Ein sehr interessanter, aber auch verwirrender Dreiteiler ist die Anime-Serie „Made in Abyss“, welcher durch „Leonine“ im deutschsprachigen Raum am 30.04.2021 als Limited Collector's Edition veröffentlicht wird. Wir durften einen Blick in den 329 minütigen Dreiteiler werfen. In diesem versuchen drei Kinder in die Unterwelt zu gelangen, koste es was es wolle. Sie hoffen dort etwas ganz Spezielles zu finden. Dass solch eine Reise kein Zuckerschlecken wird, versteht sich schon fast von selbst.
Worum es in „Made in Abyss“ geht:
Riko lebt in Orth, einer Stadt am Rande des Abyss, jenem Höllensystem, welches in der Tiefe unendlich scheint und viele Geheimnisse birgt. Zu diesem Ort steigt sie immer wieder ab, um genau nach solchen Geheimnissen zu suchen. Dazu zählen z.B. Artefakte, dessen Fähigkeiten den heutigen Menschen zum Großteil verborgen sind. Genau auf diese Artefakte haben es natürlich die Erwachsenen abgesehen. Denn wenn man ihre Geheimnisse lösen kann, bedeutet es Macht und Reichtum.
Rikos großer Wunsch ist es eine Höllenforscherin wie ihre Mutter zu werden. Aus diesem Grund ist sie auch immer dabei, wenn es in den Abyss geht. Auf einem dieser Abenteuer wird sie von dem Jungen Reg aus einer brenzligen Situation gerettet. Da sich die beiden sofort gut verstehen, gehen sie von nun an zusammen auf Abenteuer.
Eines Tages steigt ein Luftballon mit einem Zettel daran aus dem Abyss auf. Er scheint von Rikos Mutter zu sein, die vor einigen Jahren spurlos verschwand. In diesem Schreiben steht u.a., dass sie wohl am Grund des Abyss wartet. Ob da was dran ist? Um diese Frage abschließend zu klären, machen sich Riko und Reg auf den Weg in die Tiefen. Unterwegs finden sie eine neue Freundin, treffen aber auch auf große Herausforderungen, wie Bonderewd, der eigene ziemlich harte Ziele verfolgt.
Wird Riko ihre Mutter finden? Werden unsere Abenteuerer Bonderewd und seinen Handlangern entkommen? Und wo ist überhaupt Prushka, die alle ins Herz geschlossen haben? Hat Bonderewd etwas mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun?
Einschätzung:
Starke und intelligente Kinder, die keine Magical Girls sind, das ist doch mal eine gelungene Abwechslung. Um so heftiger wirkt das Setting, durch das sich die Kinder bewegen, ohne überhaupt zu wissen, ob sie am Ende auch das finden was sie suchen. Schon allein die Gefahren, die auf sie warten - man möchte gerne helfen, kann es aber nicht. Und wenn man selbst Kinder hat, dann ist dieser Wunsch um so stärker.
Der Wunsch für die Kinder da zu sein war am stärksten, als sie auf Bonderewd trafen. Ich gestehe, dass ich aus diesem Charakter nicht wirklich schlau geworden bin. Auf der einen Seite scheint er ein Unmensch, doch wenn man seinen Worten lauscht, dann gibt es vieles, was ich genau so sehe. So zum Beispiel das Lob, welches er den Kindern macht, als sie ihn…
Die Vielschichtigkeit der Charaktere ist eine wichtige Komponente dieser Serie. Sie sorgen neben den Geheimnissen und Gefahren für ordentlich Spannung. Zugegeben, die eine oder andere Szene ist ziemlich brutal, besonders wenn es die Kinder selbst betrifft. Es gab Szenen, da habe selbst ich weggeschaut, weil es mir einfach zu nahe ging. Irgendwie passt dann aber doch alles zusammen, auch wenn ich es nur ungern zugebe.
Künstlerisch ist dieser Anime sehr schön umgesetzt. Schon allein als die Kinder auf der Blumenwiese stehen, was für ein Augenschmaus. Die Details sind der Hammer! Leider wartet an diesem wundervollen Ort eine tödliche Gefahr auf die Kinder.
Grenzwertig finde nicht nur ich die FSK 12 Einstufung, da einige Szenen ziemlich hart sind. Wir saßen alle vor dem Rechner mit hängender Kinnlade, als den Kindern übel zugesetzt wurde. FSK 16 wäre bei dieser Serie durchaus angebracht gewesen.
Zitat aus dem Film:
„Wer die dunkelste Finsternis noch nicht durchquert hat, wird das Morgengrauen nicht kennen.“
Fazit:
„Made in Abyss“ erzählt eine interessante Geschichte, die auf Grund ihrer kindlichen Protagonisten dem Zuschauer einiges an mentaler Stärke abverlangt. Kommt man damit zurecht, wird man richtig gut unterhalten. Schon allein die Oberwelt sollte man gesehen haben.
Die FSK 12 Einstufung ist unserer Meinung nach falsch, da den Kinder übel zugesetzt wird. Das sollten/können die Kinder in diesem Alter weder verstehen noch cool finden.
Quelle „YouTube“
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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