Als Stefan mir unlängst vorschlug, mich doch mal tiefergehend mit dem Programm von „KSM Anime“ auseinanderzusetzen, war ich direkt interessiert. Die erste Serie, die mir dadurch in die Hände fiel, war „Talentless Nana“, auf die ich bereits kurz zuvor durch einen recht vielversprechenden Trailer aufmerksam geworden bin. Nachdem ich mich auf Stand gebracht hatte, führte ich mir also Volumen 3 und somit das Staffelfinale zu Gemüte. Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, dass dieser Anime mich derart überraschen und schockieren würde!
Worum es bei „Talentless Nana - Volumen 3“ geht:
Nana hat es wieder mal geschafft nahezu die gesamte Klasse, allen voran die gutgläubige Michiru, von ihrer Unschuld zu überzeugen. Doch das Fehlen eines bestimmten Beweisstücks ist für Kyouya noch lange kein Anlass, sein Misstrauen beiseitezuschieben. Er weiß, dass etwas nicht stimmt. Trotzdem macht er zunächst gute Miene zum bösen Spiel.
Über das Gefühl, ihrem Widersacher wieder einen Schritt voraus zu sein, kann sich Nana jedoch nur eine kurze Zeit lang freuen. Völlig unerwartet wird sie mit einem neuen Feind konfrontiert, der erschreckend gut über ihre Mission und ihre „besondere Fähigkeit“ informiert zu sein scheint. Vor den anderen Mitschülern zieht diese Person ein ziemliches Theater ab, das für alle Außenstehenden nach purer Freundlichkeit aussieht. Dabei ist es eine Masche, um Nana zu entlarven, und dieses perfide Machtspielchen treibt sie halb in den Wahnsinn.
Das Mädchen scheint bereits in der Falle zu sitzen, doch dann werden die Dinge noch komplizierter. Einige Schüler finden einen Kameraden tot in dessen Zimmer vor. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse scheint das wenig verwunderlich, doch mit diesem Mord hat Nana eindeutig nichts zu tun. So ziemlich jeder Verdächtige scheint ein wasserdichtes Alibi zu haben und selbst der scharfsinnige Kyouya kann den Fall nicht so einfach lösen. Die Situation treibt Nana zu Extremen. Nicht nur, dass sie sich mit dem Feind verbünden muss, diverse Ereignisse lassen sie mehr und mehr an der Richtigkeit ihrer Mission zweifeln.
Einschätzung:
Auch wenn Stefan bereits ganz richtig anmerkte, dass die Prämisse dieses Animes wahrlich keine Neuerfindung des Rades ist, sind wir uns wohl beide einig, dass die Serie mit allerlei Überraschungen aufwartet. Manchmal geht ja einiges an Spannung verloren, wenn man die eine oder andere pseudoüberraschende Wendung schon 5 Folgen vorher kommen sehen hat. Diese Befürchtung muss man hier jedoch kaum haben, denn selbst auf Momente in denen man sich denkt „Wusste‘ ich’s doch!“ folgt in aller Regel schnell ungläubiges Staunen.
Die Spannung wird nicht nur durch die sich mehr und mehr verstrickende Handlung und einen stimmigen Soundtrack aufrechterhalten. In den letzten Folgen der ersten Staffel bekommt nicht zuletzt die Protagonistin mehr charakterliche Tiefe und Weiterentwicklung, was das Geschehen auf eine völlig neue Ebene hebt. Während Nana Hiiragi zunächst nur gegen die „Feinde der Menschheit“ zu kämpfen scheint, muss sie nun gegen viel furchteinflößendere Gegner antreten: die Geister ihrer Vergangenheit und ihre eigenen Gefühle. Sämtliche Emotionen zu unterdrücken und in blindem Gehorsam eine Gräueltat nach der anderen zu begehen war vergleichsweise einfach. Aber kann sie nach allem, was sie erfährt und was geschieht, unbeirrt weiter diesen Weg gehen? Und falls nicht, wie sähe die Alternative aus?
Am liebsten würde ich hier auch gern über einen neuen Charakter sprechen, meiner Meinung nach einer der Besten der ganzen Serie. Ohne dabei einige spannende Enthüllungen vorwegzunehmen, wäre das jedoch kaum möglich. Daher sei an dieser Stelle lediglich gesagt, dass viele Dinge nicht so sind, wie sie anfänglich erscheinen und das wahre Wesen einer Sache häufig im Verborgenen liegt.
Ob neue, interessante Charaktere, Hintergrundgeschichten, menschliche Weiterentwicklung oder dramatische Kämpfe, dieser Anime hat sich das Beste wahrlich für den Schluss aufgehoben. Ich bin ganz sicher nicht die einzige, die einer möglichen zweiten Staffel voller Ungeduld entgegenfiebert.
Fazit:
Die letzten Folgen dieses teils humoristischen, teils hochdramatischen Psychothrillers hätten kaum besser gelingen können, ein wahrlich fulminantes Finale, welches die wenigsten kaltlassen dürfte.
Quelle „YouTube“
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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