Ein fremder am Strand » Review

Dank »KAZÉ« war es nun endlich so weit, ich habe meinen ersten Boys Love »Ein Fremder am Strand« gesehen. Eine interessante Abwechslung, wenn auch sehr gewöhnungsbedürftig. Einen Boys Love zu sehen, ist in der Tat etwas ganz anderes, als ihn zu lesen. Bevor ich diesbezüglich näher ins Detail gehe, erst mal etwas zur Geschichte.


Worum es in »Ein Fremder am Strand« geht:


Shun Hashimoto bemerkte schon sehr früh, dass er nicht „normal“ ist. Auch wenn er Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht gesammelt hat, er füllt sich einfach mehr zu seinem eigenen hingezogen. So zum Beispiel zum besten Freund aus der Klasse. Da seine Klassenkameraden bereits vermuten, dass mit ihm etwas nicht stimmt und (wie sollte es anders sein) hinter seinem Rücken über ihn herziehen, behält er seine Gefühle, bis auf ein paar Ausnahmen, leider für sich. Und selbst jene, die er sich anvertraut, finden das Ganze nicht sonderlich witzig. So unter anderem seine Eltern, die ihn regelrecht zur Schnecke machen. Tja, und nun? Shun tritt die Flucht an, in dem er das Elternhaus verlässt und auf eine Insel zieht. Von diesem Tag an können ihm alle aus seiner Vergangenheit gestohlen bleiben.


Eines Tages stellt Shun fest, dass ein junger Mann oft stundenlang einsam und traurig am Strand sitzt. Es handelt sich um den Oberschüler Mio Chibana, dessen Vater vor langer Zeit und dessen Mutter erst kürzlich verstorben ist. Und jetzt, da er allein ist, muss er mit dieser schwierigen Situation zurechtkommen. Dies fällt ihm sehr schwer, auch wenn er es nicht zugeben will, da die Beziehung zu seiner Mutter innig war. Oft denkt er an wundervolle Erlebnisse zurück.


Shun beobachtet Mio jeden Tag. Eines Tages nimmt er all seinen Mut zusammen und spricht ihn einfach an. Er möchte mehr über ihn erfahren. Mio ist natürlich verwundert und außerdem will er kein Mitleid, welchen er bei Shun vermutet. Mit der Zeit vertrauen die beiden einander und es entsteht eine wunderbare Freundschaft, ja sogar ein wenig mehr. Diese wird dann allerdings auf eine harte Probe gestellt, da Mio auf das Festland in ein Waisenhaus ziehen muss.


Es sind drei Jahre vergangen. Aus den beiden schüchternen Jungs sind Männer geworden. Ob die Gefühle von einst noch Bestand haben? Dieser Frage können sie nun nachgehen, da Mio auf die Insel zurückgekehrt ist. Das ist noch nicht alles! Er ist nicht nur zurückgekehrt, sondern auch noch in die gleiche Pension eingezogen, in der auch Shun arbeitet.


Einschätzung:


Wenn wir uns als erstes der wohl wichtigsten Frage zu: Wie wurde der Sex dargestellt? Nun, es wird zwar gezeigt, wie die beiden Hauptcharakteren Sex haben, aber eher auf spielerische Weise. Alles, was man an nackter Haut zu sehen bekommt, regt lediglich die eigene Fantasie an. Und nicht nur das, man wird sogar animiert, an seine eigenen Erfahrungen zu denken. Warum? Weil die Zwei sich ziemlich tolpatschige anstellen. Denkt an eurer erste Mal und ihr wisst, was ich meine. Kopfkino! :)


Die Geschichte an sich ist liebevoll erzählt, wobei ich bemängeln muss, dass selbige sehr holprig ist. Zeitweise fehlten für mein Verständnis ganze Handlungsstränge. So zum Beispiel, als sie sich kennenlernten, einmal mehr oder weniger Händchen hielten und dann war Mio auch schon fort. Als er dann wiederkam, sprach er offen über Liebe und wie sehr er sich gefreut habe, endlich wieder bei Shun zu sein. Als Zuschauer saß ich da und fragte mich, wo denn bitte was von Liebe zu sehen war? Das einmal Händchen halten, kann man doch wohl nicht als Liebe bezeichnen. Hier hätte man sich eindeutig mehr Zeit für die Geschichte nehmen müssen. So wirkt das ganze, wie ein Fehlschnitt. So als habe man in TV-Manier, einfach was rausgeschnitten, damit die Werbung passt. Leider ziehen sich solche Momente durch die ganze Geschichte. Da ändern auch die Rückblenden nichts, da es einfach nicht passt, sondern nur verwirrt. Wirklich schade.


Der Zeichenstil, die Synchronisation und das Ganze drumherum fand ich hingegen wunderschön. So unter anderem die ganzen leckeren Speisen, die immer wieder zusehen waren und welche ich selbst zum Großteil schon gegessen habe. Mir lief regelrecht das Wasser im Mund zusammen, so gut sah das Essen aus. Die Japaner wissen einfach, wie man detailreich zeichnet.


Fazit:


Ich finde es super, dass »KAZÉ« einen Boys-Love-Anime nach Deutschland geholt hat. Das war schon lange überfällig. Schade, dass die Geschichte so unausgereift wirkt. Man hätte sich mehr Zeit für die Geschichte nehmen sollen, mit einem fließenden Handlungsstrang. Die Kürze der Geschichte und das Durcheinander verwirrt einfach nur. Der Anime kommt einfach unfertig rüber.


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Quelle »YouTube«


Produktdetails
Titel Ein fremder am Strand
Genres Boys Love
Regisseur Akiyo Ohashi
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 16 Jahre
Spieldauer 59 Minuten
Sprache Deutsch, Japanisch (Untertitel: Deutsch)
Publisher KAZÉ
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / KAZÉ


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und das Bildmaterial bedanken.

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