wer sich bis zum heutigen Tage damit herausgeredet hat, es gibt nichts Ordentliches zum Lernen auf dem Markt, der hat schlechte Karten. Diese Ausrede zieht nicht mehr! Ja, es macht sogar richtig Spaß, mit diesem Buch zu arbeiten. Ab sofort mein Lieblingsbuch, wenn es um das Lernen der japanischen Sprache geht. Packen wir es an!


Hier geht es zur „Leseprobe von: Japanisch, bitte! neu – Nihongo de dooso A1-A2“!


Quelle „Ernst Klett Sprachen


Produktdetails
Titel Japanisch, bitte! neu – Nihongo de dooso A1-A2
Genres Lernen, Bildung, Sprache
Einband Softcover
Seitenanzahl 208
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-12-606971-7
Verlag Ernst Klett Sprachen
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / Ernst Klett Sprachen


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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