Teach me how to Kill you - Band 4 bis 6 » Review

Der Psycho-Thriller "Teach me how to Kill you" vom Carlsen Sub-Label "Hayabusa" gehört zu den besten Mangas, die ich bisher für unsere Website rezensieren durfte. Nachdem ich bereits die ersten drei Bände besprochen habe, gibt es diesmal eine komprimierte Kritik zu den Ausgaben 4–6. Ich werde deshalb immer jeweils auf die Story der einzelnen Bände eingehen.


Worum es bei "Teach me how to Kill you" Band 4 bis 6 geht:


Band 4


Nachdem sie den Halloween-Killer-Kult nur unter größter Anstrengung auslöschen konnten, freut sich Riko über eine etwas entspanntere und regenerative Zeit. Der Zwischenfall führte auch dazu, dass sie sich entgültig dazu entschied, Suzu den Rücken zu kehren und ausschließlich Sato als ihren Mentor im Töten von Serienmördern anzuerkennen. Schwer verletzt verschwand er spurlos in dieser so schicksalhaften Nacht, ohne wiedergesehen zu werden. Nach einigen Wochen kann Riko ihren Augen kaum trauen: Suzu steht ihr tatsächlich als getarnter neuer Geschichtslehrer an ihrer Schule gegenüber! Satos Anwesenheit und ihre Meinung interessiert den Halunken dabei nur wenig. Mit Charme und Intelligenz lässt er weiterhin nichts unversucht, seine Lieblingsschülerin auf subtile Art vielleicht doch noch für sich zurückgewinnen. Übrigens geschieht dies auch sehr zum Leidwesen des Schularztes Dr. Mitsuki, welcher Sato und Riko weiterhin bei ihren Recherchen nach Serienmördern unterstützt und für die Kleine eine ausgeprägte väterliche Liebe hegt.


Langsam steht Weihnachten vor der Tür und die Gegend wird von einer Tötungsserie des sogenannten "Black Santa" heimgesucht. Die Bäuche der bisherigen 4 Opfer waren stets mit etwas gefüllt, wozu fortlaufend immer noch weitere Dinge hinzuaddiert wurden: Im ersten Opfer befand sich ein Rebhuhn, im Zweiten zusätzlich zwei Turteltauben, im Dritten kamen drei Hühner hinzu usw. Ein "Ich packe meinen Koffer" mit Leichen, könnte man sagen. Schnell wird klar, dass der Täter nach den Strophen des Weihnachtsliedes "The Twelve Days of Christmas" handelt, es soll also definitiv noch 8 weitere Tote geben. Als Sato und sein Schützling ihn schließlich aufgespürt haben, folgten sie ihm zu einem geheimnisvollen Haus, in dem der Lehrer ohne jeden Anhaltspunkt offenbar entführt wird. Riko steht vor der großen Herausforderung, ihn aus den Fängen des Psychopathen zu befreien und dafür ausgerechnet die Hilfe von Suzu annehmen zu müssen.


Band 5


Ein neues Jahr, ein neuer Fall. Sato und Riko bekommen es zeitnah nach Silvester mit religiösen Ritual-Morden zu tun. Die Opfer wurden alle vor einem Schrein von hinten mit einem Pfeil durchbohrt. Merkwürdigerweise war aber nur Schuss Nummer 1 auch tödlich. Die Anderen wurden erst von Nahem mit Messern ins Jenseits befördert. Nach dem Ableben pfählte man ihre Körper. All das erinnert an Menschenopfer aus alter Zeit, welche getötet wurden, um die Götter zu besänftigen.


Überraschend wird eine dreiköpfige Familie mit einem kleinen Kind als Täter identifiziert. Der erste Pfeilschuss stammte vom geübten Vater, während bei den anderen beiden der noch unerfahrene Sohn den Bogen bediente. Die Mutter war schließlich für das Messerhandwerk verantwortlich. In Todesangst gestehen sie, dass ein gewisser Dr. Arisu sie dazu inspiriert hat. Nur mit Opfergaben könne der Junge von seiner schweren Krankheit geheilt werden. Sato bleibt seiner Tradition treu und lässt die Erwachsenen, indem er sie pfählt, kurzerhand ihre eigene Medizin spüren. Nicht zuletzt auf das Flehen Riko, wird der Junge verschont und bewusstlos zurückgelassen.


