SHY » Review

Superhelden sind stark, schön, immer gut drauf und selbstbewusst. Wirklich? Also im ersten Band von „SHY“, welcher bei „KAZÉ“ im Programm ist, steht etwas ganz anders.


Worum es in „SHY“ geht:


Heute stehen wir am Abgrund und morgen sind wir ein Stück weiter. Em ja …


Wir befinden uns im Jahr … ach egal. Die Welt ist wieder mal gut gelaunt. Auch wenn Kriege der Vergangenheit angehören, der Mensch ist ja bekanntlich nie zufrieden. Zum Glück gibt es Superhelden wie Spirit aus Russland, die ständig am Saufen ist und dennoch ihrer Rolle gerecht wird. Dann hätten wir da noch Stardust, einen Helden aus England, der nebenbei Superstar ist. Hmm, ob Stardust eine Hommage an „David Bowies“ fiktiven Charakter „Ziggy Stardust“ ist? Na und dann haben wir da ja noch den klassischen Superhelden Century aus Amerika, der selbstverständlich ein ordentlicher Superheld, wie „Hancock“ ist. Ach nein, das war ja der saufende Superheld, der als Penner durchs Leben ging. Dann nennen wir mal lieber „Iron Man“ oder „Captain America“ oder … bla … bla … bla … Ich mag ja „Wolverine“ am liebsten.


Zurück zum Thema.


Vor einiger Zeit tauchten Menschen mit übernatürlichen Kräften auf. Ob die übernatürliche Kraft von Spirit die kontinuierliche Vernichtung großen Mengen Alkohol ist? Na jedenfalls gibt es viele Superhelden, sodass für jeden Fanclub etwas dabei ist. Selbst für den Fanclub der Schüchternen hat sich jemand gefunden, und zwar SHY aus Japan, ein junges Mädchen das noch einige Jahre die Schulbank drücken muss. Ich glaube, sie war erst 14 Jahre. Bin jetzt aber zu Faul noch mal nachzulesen. :)


SHY ist neu im Geschäft. Sie ist noch am Lernen wie man sich richtig auf dem Catwalk der Welt bewegt. Das ist gar nicht so einfach, steht man doch ständig unter Beobachtung. Und wenn man dann noch vor Selbstbewusstsein strotzt (Ironie), macht es die Sache nicht wirklich einfacher. Zum Glück gibt es ja Spirit, die trotz ihres Saufproblems, den einen oder anderen guten Ratschlag für SHY bereithält.


Falls ihr euch schon immer gefragt habt, was Superhelden so alles machen, dann spitzt eure Löffel. SHY hat zum Beispiel Kinder aus einer Achterbahn gerettet. Diese ist nämlich einfach steckengeblieben, sodass die Kinder kopfüber in den Gondeln hingen. Leider haben auch Superhelden nur zwei Hände, was zur Folge hat, das eines der Kinder etwas zu Schaden kommt, was einen längeren Krankenhausaufenthalt nach sich zieht. Ich würde sagen, besser als der Tod. Das sehen die Medien ähnlich, nur sind sie der Meinung, dass die Superhelden in Zukunft für verursachte Schäden aufkommen sollen. Das heißt, wenn ein Superheld zu dämlich ist, jemanden ordentlich zu retten, gewollt oder ungewollt, dann soll er blechen. Bei solchen Aussichten ist es wohl kaum verwunderlich, das SHY einfach keinen Bock mehr auf ihre Superheldenrolle hat. Sie will einfach als ganz normaler Teenager ihr Leben genießen. Ob ihr Wunsch erfüllt wird?


Einschätzung:


Ein schüchterner Superheld, das ist doch mal eine Abwechslung. Wo steht geschrieben, dass Superhelden immer stark sein müssen? Um so mehr Freud es mich, das es Autoren gibt, die einfach mal in eine andere Kerbe schlagen. Das sorgt für frischen Wind und regt in gewisser Weise zum Nachdenken an. Seid „Hancock“ denke ich ohnehin anders über Superhelden. Denn Superhelden sind für mich nicht „Iron Man“, sondern er tragische Figuren wie „Hancock“ oder „Wolverine“, die im Grunde das Gleiche suchen wie wir alle, einen Platz wo sie glücklich werden.


Die Autorin schreibt, das sie sich mit der Figur SHY selbst helfen möchte. Viele Charakterzüge stammen von ihr, so auch ihre Schüchternheit. Diese Herangehensweise ist durchaus interessant und entspricht dem, was ich oft sage: Stelle das Negative in den Vordergrund und verberge es nicht. Ich meine damit nicht, das man das Negative in vollen Zügen ausleben soll.


Mir gefällt die Zerrissenheit von SHY. Auch wenn sie im Grunde ihr eigenes Leben leben will und es ihr größter Wunsch ist, man möge sie doch einfach in Ruhe lassen, möchte sie dennoch anderen Helfen. Genau das macht einen echten Superhelden aus.


Fazit:


Mit „SHY“ hat „KAZÉ“ eine Manga-Serie im Programm, die nichts mit den klassischen Superhelden zu tun hat. Ein Blick ist durchaus lohnenswert.


Was Spirit wohl so am Tag an Alkohol konsumiert?


Produktdetails
Titel SHY
Genres Action
Autor/Zeichner Bukimi Miki
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 12 Jahre
Seitenanzahl 192
Serie SHY
Sprache Deutsch
ISBN 978-2-88951-415-1
Verlag KAZÉ
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / KAZÉ


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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