Carole und Tuesday » Review

Dass eine zufällige Begegnung dabei helfen kann, einen Traum doch noch zu verwirklichen, davon erzählt die Manga-Serie „Carole und Tuesday“, welche bei „CARLSEN“ im Programm ist. Und wie wichtig es ist, einfach nur zu leben, davon erzählt diese Geschichte auch.

Worum es in „Carole und Tuesday“ geht:

Es ist nun schon 50 Jahre her, seit die Menschheit den Mars besiedelt. Um welches Zeitalter es sich im Detail handelt, wird im ersten Band nicht erklärt. Da es aber noch soziale Netzwerke wie „Instagram“ gibt und „Cyndi Lauper“ noch ein Begriff ist, gehen wir einfach mal davon aus, dass diese poetische Geschichte in nicht allzu ferner Zukunft spielt.

In Alba City, wo sich jeder selbst der Nächste ist, lebt die junge Carole. Ohne Eltern und im Waisenhaus aufgewachsen, versucht sie ihr Leben so gut es geht zu meistern. Ihr Motto, niemals stehen bleiben und immer nach vorne gehen. Auch wenn das Leben kein Honigschlecken ist, an ihren großen Wunsch, Musikerin zu werden, hält sie fest. Vielleicht hat sie es aktuell ein wenig aus den Augen verloren, aber das wird sich bald ändern.

In der Provinzstadt Herschel lebt die 17-jährige Tuesday. Ihr fehlt es im Gegensatz zu Carole an nichts. Ihre Familie ist sehr wohlhabend, sie isst buchstäblich von goldenen Tellern und dennoch fühlt sie sich als der einsamste Mensch der Welt. Sie fühlt sich wie ein Vogel, der im goldenen Käfig sitzt. Für sie gibt es nur einen Weg, die Flucht nach vorne. Eines Tages packt sie ihre Sachen, nimmt die wertvolle „Gibson Gitarre“ und haut einfach ab, mit dem Ziel Musikerin zu werden. Denn das ist ihr sehnlichster Wunsch. Um dieses Ziel zu erreichen, macht sie sich auf den Weg nach Alba City.

Die Großstadt, was für ein Erlebnis. Alba City ist wirklich beeindruckend, denkt sich Tuesday. Alles ist so schnell und voller Leben. Kein Vergleich zu ihrer Heimatstadt. Wie schnell das Leben in Alba City tatsächlich ist, erfährt Tuesday noch am selben Tag. Zum einen wird kurz nach ihrer Ankunft ihr Koffer mit ihrer Habe geklaut und einige Zeit später (gewissermaßen am selben Tag) trifft sie auf einer Brücke auf Carole, die dort auf einem Keyboard versucht etwas Kleingeld zu verdienen. Diese Begegnung verändert für beide Mädchen das gesamte Leben.

Werden sie gemeinsam Ihr Ziel erreichen? Das wäre möglich, da sie auf einer Wellenlänge schwimmen.

Einschätzung:

Ich habe schon das eine oder anderen Mal meine Vorgehensweise zum Besten gegeben, dass ich mir nie den Klappentext oder die Inhaltsangaben beim Publisher durchlese. Es macht so einfach mehr Spaß, da ich im Vorfeld nie weiß, was auf mich zukommt. Bei dieser Manga-Serie bin ich aufgrund des Titelbilds davon ausgegangen, dass es sich um eine Girls Love Geschichte handelt. Ja, ja, da lag ich wohl voll daneben. Wer hätte gedacht, dass es in dieser Geschichte um was ganz anders geht.

Die Geschichte um Carole und Tuesday hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Sie ist so schön ruhig und poetisch erzählt. Nicht dass mich auf jeder Seite Reime, Verse oder was weiß ich angelächelt hätten. Nein, es geht vielmehr um die Art, wie die Geschichte erzählt wurde/wird. Selbige wirkt wie ein langer Songtext. Ich frage mich gerade, wie wohl der gleichnamige Anime sein wird?

Großen gefallen fand ich an den unterschiedlichen Charakteren. Jede Facette aus dem Showbusiness ist vertreten. Der eine gefällt, der andere nervt gehörig. Und so bildet man sich seine eigene Meinung über diesen oder jenen. Man fragt sich als Leser, ob die Zwei überhaupt eine Chance habe? Im Kern geht es aber letztlich nur um die Musik und was sie eigentlich für eine Bedeutung hat. Um dieser wichtigen Frage richtig Gehör zu verschaffen, wurde die Tatsache mit eingeflochten, dass Musik zu der Zeit, in der die Geschichte spielt, fast nur noch von KIs produziert wird. Das heißt, diese Musik ist perfekt, allerdings ohne Seele. Wollen wir das wirklich? Wer weiß, ob es in Zukunft genau so sein wird.

Fazit:

Mit „Carole und Tuesday“ hat „CARLSEN“ eine Manga-Serie im Programm, die sich durch ihren Inhalt klar vom Mainstream abhebt. Die poetische Schreibweise, mit all ihren Höhen und Tiefen, die das Leben nun mal mit sich bringt, macht diese Geschichte zu etwas Besonderem. Ja, man bekommt sogar richtig Lust selbst zu musizieren, Talent vorausgesetzt.

Hier geht es zur „Leseprobe von: Carole und Tuesday“!

Quelle „CARLSEN“

Quelle „YouTube“

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.