Küss ihn, nicht mich! » Review

Und wieder einmal bestätigt sich, dass „KAZÉ“ genau weiß, was der interessierte Leser will. Gute Unterhaltung! In diesem Fall spreche ich von dem Manga „Küss ihn, nicht mich!“, welcher mir zur Rezension vorliegt. Ein rundum gelungenes Werk, welches 14 Bänden umfasst.

Worum es in »Küss ihn, nicht mich!« geht:

Kae Serinuma, eine Schülerin aus der 11. Klasse, ist ganz schön fett. Anders als erwartet, ist ihr das ziemlich egal. Denn sie will keinem Jungen gefallen. Sie findet es viel besser, wenn sich Jungs ineinander verlieben und es so richtig krachen lassen. Und so kommt es hin und wieder vor, dass ihre lebhafte Phantasie mit ihr durchgeht. Sie braucht sich nur Jungs anzusehen und schon springt ihr Kopfkino an. Da bleibt ihr Höschen nicht trocken. So auch im Sportunterricht, in welchem sie die beiden gut aussehenden Jungs Yusuke & Nozomu beobachtet.

Sport ist Mord. Dass an diesem Spruch was dran ist, erfährt Kae auf sehr liebevolle Art. Als Nozomu einen Ball annehmen will und sich nach hinten bewegt, rennt er kurzerhand Kae einfach um. Beide fliegen unschön an die Wand. Während Kae ordentlich was abbekommt und auf der Krankenstation landet, trägt Nozomu keinerlei Verletzungen davon. Er ist ja schließlich weich gelandet. Doch anders als erwartet ist Kae nicht sauer. Sie bleibt cool und findet das sogar noch lustig, als Stoßdämpfer für Nozomu fungiert zu haben.

Kae steht im Übrigen auf Anime & Manga. So z.B. auf die Mirage Saga. Ihr Held ist Shion, ein gut aussehender Krieger. Sie hat sogar ein paar Fanartikel zuhause. Nichts Nennenswertes! Sie ist auch kein fleischgewordener Otaku. Nein, nein! Sie hat nur einen lebensgroßen Pappaufsteller, Kissen, Bettlaken, Bettwäsche, Boys Love Hefte bis zur Decke und … dann das, Shion beißt ins Gras. Verstehst du? Er ist tot, abgekratzt, verreckt, im Nirvana, futsch, hinüber, einfach nicht mehr da. Das ist zu viel für Kae. Für sie hat das Leben nun keinen Sinn mehr. Sie isst nichts mehr, meldet sich in den sozialen Netzwerken ab und geht auch nicht mehr zur Schule.

Einige Wochen später. Kaes Mutter macht sich große Sorgen. Da sie an ihre Tochter nicht rankommt, bittet sie schließlich Kaes Bruder, der seine Schwester über alle Maßen liebt, sich der Angelegenheit anzunehmen, was er auf seine ganz persönliche liebevolle Art auch tut. -hust- Kae lässt sich überzeugen wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Widerwillig stiefelt sie ins Bad um sich frisch zu machen. Was sie überhaupt nicht verstehen kann: Warum klebt ein Poster auf dem blöden Spiegelschrank? Das ist doch nun wirklich unsinnig. Es dauert eine Weile bis sie kapiert, dass es kein Poster ist, welches ihr so grauenvoll entgegen blickt …

Einschätzung:

„Küss ihn, nicht mich!“, was für eine geniale Idee! Darauf muss man erst einmal kommen. Nein (!), das Rad wurde hier nicht neu erfunden. Es geht mehr um die Kombination der einzelnen Elemente. Zum einen haben wir da den klassischen „Boys Love„ Manga. Schöne Jungs die sich befummeln und na du weißt schon. Dann haben wir da die fette Kae, der alles scheißegal ist. Hauptsache sie kann besagte Jungs beobachten. Dann der super nette Bruder und zum Schluss den Vollblutotaku. Das konnte nur in einer lustigen Story enden.

Das dass schreiben & zeichnen der Story spass gemacht haben muss, merkt man auf jeder Seite. Was habe ich gelacht. Ich glaube kaum, das es große Schwierigkeiten gab. Mit Sicherheit floss die Story einfach so dahin. Und ehe man es sich versah, war Band 1 fertig. Die bösen Spitzen, der Sadismus, das Elend (welches eigentlich gar keins ist) u.s.w.. Einfach genial. Ich habe diesen Manga einfach gelesen, weil er Laune gemacht hat.

„Küss ihn, nicht mich!„ hat Potenzial. Würde sich fabelhaft als Anime machen. Wie lautet ein Spruch bei uns? Hätte ich keine Ohren, würde ich um den ganzen Kopf grinsen. Schon allein die Vorstellung bringt mich zum Lachen. Vielleicht tut sich ja in dieser Hinsicht mal etwas. Wünschenswert wäre es.

Also, wenn du Bock hast, mal so richtig abzufeiern, dann führt kein Weg an „Küss ihn, nicht mich!„ vorbei. Du wirst deine Freude an diesem Manga haben.

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.