Two Sides of the Same Coin » Review

Liebe geht oft sonderbare Wege. Man ist die ganze Zeit auf der Suche nach ihr (oder auch nicht) und dann, auf einmal taucht sie auf, in Form eines Menschen, den man so gar nicht auf dem Schirm hatte. Genau von solch einer (un–)glücklichen Liebe berichtet die in zwei Teilen abgeschlossene Boys-Love-Geschichte „Two Sides of the Same Coin“, welche bei „HAYABUSA“ im Programm ist.


Worum es in „Two Sides of the Same Coin“ geht:


Man sagt "Gegensätze ziehen sich an" oder "Gleich und Gleich gesellt sich gern“. Ist an diesen Weisheiten etwas dran? In der Liebe gibt es nun mal keine Regeln oder Gesetze.


Yuji geht in Tokyo zur Uni, als seine Mutter stirbt. Wie in Japan üblich, entschuldigt sie sich bei ihm für ihr Versagen. Versagen? Sie hat nicht versagt, jedenfalls nicht, wenn es um die Aufgabe einer Hausfrau geht. Diese Aufgabe hat sie gut erfüllt. Wenn sie überhaupt versagt hat, dann ihrem Sohn Selbstwertgefühl zu vermitteln. Das gilt auch für seinen Vater. Yuji konnte nie den Anforderungen seiner Mutter und seines Vaters gerecht werden. Das ist auch der Grund, warum er nicht den gleichen Beruf wie sein Vater ergriffen hat. Selbiger ist nämlich ein angesehener Polizist, dem sein Ansehen wichtiger ist, als sein Sohn.


Kurz nach dem Tod seiner Mutter geht Yuji wieder seinen Job im Rahmen seines Studiums. Er hilft bei einer Ausgrabung etwas außerhalb der Stadt. Takahiro, ein Mitstudent, versteht nicht, warum Yuji dies tut? Wäre es nicht besser sich für die Trauer Zeit zunehmen? Um ihn abzulenken, möchte er ihn mitnehmen, in einem ganz speziellen Club. Wenn Yuji wüsste, was ihn dort erwartet, er hätte mit Sicherheit nicht zugesagt.


Kurze Zeit später überschlagen sich die Ereignisse. Zum einen sieht Yuji ungewollt seinen Vater, wie er einen Mann küsst. Kurze Zeit später wird Yuji dann auch noch mitten auf der Straße von einem Fremden einfach so geküsst. Richtig krass ist allerdings der vorgeschlagene Besuch im Club. Hier findet Yuji ungewollt mitten in einer Orgie wieder. Was hat das zu bedeuten?


Einschätzung:


O. K. … das war jetzt ein wenig verstörend. Auch wenn ich in der Beschreibung kein Wort darüber verloren habe, diese Serie ist schon ziemlich brutal. Warum? Auf diese Frage möchte ich nicht näher ins Detail gehen, da es Auswirkung auf die Spannung hätte. Es sei nur so viel verraten, diese Serie ist ab 18 Jahre empfohlen, was Sinn ergibt.


Die Autorin Rou Nishimoto versteht ihr Handwerk. Sie weiß wie man tiefgründige Geschichte schreibt, wie sie mit diesem Werk klar unter Beweis stellt. Und dann die Gestaltung der einzelnen Panels. Der Zeichenstil ist detailliert, sehr detailliert sogar. Dazu noch vollständig unzensiert, was Fans dieses Genre freuen dürfte. Sowohl der Schmerz als auch die Leidenschaft, die, die beiden Hauptprotagonisten durchleben, kann so vortrefflich nachempfunden werden. Fast schon zu gut würde ich sagen.


Zurück bleibt die Frage, ob diese Beziehung überhaupt eine Zukunft haben wird? Das kann wohl nur gelingen, wenn beide sich ihrer Vergangenheit stellen. Nur wie soll das im Fall von Yuji gehen? Sein Vater hört doch ohnehin nicht zu.


Fazit:


Mit „Two Sides of the Same Coin“ präsentiert uns „HAYABUSA“ eine Boys - Love - Serie der anderen Art, die Stellenweise sehr unter die Haut geht. Das Zusammenspiel einer tiefgehenden, düsteren, gewaltreiche Geschichte im Zusammenspiel mit einer zärtlichen und zerbrechlichen Beziehung, ist fast schon eine Herausforderung.


Hier geht es zur „Leseprobe von: Two Sides of the Same Coin“!


Quelle: „HAYABUSA“ (CARLSEN)


Produktdetails
Titel Two Sides of the Same Coin
Genres Boys Love
Autor/Zeichner Rou Nishimoto
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 18 Jahre
Seitenanzahl 178
Serie Two Sides of the Same Coin
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-62047-7
Verlag HAYABUSA (CARLSEN)
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / HAYABUSA (CARLSEN)


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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