My Witch - Lied des Herbstes » Review

Der freundliche Zusammenhalt einer Gemeinschaft - nur möglich, wenn man einen gemeinsamen Sündenbock hat. Ohne Schatten gibt es also kein Licht - ist also eine Liebe, durch alle Zeiten, Welten und Leben überhaupt möglich? Dieser Frage geht die Manhaw-Serie „My Witch - Lied des Herbstes“ von „altraverse“ nach.

Worum es in „My Witch - Lied des Herbstes“ geht:

Cordelia ist außergewöhnlich hübsch, daher wird sie von den Dorfbewohnern als Hexe gehänselt. Wann immer etwas schiefgeht, wird sie zur Verantwortlichen gemacht. Es ist so leicht, anderen die Schuld in die Schuhe zuschieben.

Colin, ein Junge des Dorfes beobachtet eines Tages, dass Philippa immer wieder Dinge sabotiert und dies wird dann Cordelia zur Last gelegt. Da ihm das missfällt, stellt er sie zur Rede. Dabei läuft er Gefahr, wenn der Zorn der Gruppe auf Cordelia ablässt, sich dieser gegen ihn, den einarmigen Kerzenmacher, wendet. Schließlich zeigt er Philippa als Übeltäterin an, welche sich nun auch als Hexe vor allen zu erkennen gibt und das Dorf verlässt. Colin gibt sich damit nicht zufrieden, er möchte wissen, warum Philippa so gemeine Dinge tat. Und das, was sie ihm zur Erklärung vorlegt, ist ganz anders als das, was er erwartet hat. Von jetzt an wird niemand mehr im Dorf gehänselt. Philippa bietet ihm zusätzlich an, ihm ihr Haar zu geben, damit er behaupten kann, er habe die „böse Hexe“ getötet. Auch könnte er so als Held gefeiert werden. Er lehnt jedoch ab und folgt ihr indessen von Dorf zu Dorf.

Eines Tages lassen sie sich in einem dieser Dörfer nieder und geben sich als Mutter und Sohn aus. Die Jahre vergingen, Colin wurde erwachsen, Philippa dagegen alterte keinen Tag. Dies zog jedoch oft das Misstrauen und Gerede der Leute nach sich. Als Colin deshalb das Dorf verlassen will, gestehen sie sich ihre Liebe. So wurde aus Dorf verlassen, heiraten, hatte man sie doch so schon gelegentlich eher für ein Pärchen als für Mutter und Sohn gehalten. Wer jetzt auf ein „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ wartet, liegt falsch: Colin wird am Tag ihrer Hochzeit erschlagen. Philippa altert nicht und hat von daher das ewige Leben. So begegnet sie Colin immer wieder - in verschiedenen Ländern, in verschieden Zeiten. Doch ihr Glück ist ihnen nie lange vergönnt, jedes Mal stirbt Colin einen plötzlichen, unnatürlichen Tod. Schließlich treffen sie sich sogar in anderen Dimensionen zwischen Fabelwesen wieder. Ob ihnen dort ihr Glück vergönnt ist?

Einschätzung:

Eine Geschichte mit einigen Wendungen, über Mobbing und ewige Treue - „My Witch - Lied des Herbstes“ vereint diese zwei Themen in einem schönen Manhaw, der unter die Haut geht. Vor allem der Charakter von Philippa wirkt sehr vielschichtig. Colin dagegen macht eine deutliche Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen und durch die Zeiten durch, was ich so noch nie gelesen habe.

Die Story ist erfrischend unvorhersehbar, wenn auch oft traurig und grausam. Aber so sind die Menschen nun mal, von Vorurteilen geprägt und schlimmeres.

Der Manhaw, in westlicher Leserichtung gehalten, ist in Vollfarbe, mit einem wunderschönen, zur Story passendem Zeichenstil.

Fazit:

Wer schöne Vollfarb-Manhaw mag und eine bewegende Geschichte, mit zeitweise heftigem Tiefgang sucht, der sollte sich „My Witch - Lied des Herbstes“ nicht entgehen lassen.

Hier geht es zur »Leseprobe von: My Witch – Lied des Herbstes«!

Quelle »altraverse«

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.