21st Century Boys - Ultimative Edition » Review

Der Krieg ist vorbei und es kehrt wieder Frieden in Japan ein - denkt man, doch die Antiprotonenbombe droht genau jetzt die Welt zu zerstören. Doch wer will sie zünden und wie kann man das verhindern? Die Antwort auf diese Fragen liegen in der Erinnerung von Kenji...

Diese Dystopie mit Science-Fiction-Elementen lest ihr in “21st Century Boys” von Naoki Urasawa, welcher bei “PANINI“ im Programm ist.

Worum es in “21st Century Boys” geht:

Kenji hat schon vieles in seinem Leben erlebt - unter anderem nun auch den Krieg, der endlich vorbei zu sein scheint. Doch es gibt nach wie vor eine Bedrohung: Eine Sekte rund um den “Freund” will die Antiprotonenbombe zünden. Als der Mann im Sterben liegt, der von allen für den Freund gehalten wird, offenbart er ihnen, dass dies nicht korrekt ist. Doch die Bedrohung durch die Bombe wächst und es stellt sich heraus, dass diese offenbar auf Kritzeleien beruht, die Kenji als Kind angefertigt hat. Diese wurden von mehreren Leuten verändert und wollen nun von der Sekte umgesetzt werden, um die Welt zu vernichten.

Kenji muss dank der virtuellen Realität in seine Kindheit zurückreisen und dort Antworten auf einige Fragen finden - und zwar schnell, bevor die Bombe gezündet wird.

Man erlebt in einigen Szenen Kenji und seine Freunde als Kinder: unbeschwerte Schuljungen, die ihren Nachmittag mit Spielen auf der Straße und im Park verbringen. Sie kaufen Fischspieße und Bonbons beim Kiosk der alten Dame, spielen Baseball im Park oder bauen sich eine Geheimbasis. Nur ein Junge sticht heraus: Er trägt ständig eine Maske und redet wirres Zeug: unter anderem von der Antiprotonenbombe. Trotzdem grenzen sie ihn nicht aus.

Eines Tages wollen die Jungs sich dem Gerücht des Gespenstes im Schrein widmen. Lange verhandeln die Jungs, wer hineingeht - bis Kenji allen Mut zusammen nimmt und losläuft. Im Schrein sieht er einen älteren Mann mit einer Gitarre, der ihn zu kennen scheint. Dieser versucht ihn auszufragen und erfährt natürlich nichts. Wer war dieser seltsame Mann?

Zur gleichen Zeit pflegt die junge Frau Kanna Herrn Kiyoshi, der sehr schwach ist und daher im Krankenhaus liegt. Da er allerdings dem “Freund” sehr nahe stand, will die Armee aus ihm mit einem Wahrheitsserum Informationen entlocken - woran er wahrscheinlich vor Überanstrengung sterben würde. Kanna will ihn lieber sanft befragen, wo sich die Bombe befinden könnte. Auf diese Vorgehensweise hat die Armee keinen Bock. Sie droht Kanna zu verhaften.

Sie und ihre Freunde schaffen es knapp, die Truppen zu überwältigen, denn Kanna hat übersinnliche Fähigkeiten und bekommt so von Kiyoshi das Versteck mitgeteilt. Mit einem Soldaten als Geisel machen sie sich auf den Weg…

Kenji lebt sich langsam in der Simulation ein - doch lernt er auch ihre Tücken kennen. So kassiert er einen Schlag von einer umherirrenden Seele - der Mensch dazu ist in der Realität längst gestorben. Seinem Kinder-Ich ist er auch schon begegnet, aber mehr als Kontakt zu diesem aufzubauen gelang ihm zunächst nicht. Doch dafür erfährt er bei einem Bier mit der verlorenen Seele einiges: Ein maskierter Junge sprach vor einiger Zeit zu dem (nun untoten) Straßenhändler etwas von einer Kopie, der Kopie und dass er statt in Kenjis und Fukubeis Skizze, die auf Kenjis beruht, lieber seine eigene Kopie erstellen - und dort statt biologischen Waffen lieber eine Antiprotonenbome einbauen möchte. Leichtfertig erzählt der Junge mit der Maske auch, wo er sie verstecken würde: bei der Expo. Sofort eilt Kenji los, um den Jungen selbst zu befragen...

In der Gegenwart wird die Expo durchsucht und tatsächlich wird auch etwas gefunden. Kanna erhält währenddessen die nächste Eingebung, wo der Zünder für die Bombe sein könnte - doch sie kann nicht hin, da sie nun vom Militär umzingelt wird. Mit aller Kraft versucht sie Kenji zu erreichen...

Das Kinder-Ich in der Simulation von Kenji schreckt von diesem Hilferuf auf. Er weckt den Kenji der jetzigen Zeit, der frustriert an eine Hauswand gelehnt in der Simulation schläft. Aus dem maskierten Jungen wurde er nämlich nicht schlau. Der Kinder-Kenji meint, er habe von einem Mädchen geträumt, welches ihm sagte, er sollte Folgendes seiner Zukunfts-Form ausrichten: “Die Fernbedienung für die Antiprotonenbombe ist in der Geheimbasis versteckt.” Kenji durchsucht die Geheimbasis, doch da erlebt er wieder die Tücken der Simulation und macht plötzlich einen Zeitsprung um ein Jahr - wird er es jetzt immer noch schaffen, den Zünder rechtzeitig zu finden?

Einschätzung:

“21st Century Boys” ist ein komplexes Werk mit mehreren verschiedenen Handlungssträngen und Zeitebenen, die aber zum Ende zu einem großen Finale zusammenführen. Dabei wechselt die Stimmung oft zwischen den unbeschwerten Nachmittagen der Jungen und der angespannten Bombenentschärfung. Zwischen beidem ist Kenji das perfekte Bindeglied: der draufgängerische Held, welcher aber dennoch oft mit Witz unterwegs ist.

Die Handlung des Mangas ist zwar linear aufgebaut, dennoch gibt es einige Ziele neben der Bombenentschärfung, die Kenji erreichen will. Denn wenn er schon einmal in die Vergangenheit reisen darf, will er dabei auch noch einige Fehler von damals gut machen…

Der Zeichenstil ist etwas anders als normal, wenn man es aus Manga-Sicht betrachtet. Während die kindliche Ebene wie ein klassischer Manga daherkommt, sieht die Gegenwart in der Gestaltung ganz anders aus, was auch die Charaktere betrifft. Letztere wirken eher europäisch als asiatisch. Dadurch wirken sie kantiger und viel älter. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstand, wer wer ist.

Fazit:

Der Abschluss einer grandiosen Serie! Eine erzählerische Meisterleistung!

“21st Century Boys” ist auf Grund seiner Komplexität wahrlich keine leichte Kost. Hier muss (!) man als Leser aufpassen, da man sonst die Tragweite der Geschichte nicht versteht und schnell den Überblick verliert.

Hier geht es zur „Leseprobe von: 21st Century Boys“

Quelle „Panini“

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.