Saekano - How to Raise a Boring Girlfriend Volume 1 » Review

Damit eine RomCom mit Harem-Setting bei mir wirklich im nennenswerten Ausmaß punkten kann und im Gedächtnis bleibt, muss schon etwas Besonderes dran sein. In diesem Sinne möchte ich anmerken, dass die ersten Folgen von »Saekano - How to Raise a Boring Girlfriend« sich recht schnell als erinnerungswürdig herausstellten. Was "peppermint anime" uns hier präsentiert, ist mehr als eine Ansammlung hübscher Mädchen und zweideutiger Flachwitze und könnte im Herzen des einen oder anderen kreativen Otakus einen besonderen Platz einnehmen.


Worum es bei »Saekano - How to Raise a Boring Girlfriend Volume 1« geht:


Es gibt Momente im Leben, die nach außen hin für manche unscheinbar sein mögen, doch einen Menschen zu nicht weniger inspirieren, als seinen größten Traum wahr werden zu lassen. So etwas erlebt auch Tomoya Aki, seines Zeichens ein Otaku durch und durch, dessen Leben sich, wenn es nach ihm geht, vornehmlich in 2D abspielt. Doch eines Tages passiert in der realen, dreidimensionalen Welt etwas für ihn schicksalhaft anmutendes. Auf einem Hügel stehend fliegt, vom Wind getragen, eine weiße Baskenmütze auf ihn zu und als er sieht, wem sie gehört, stockt ihm fast der Atem. Ein wunderschönes Mädchen steht dort, umweht von tanzenden Kirschblüten. Schnell steht für Tomoya fest, was er tun will: Er möchte eine Dating-Sim entwickeln, die beste, die es je gab, und dieses Mädchen sollte die Vorlage für die Protagonistin sein. Doch vermutlich würde er diese Person ohnehin nie wiedersehen, nicht wahr?


Irrtum, denn wie sich herausstellt, geht dieses Mädchen nicht nur auf dieselbe Schule wie er, sondern auch in die gleiche Klasse. Was zunächst klingt, wie eine glückliche Fügung des Schicksals, scheint sich jedoch schnell als Quell der Frustration zu entpuppen, denn dass das Mädchen Tomoya vorher noch nie aufgefallen ist, hat seinen Grund. Megumi Kato scheint ein Mensch ohne Eigenschaften zu sein, nichts an ihr wirkt auch nur im Entferntesten bemerkenswert. Sie scheint derart mit ihrer Umgebung zu verschmelzen und hat so wenig Ausstrahlung, dass man meist nicht mal bemerkt, ob sie überhaupt im Raum ist. Doch Tomoyas Entschluss steht fest, sie soll die Heldin seines Spiels werden. Gemeinsam mit seiner Kindheitsfreundin, der aufbrausenden Zeichnerin Eriri Spencer Sawamura und seinem ehemaligen Idol, der talentierten Autorin Utaha Kasumigaoka, will er einen Zirkel gründen und den Traum vom perfekten Spiel Wirklichkeit werden lassen. Die Mädchen werden zwar gefragt, ob sie mitmachen wollen, doch ihre Antwort scheint für den leidenschaftlichen Nerd nur bedingt von Relevanz zu sein und so setzt er alles daran, sie von seinem Projekt zu überzeugen. Und was wäre ein solches Unterfangen schon ohne romantische Komplikationen? Viel zu einfach natürlich!


Einschätzung:


Wenn ein Comedy-Anime kaum 5 Minuten benötigt, um dafür zu sorgen, dass ich vor Lachen halb umfalle, dann wurde in meinen Augen definitiv etwas richtig gemacht. Als Anime-Fan, aber auch als jemand mit ein wenig Erfahrung in Bereichen wie Schriftstellerei und Spieleentwicklung, habe ich mich vom selbstironischen Humor dieser Serie ziemlich schnell abgeholt gefühlt. Ich fand einige Gags zu Themen wie »Wie leitet man eine Geschichte ein?« oder »Welche Klischees gibt es in verschiedenen Animes oder Dating-Sims immer wieder?« ziemlich auf den Punkt getroffen.


Zugegeben, ein oder zwei der eher Harem-typischen Szenen entsprachen nicht ganz meinem persönlichen Geschmack. Sie waren für mich ein wenig »drüber«, aber dazu muss ich sagen, dass ich bei so etwas auch wirklich ein wenig pingelig bin und manch anderer Genre-Enthusiast würde sich vielleicht sogar noch mehr in die Richtung wünschen. Aber auch wenn hier nicht eine Minute lang so getan wird, als würde man die romantischen Eskapaden und die humoristischen Zweideutigkeiten irgendwie übertünchen wollen, so gibt es durch die Art, wie die Serie die Branche und nicht zuletzt das eigene Genre auf die Schippe nimmt, selbst für Leute einen gewissen Mehrwert, die sonst eher einer anderen Form der Unterhaltung den Vorzug geben würden.


Einen weiteren Pluspunkt würde ich im Übrigen für die Gestaltung der Disc und der Verpackung vergeben wollen. Die Disc selbst sieht aus, wie ein typischer CD-Rohling, auf den man eine Demo-Version seines selbst entwickelten Spiels brennen könnte, und die Hülle wurde dem zum Teil angepasst. Diese Design-Entscheidung ist meiner Meinung nach gleichermaßen simpel, aber auch überaus charmant. Bei der Thematik hat sich das aber auch wirklich angeboten.


Abschließend möchte ich anmerken, dass es bisweilen sogar ein paar ernstere Untertöne, beispielsweise in Form von Rückblenden gibt, die der Handlung ein gewisses Mindestmaß an Spannung verleihen, ohne zu wirken als würde man nur krampfhaft versuchen all die hübschen Mädchen mit einer »Story« zu vermarkten oder sich ernster zu nehmen als gut wäre. Dieser Anime weiß ganz genau, was er sein will, diese Rolle erfüllt er auch ausgezeichnet und mit mehr als nur einem Augenzwinkern. Davon können sich andere Genre-Vertreter gern eine Scheibe abschneiden!


Fazit:


Ein humoristisches Feuerwerk der Selbstironie mit ganz eigenem Charme! Ganz besonders für Harem-Fans einen Blick wert.


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Quelle »YouTube«


Produktdetails
Titel Saekano - How to Raise a Boring Girlfriend
Genres Comedy, Romance, Ecchi
Regisseur Kanta Kamei
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 12 Jahre
Spieldauer 150 Minuten
Serie Saekano - How to Raise a Boring Girlfriend
Sprache Deutsch, Japanisch (Untertitel: Deutsch)
Publisher peppermint anime
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / AKIBAPASS


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

Kommentare 1

  • Ich fand deinen Nachruf sehr schon. Ich glaube, Yu-Gi-Oh!, is damals an wenigen jungen Otakus vorbeigekommen.

    Ich bin ja nun ein paar Jahre jünger, und auch wenn ich Yugis Abenteuer sehr mag, hat mich vor allem 5D's damals in die Animewelt geholt. Der Zeichennstil hat auch meinen Künstlerischen Werdegang sehr beeinflusst, was man vielleicht gar nicht mehr so sieht, aber dennoch Fakt ist. Yusei war auch einer meiner ersten Husbandos damals gewesen.

    Mich hat das ganze auch ein bisschen mitgenommen. Mit Kentaro Miura, der nur 54 geworden ist, sind letztes und dieses Jahr zwei sehr einflussreiche Mangaka zu früh gegangen.

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