Die junge Frau würde nur zu gern erfahren, was es mit diesem Dr. Arisu wohl auf sich hat. Schließlich ist dies auch ihr Nachname und der ihrer von vor 10 Jahren durch Sato getöteten Eltern, welche beide als praktizierende Ärzte unzähligen Patienten eine illegale, aktive Sterbehilfe einredeten, selbst wenn noch Hoffnung auf Heilung bestanden. Satos Tagebücher, die sämtliche erledigte Serienmörder seiner „Karriere“ festhalten, könnten eine Antwort auf die alles entscheidende Frage sein:


Hat ihr Sensei sie etwa angelogen und ihre Eltern sind noch am Leben?


So leicht möchte es dieser seiner Schülerin aber nicht machen. Nur wenn Riko zum ersten Mal einen Fall komplett allein lösen kann, darf sie einen Blick in das alte Tagebuch werfen.


Band 6


Sato hat einen Bruder?! Riko würde sich am liebsten kneifen, um den Dialog realisieren zu können, der sich gerade vor ihrem Versteck abspielt. Von dort beobachtet sie die Konfrontation zwischen dem Lehrer und dessen blinden Bruder Nino. Er hat ihn in einen Hinterhalt gelockt und scheint auf Rache zu sinnen. Bevor das Mädchen den genauen Kontext der Situation verstehen kann, wird sie von Nino entdeckt, betäubt und mitgenommen. Als sie wieder zu sich kommt, sitzt sie ihrem Entführer in den Ruinen des ehemaligen Arisu-Krankenhauses gegenüber. Es stellt sich heraus, dass Nino den Namen benutzt hat, um seinen Bruder aus der Reserve zu locken, schließlich war dieser lange Zeit in Behandlung bei dem verstorbenen Ärzte-Ehepaar. Davon abgesehen existiert aber keine Verbindung zwischen ihm und den beiden. Rikos Hoffnungsschimmer, ihre Eltern könnten vielleicht doch noch am Leben sein, ist damit endgültig Geschichte. Sie verlangt Antworten von dem blinden Mann und tatsächlich zeigt er sich sehr gesprächig.


Bei den beiden handelt es sich nicht um leibliche Brüder, sondern um frühere Bewohner eines Waisenhauses. Perfider weise wurde die Einrichtung von einem Verbrechersyndikat finanziert, um im Austausch gegen das Geld eine Reihe von Killern heranzuzüchten. Nino war stets ein geächteter Außenseiter, da er sich am Töten nie beteiligen wollte. In Sato findet er aber eines Tages dann doch einen Gleichgesinnten, ja sogar einen Bruder im Geiste, könnte man sagen. Sie sind stets füreinander da und machen sich auf diese Weise die harte Zeit im Waisenhaus etwas erträglicher. Ninos idealisiertes Bild von seinem vermeintlichen Seelenverwandten wird in seinen Grundfesten erschüttert, als Satos Passion, Serienmörder zu töten, erwacht. Er eliminiert alle anderen Bewohner und verlässt den geschockten und völlig desillusionierten Nino. Nach all den Jahren ist nun die Zeit der Vergeltung gekommen. Dabei soll Riko eine entscheidende Schachfigur in seinem ausgeklügeltem Spiel sein.


Einschätzung


Als ich an einem schönen sonnigen Tag draußen auf einer Bank saß, brauchte es beim Lesen von Band 4 nur wenige Seiten Anlauf, bis ich wieder vollends begeistert und fasziniert von "Teach me how to Kill you" war. Als jemand, der sich sehr für die Hintergründe von Serienmördern interessiert und auch großer Fan der Bücher und Verfilmungen um Hannibal Lecter ist, hat mich die irre und einzigartige Story sofort gepackt. Die Ermittlungen werden nie langweilig, da die Palette der hier auftauchenden Kriminellen breit gefächert ist und mit vielen kreativen Einfällen zu überzeugen weiß. Wie schon in meiner vorherigen Review erwähnt, gibt es hier keine Helden oder vorbildlich agierende Charaktere.


