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Ikigai - Die japanische Lebenskunst » Review

  • Samantha
  • 23. Februar 2022 um 14:36
  • 878 Mal gelesen
  • 0 Kommentare

Erst vor ein paar Wochen schenkte mir jemand ein kleines Buch, in dem zumindest kurz einige japanische Philosophien fürs Leben beleuchtet wurden, eine davon war Ikigai. Den Begriff kannte ich zwar, aber an wirklich fundiertem Wissen zu diesem Konzept mangelte es mir. Durch den kurzen Abriss des Themas war ich schon fasziniert und wollte es genauer wissen. Bei meinen Recherchen stieß ich bald auf das Buch „Ikigai - Die japanische Lebenskunst“ von Ken Mogi. Diese deutsche Ausgabe erschien beim „Dumont Buchverlag“ und zählt mit Sicherheit zu den eingehendsten Werken, die ich je gelesen habe. Aber was ist denn nun das besondere an Ikigai und diesem Buch? 

In diesem Werk gibt es einige Dinge, die dem Leser recht schnell auffallen. Zum einen wäre da etwa der, ich nenne es mal „gehobenere“ Schreibstil anzumerken. Man benötigt keinen Abschluss in Literaturwissenschaft, um dem Gesagten ...

Erst vor ein paar Wochen schenkte mir jemand ein kleines Buch, in dem zumindest kurz einige japanische Philosophien fürs Leben beleuchtet wurden, eine davon war „Ikigai“. Den Begriff kannte ich zwar, aber an wirklich fundiertem Wissen zu diesem Konzept mangelte es mir. Durch den kurzen Abriss des Themas war ich schon fasziniert und wollte es genauer wissen. Bei meinen Recherchen stieß ich bald auf das Buch „Ikigai - Die japanische Lebenskunst“ von Ken Mogi. Diese deutsche Ausgabe erschien beim „Dumont Buchverlag“ und zählt mit Sicherheit zu den eingehendsten Werken, die ich je gelesen habe. Aber was ist denn nun das besondere an Ikigai und diesem Buch?

In diesem Werk gibt es einige Dinge, die dem Leser recht schnell auffallen. Zum einen wäre da etwa der, ich nenne es mal „gehobenere“ Schreibstil anzumerken. Man benötigt keinen Abschluss in Literaturwissenschaft, um dem Gesagten folgen zu können, aber die Formulierungen haben durchaus eine gewisse Eloquenz, was mir ausgezeichnet gefällt. Auch wenn einiges des Öfteren wiederholt und erklärt wird, so bekommt man doch nicht alles mundgerecht serviert, sondern muss mitdenken, und das ist bei einem Thema wie diesem definitiv von Vorteil. Was ebenfalls auffällt, ist der häufige Gebrauch von Beispielen, also Geschichten von Menschen, welche die Kunst des Ikigai scheinbar gemeistert haben. Von einem berühmten Sushi-Koch, der sogar schon Barack Obama bediente, über nicht ganz so berühmte Sumoringer bis hin zu einfachen Fischern oder gar Menschen, die jahrelang unschuldig im Gefängnis saßen.

Schön und gut, aber was ist denn nun dieses „Ikigai“? Um es kurz zu machen, könnte man es wohl als „das, wofür es sich zu leben lohnt“ bezeichnen, anders ausgedrückt gewissermaßen als „Sinn des Lebens“. Dabei geht es jedoch nicht um einen universellen Standard, sondern eine Lebenseinstellung, deren Dreh- und Angelpunkte persönlicher und individueller kaum sein könnten. Ikigai ist etwas, das für sich betrachtet das eigene Leben bereichert, ohne dass es zwingend einen direkten Nutzen (abgesehen von eigener Erfüllung) oder eine Belohnung wie etwa Anerkennung anderer mit sich bringt. Ikigai ist zu gewissen Teilen aber auch das Sich-Lösen von festgefahrenen, destruktiven Schemata im Denken und Handeln. Allerdings bedeutet es auch, weder in der Vergangenheit festzustecken noch konstant gedanklich in der Zukunft zu sein, sondern den Moment, das Hier und Jetzt, immer wieder achtsam wahrzunehmen.

Diesem Konzept mit nur wenigen Worten gerecht zu werden ist ausgesprochen schwierig, da es viele Facetten zu beleuchten gibt. Ich persönlich könnte gut und gerne einige Seiten mit meinen Gedanken zu Ikigai füllen, doch es würde wohl sehr schnell ziemlich philosophisch werden.

Ken Mogi gelingt es in seinem Buch glücklicherweise ausgezeichnet, dieses vielschichtige Thema sachlich, aber nicht staubtrocken, zu erläutern und dem Leser einen guten Einblick zu gewähren. Wie bereits erwähnt gibt es eine Vielzahl von Beispielen, zu denen dann einige Hintergrundinformationen (wie etwa Jahreszahlen, historische Fakten u. ä.) genannt werden, die vielleicht nicht jedermann im gleichen Maß interessieren. Meiner Meinung nach trägt das alles allerdings sehr wohl zum Mehrwert des Buches bei, da man so nicht nur eine bessere Vorstellung vom Erzählten an sich, sondern auch von der japanischen Kultur im Allgemeinen bekommt.

Auch wenn all das bisweilen reichlich komplex wirkt, so kann Ikigai an sich laut Mogi in den unscheinbaren Tätigkeiten liegen. Im Zeichnen von Mangas zum Beispiel, im Pflanzen eines Gemüsegartens oder in der Fürsorge für ein Haustier. Für jeden ist es etwas anderes.

Dieses Buch regt auf jeden Fall zum Mit- und Nachdenken an. Selbst lange, nachdem ich es durchgelesen habe, kommen mir immer wieder bestimmte Passagen und Ähnliches in den Sinn. Auch versuche ich zum Teil neue Sichtweisen auf verschiedene Dinge zu entwickeln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Lektüre das Leben des ein oder anderen positiv beeinflussen kann, selbst wenn man für gewöhnlich mit Dingen wie „Lebensratgebern“ und dergleichen nicht viel zu tun hat. Ich für meinen Teil bin jedenfalls ausgesprochen froh, dass ich diesen Autor und sein Werk entdeckt habe.

Fazit:

Ein faszinierendes, vielschichtiges Thema auf eloquente Weise präsentiert und erklärt.

Der teils wissenschaftlich-sachliche, teils philosophische Text, wird abgerundet von interessanten Einblicken in die japanische Kultur. In jedem Fall eine bereichernde Lektüre, klare Empfehlung von mir.

Hier geht es zur „Leseprobe von: Ikigai - Die japanische Lebenskunst“!

Quelle „“

Produktdetails
Titel Ikigai - Die japanische Lebenskunst
Genres Philosophie
Autor/Zeichner (m/w/d) Ken Mogi
Einband Softcover
Altersempfehlung ab 14 Jahre
Seitenanzahl 176
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-8321-6516-1
Verlag Dumont Buchverlag
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / Dumont Buchverlag

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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