Shuriken und Faltenrock als eComic lohnt sich

Nachdem ich erst kürzlich eine Diskussion mit einem fachkundigen Bekannten hatte, der mir erläuterte, dass das, was die meisten über Ninja zu wissen glauben zu circa 99 % Hollywood-Fiktion ist und beispielsweise Kunai lediglich ein Grabwerkzeug ist und keine Waffe waren (ein Kunai auf jemanden zu werfen ist demzufolglich das gleiche wie ihm eine Spatenspitze an den Kopf zu werfen) ist es natürlich umso, ich möchte sagen, putziger einen Manga zu lesen, der die Klischees auf so treffliche Art bedient. Aber wir wollen ja nicht päpstlicher sein als der Papst und so muss man sagen, dass man diesem etwas anderen Romance-Manga seine historische Fragwürdigkeit sicher verzeihen kann, wenn man sich auf die Story einlässt.


Worum es bei „Shuriken und Faltenrock“ geht:


Man spricht immer von “Treue über den Tod hinaus“, doch wer hält sich schon wirklich daran? Die junge Ninja Mikage Kirio scheint diese Einstellung, die für viele nur eine leere Phrase ist, ausgesprochen ernst zu nehmen. Ihr ganzes Sein verschrieb sie einem Herrn, der sie nach einiger Zeit sogar adoptieren und ihr ein normales Leben ermöglichen wollte. Doch dazu kam es nie. Als er eines Tages das Grab seiner Familie besucht, fällt er einem hinterhältigen Anschlag zum Opfer. Mikage kann nichts tun, um ihn zu retten. Letzten Endes entscheidet sie sich den letzten Wunsch ihres Herren zu erfüllen und ins, wie er es nannte, “friedliche Japan“ zu reisen und dort zu leben. Aber was sollte sie dort tun? Schnell beantwortet sich diese Frage. Als sie in eine Auseinandersetzung eines jungen Mannes mit mehreren Ninja gerät und ihn wie aus einem Reflex heraus rettet. Der junge Mann bittet sie für ihn zu arbeiten, doch sie lehnt zunächst ab, hat sie doch bereits einem Herrn die Treue geschworen. Aber letztlich kommt alles anders und sie nimmt eine letzte Mission an, bevor sie sich einem normalen Leben als Schülerin widmen kann, so wie ihr Herr es sich immer gewünscht hat.


Meine Meinung dazu:


Ich war ja ehrlich gesagt etwas skeptisch, als ich diesen Manga lass. Vielleicht lag es schlichtweg daran, dass ich dem Romance-Genre allgemein etwas skeptisch gegenüberstehe? Ich weiß es nicht. Jedenfalls war ich nach dem Lesen (und eigentlich währenddessen) positiv überrascht.


Sicher, blumige Rasterfolien und leicht schnulzige Glanzeffekte, die für diese Art Manga typisch sind, machen sich nicht gerade rar, doch ein düsterer Charakter und eine tiefgründige Handlung sind nicht von der Hand zu weisen.


An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich einem gewissen Faible für solche “Meister/Diener “ Geschichten habe (was der geneigte Leser jetzt interpretieren kann wie er möchte), weswegen es hier ohnehin Sympathiepunkte gibt. Und das, was sich an Gefühlen in der Protagonistin zu entwickeln scheint, ist auch nicht dieses typische “Ich habe ihn zum ersten Mal gesehen und bin total verschossen “. Dadurch wird die ganze Sache wesentlich authentischer und spannender.


Kurz:


Shuriken und Faltenrock“ von der „CARLSEN“ ist eine leicht düstere Romance-Story, die nicht nur Fans von „Vampire Knight“ ansprechen dürfte. Ein Blick in den eComic lohnt sich.

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