Ein Faktor, der mich allerdings nicht davon abhält, Riko und Sato absolut in mein Herz zu schließen. Erstere löst nach wie die unterschiedlichsten Emotionen in mir aus. Sie kann unglaublich süß sein, sodass man sie immerzu am liebsten knuddeln würde. Im nächsten Moment schimmert die kalte Killerin durch. Selbst die psychopathische Bestie, welche in Sato schlummert, fällt bei mir nur teilweise negativ ins Gewicht. Zu sympathisch ist im Vergleich dazu der überlebensgroße Beschützerinstinkt, die Kleine vor Unheil zu bewahren.


Nicht zuletzt die romantische Komponente zwischen ihnen weiß mir mit jedem Band mehr zu gefallen. Ist ein mögliches Anbändeln mit dem Mörder der eigenen Eltern nicht ziemlich makaber? Absolut, aber es wird komplett schlüssig bzw. nachvollziehbar vermittelt und genau in dieser Provokation und Kontroversität liegt auch eine der größten Stärken des Mangas.


Dazwischen steht nach, wie vor Suzu, der seine ganz eigenen Pläne zu schmieden scheint, Riko von seinem Kontrahenten loszueisen und ihr einziger Lehrer zu werden. Da man ihn nie richtig durchschauen kann, hinterlässt er bei mir aber auch immer eine gehörige Portion Skepsis und Misstrauen, was hervorragend zu der Figur passt. Sein Zielobjekt ist aber längst nicht mehr so beeinflussbar, wie zu Beginn der Handlung. Leichtes Spiel hat Suzu bei ihr also definitiv nicht.


Dr. Mitsuki wird ebenso mit Absicht noch im Dunklen gehalten und bietet dem Leser viel Interpretationsspielraum. Seine Dialoge und Interaktionen mit den Anderen sind aber schon jetzt höchst unterhaltsam und interessant inszeniert.


Was Nino angeht, sollte man nicht den Fehler begehen, ihn aufgrund seines fehlenden Augenlichtes zu unterschätzen. Mit seiner überragenden Intelligenz schafft er es problemlos, sein Gegenüber nach seinen Vorstellungen zu formen und zu manipulieren. Die Offenbarung seiner gemeinsamen Vergangenheit mit Sato ist ein regelrechter Paukenschlag und ich bin äußerst gespannt, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird.


Fazit


Bis es weitergeht, müssen wir uns leider noch lange gedulden. Planmäßig erscheint Band 7 von "Teach me how to Kill you" hierzulande am 29.11.2022 Für alle, deren Interesse ich mit meinen Reviews vielleicht geweckt habe, bleibt dadurch ausreichend Zeit, die übrigen Ausgaben nachzuholen. Ich kann für dieses blutig spannende Meisterwerk mit Tiefgang und kontroverser Gesellschaftskritik, nach wie vor eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.


Produktdetails
Titel Teach Me How To Kill You
Genres Psycho-Thriller
Autor/Zeichner Sharoh Hanten
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahre
Serie Teach Me How To Kill You
Sprache Deutsch
Verlag HAYABUSA (CARLSEN)
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / HAYABUSA (CARLSEN)


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

Über den Autor

Hallo mein Name ist Frank und ich bin ein humanoides Wesen vom Planeten Erde.

Neben Animes und Mangas, fühle ich mich dem Punkrock sehr verbunden und gehöre dieser Szene seit 2008 an, zocke leidenschaftlich gern, bin Fußballfan des FC Energie Cottbus, FC Sankt Pauli und vom FC Bayern München.

Filmreihen wie Star Wars, Herr der Ringe, Blade Runner und Indiana Jones nehmen einen besonderen Platz in meinem Herzen ein.

Allgemein bin ich ein begeisterter Cineast. Von 1920er Stummfilmen bis heutiger Streifen interessiert und fasziniert mich eine breite Palette an unterschiedlichsten Genres.


Politisch engagiere ich mich z.B. für die Linke, die Partei, Campact, Amnesty International oder Sea Shepherd. Ich bin Flexitarier.

Frank Profi

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