Comic Girls » Review

Als ich bei den Neuheiten von „KAZÉ“ eine Geschichte über weibliche Mangaka fand, war mir sofort klar, dass ich mir das gern ansehen wollte. Diese Entscheidung bereue ich keinesfalls, denn „Comic Girls“ bietet nicht nur für angehende Zeichner beste Slice-of-Life-Unterhaltung mit Eindrücken aus der spannenden Welt der Manga.


Worum es bei „Comic Girls“ geht:


Kaoruko hat einen großen Traum, den wohl viele teilen. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als eine waschechte Mangaka zu werden. An Elan mangelt es ihr nicht, allerdings ist die Kritik der Redakteurin an ihren Manuskripten alles andere als motivierend, auch in den Umfragen ist sie die letzte. Ein 4-Panel-Manga nach dem anderen wird als langweilig deklariert und abgelehnt. Die junge Künstlerin ist am Boden zerstört, aber es scheint durchaus noch Hoffnung zu geben. Sie bekommt die Möglichkeit, in einem Wohnheim für weibliche Mangaka zu leben und von Gleichgesinnten zu lernen. Wenn sie sich wirklich mehr mit anderen Menschen beschäftigt, die ihre Leidenschaft teilten, wäre es ihr vielleicht auch irgendwann möglich, Geschichten und Charaktere zu entwerfen, die nicht im negativen Sinne völlig realitätsfern sind.


Der Start gestaltet sich etwas holprig, denn aufgrund ihrer geringen Körpergröße wird sie zunächst für eine Grundschülerin gehalten. Dann erfährt Kaoruko auch noch, dass sie sich das Zimmer mit einem anderen Mädchen teilt. Darauf war sie gar nicht eingestellt. Als sie jedoch die anderen Bewohnerinnen kennenlernt, freunden sich alle schnell miteinander an. Ihre Zimmergenossin zeichnet leidenschaftlich Shoujo-Manga, doch auch wenn die meisten ihrer Zeichnungen unheimlich schön sind, sehen ihre männlichen Charaktere einfach grauenvoll aus. Die schüchterne Ruki, die eigentlich gern Tiergeschichten für Kinder machen wollte, zeichnet Erotikmanga und hat seit kurzem eine eigene Serie. Zu guter Letzt ist da noch die etwas burschikose Tsubasa, die richtig gute Shounen-Manga zeichnet und sogar schon einen eigenen Band herausgebracht hat.


Als Chaos, das ist Kaorukus Künstlername, zusammen mit den anderen Tsubasa bei einem Manuskript assistiert, merkt sie, dass das Zeichnen mit traditionellen Utensilien doch ziemlich anders ist als die Nutzung eines Grafiktablets, und so geht natürlich einiges schief. Als sie die ruinierte Mangaseite sieht, denkt sie direkt, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hätte, doch mit vereinten Kräften meistern die Mädchen diese und viele weitere Problemsituationen in ihrem Alltag als Mangaka.


Einschätzung:


Dieser Anime hat einfach Spaß gemacht. Ich habe gelesen, dass er wie eine Mischung aus „K-On!“ und „Bakuman“ sein soll, und im Nachhinein halte ich das für eine ziemlich akkurate Beschreibung.


Besonders für Leute, die selbst angehende Mangaka sind, gab es viele Momente, in denen man nicken und lächeln konnte, während man dachte: „Oh ja, das kenne ich.“. Es werden viele interessante Einblicke in die Welt des Mangazeichnens gewährt. Besonders gefallen mir dabei Szenen wie die, in der ihre Mitbewohner Chaos der Reihe nach konstruktive Kritik geben, oder wenn die verschiedenen Stärken und Schwächen unterschiedlicher Zeichner verdeutlicht werden. Jeder ist anders, jeder muss seinen eigenen Stil finden und die Werkzeuge die ihm am besten liegen.


Die Charaktere haben alle ihre Besonderheiten und keiner wirkt als wäre er einfach nur da, um eine Lücke zu füllen. Mir persönlich fällt es schwer, von den vier Protagonistinnen eine Favoritin zu benennen, da sie alle sympathisch und auf ihre Weise interessant sind. Auch die Dynamik zwischen ihnen ist von Anfang an klasse und bringt so die Handlung in Schwung.


Ich denke der Humor der Serie dürfte viele Zuschauer ansprechen. Ob Missverständnisse mit romantischem Subtext, Kaorukos Kopfkino oder Tsubasas eigenwillige Macken, es gibt immer etwas zu lachen. Eine Spur von Ernsthaftigkeit schimmert trotzdem immer mal wieder durch.


Der Stil der Charaktere ist ausgesprochen niedlich und die Animationen waren von wesentlich höherer Qualität als ich zu Beginn gedacht hätte. Meiner Meinung nach ist dieser Anime sowohl inhaltlich als auch visuell sehr gelungen und macht Lust auf mehr.


Fazit:


Witzige Unterhaltung mit individuellen, sympathischen Mangazeichnerinnen in den Hauptrollen. Sehr schöne Animationen, interessante Episoden und die motivierende Botschaft für angehende Künstler sind nur ein paar der Gründe, die für „Comic Girls“ sprechen.


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Quelle „YouTube“.


Produktdetails
Titel Comic Girls
Genres Comedy
Regisseur Yoshinobu Tokumoto
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 0 Jahre
Spieldauer 100 Minuten
Serie Comic Girls
Sprache Deutsch, Japanisch (Untertitel: Deutsch)
Publisher KAZÉ
Kaufmöglichkeiten - Direktlink amazon / Thalia / KAZÉ


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und das Bildmaterial bedanken.

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