Verliebt in Akihabara » Review

Akihabara im Titel und Gachapon-Kugeln auf dem Cover? Da wusste jemand, wie man mein Interesse weckt. Mit Chiaki Kashimas Boys-Love-Oneshot „Verliebt in Akihabara“ beschert uns „KAZÉ“ eine Lovestory voller Missverständnisse und Zufälle, die einfach keine sein können.


Worum es bei „Verliebt in Akihabara“ geht:


Als der Angestellte Yuki nach einem unangenehmen Traum erwacht, ist er mehr als verwirrt. Er liegt in einem ihm völlig fremden Zimmer voller Otaku-Kram und Kisten. Als er durch einen Türspalt ins Nebenzimmer schaut, sieht er zwei Männer in einer mehr als verfänglichen Position auf dem Bett. Was läuft hier eigentlich für ein Film? So schnell er kann macht er sich aus dem Staub.


Nach einer Weile erinnert er sich dann doch daran, was passiert ist. Auf dem Heimweg hatte er bemerkt, dass ein junger Mann in einer Seitengasse von einigen Schlägern bedrängt wurde. Einem Impuls folgend kam er ihm zu Hilfe, wofür er wiederum selbst Schläge kassierte und sein Bargeld an die Angreifer verlor. Der junge Mann, dem Yuki zur Hilfe kam, musste ihn zu sich nach Hause gebracht und verarztet haben, was auch das Pflaster auf der Wange erklären würde.


Yuki hat einen komischen Anime-Pulli an, den er gerne zurückgeben würde. Er kann sich überhaupt nicht erinnern, woher er ihn hat. Vielleicht ist der auch von dem jungen Mann? Während Yuki so vor sich hin schlendert, fällt einem vorbeikommenden Otaku sein ganzer Einkauf runter. Es ist kein anderer als Ayumu, der Typ, in dessen Wohnung er gestern aufgewacht war. Dieser versucht peinlich berührt seinem Retter zu erklären, dass der Mann gestern sein Bruder war, was Yuki nur noch mehr verstört. Mit so einem, der noch dazu Otaku war, will er nichts zu tun haben.


In den darauffolgenden Wochen liefen sich die beiden mehrfach über den Weg. Man kommt ins Gespräch. Ja, es geht sogar soweit, dass Yuki sogar für Ayumu und seinen Bruder kocht. Und aus Gründen, die er selbst nicht ganz versteht, scheint das Lächeln des tollpatschigen Nerds ihn mehr und mehr zu verzaubern.


Einschätzung:


Man muss schon sagen, dass Ayumu ziemlich vom Pech verfolgt wird, meistens jedenfalls. Das sorgt für viele witzige Szenen und ist ja überhaupt der Auslöser dafür, dass die Geschichte beginnt. Andererseits kann man manchmal nur den Kopf schütteln. Dennoch ist Ayumu auf seine Art sympathisch und man möchte einfach, dass Yuki ihm immer wieder hilft.


Mir gefällt der Ansatz, dass jemand, der eine explizite Abneigung gegen Otakus hegt, sich über alle Vorurteile hinweg in einen eben solchen verliebt. Da prallen zwei recht unterschiedliche Welten aufeinander und Yuki kann auch weiterhin nichts mit dem ganzen Nerd-Kram anfangen. Dennoch arrangiert er sich damit. Vorausgesetzt es gibt ein Schlafzimmer ohne Animefiguren, denn diese machen ihn irgendwie nervös, in gewissen Situationen.


Was die Erotik angeht, so habe ich persönlich mich nur ein zwei Mal an der Wortwahl gestört. Davon abgesehen gibt es eine gute Balance zwischen anrüchig und gefühlvoll.


Neben einem kleinen Bonus mit Yuki und Ayumu gibt es am Ende auch noch die Kurzgeschichte „Liebesgeständnis eines Angsthasen“, in der zwei Sandkastenfreunde sich nach vielen Jahren in der Schule wieder begegnen. Einer von beiden hegt heimliche Gefühle, doch als er hört, dass es ein Mädchen gibt, das sein Freund mag, bricht für ihn eine Welt zusammen.


Fazit:


Ein Angestellter und ein tollpatschiger Nerd verlieben sich im Otaku-Viertel Akihabara? Ja, das geht. Meist süß und witzig treffen hier zwei unterschiedliche Welten aufeinander.


Produktdetails
Titel Verliebt in Akihabara
Genres Boys Love, Romance
Autor Chiaki Kashima
Einband Softcover
Altersempfehlung ab 16 Jahre
Seitenanzahl 170
Serie -
Sprache Deutsch
ISBN 978-2-88951-111-2
Verlag KAZÉ
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia /KAZÉ


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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