Lone Wolf & Cub » Review

Kennt ihr dieses Phänomen, ihr seht ein Titelbild und möchte sofort wissen, was sich dahinter verbirgt? Genauso erging es mir, als ich bei „Panini“ nach Rezessionsmaterial Ausschau hielt. In diesem Fall geht es um das legendäre Werk „Lone Wolf & Cub“, von Kazuo Koike (Autor) und Goseki Kojima (Art), welches einige bekannte Gesichter inspirierte. Da wäre zum Beispiel „Quentin Tarantino“, der uns Filme wie „Kill Bill“ oder „Django Unchained“ bescherte. Das hört sich doch vielversprechend an, nicht wahr?


Worum es in „Lone Wolf & Cub“ geht:


Aus Erzählungen, Geschichten, dem Kino und diversen Filmen wissen wir, dass die Zeit der Samurai alles andere als schön war. Besonders in der Edo-Zeit, von 1603 bis 1868, war nur eines sicher, und zwar, dass nichts sicher war. Heute noch ein angesehener Mitbürger eines Shogun’s und morgen ein Aussätziger, der in Ungnade gefallen ist, egal ob schuldig oder nicht. So erging es auch dem Samurai Itto Ogami, der als Henker beim arbeitete. Ihm wurde etwas unterstellt, was nicht stimmt. Man verlangte von ihm Seppuko (ehrenvoller Selbstmord durch Bauch aufschlitzen), was er aber ablehnte. Seid jenem Tag, zieht er mit seinem dreijährigen Sohn durch das Land und verdingt sich als Auftragsmörder. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass er zwar als Auftragsmörder arbeitet, aber nicht so wie man sich einen Mörder vorstellt. Itto übernimmt nur Aufträge, die ihm im Vorfeld genau erklärt wurde und die er selbst vertreten kann. Sinnlose Morde lehnt er ab.


Das Leben bestand damals wie auch heute aus Intrigen und Verrat. Damals löste man solche Herausforderungen durch das Töten der betreffenden Person(’nen). So bekommt Itto unter anderem den Auftrag, einen Landvogt zur Strecke zu bringen, der mit aller Macht versucht, einen kranken Fürsten zu stürzen. Da dies unschöne Konsequenzen für die entsprechende Region hätte, will man dies unbedingt verhindern. Leider waren bis jetzt alle Bemühungen, den Landvogt zu beseitigen, ohne Erfolg.


Itto ist ein bekannter Auftragsmörder. Jeder weiß um seine Fähigkeiten, während seine Vergangenheit im Verborgenen liegt. Es ist aber nicht nur das Schwert, was Itto meisterhaft beherrscht, auch andere Waffen weiß er geschickt einzusetzen, was der eine oder andere Widersacher schmerzvoll zu spüren bekommt.


Was Itto auszeichnet, er töte nicht unnötig. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Blutvergießen zu vermeiden, dann nutzt er diese. So entführt er unter anderem den Sohn eines Mannes, der zur Gefahr für eine Region wird, da er in Edo Rede und Antwort stehen muss. In der Region, in der er lebt, wurden Edelmetalle gefunden, die eigentlich sofort der Regierung in Edo gemeldet werden müssten. Da die Region sehr arm ist, hat man sich dagegen entschieden. Nun scheint aber alles herauszukommen und das will man unbedingt verhindern. Durch die Entführung des Kindes wird dieser Mann gezwungen zu schweigen, genauer gesagt sich selbst zu richten und die Personen, die in Tod sehen wollen, sind indessen gezwungen, das unschuldige Kind ihr Lebenslang zu unterstützen. Die Ehre verlangt es so.


Insgesamt warten 15 solcher interessante Erzählungen von Itto und seinem Sohn auf euch.


Einschätzung:


Ich bin begeistert. Dieses Werk ist genau so, wie ich es mir beim Betrachten des Titelbilds vorgestellt habe. Meine Erwartungen wurden mehr als nur erfüllt. Ich kann gut nachvollziehen, warum dieses Werk als Meisterwerk und Meilenstein der Erzählkunst gefeiert wird. Man hat beim Lesen das Gefühl, in dieser Zeit zu leben. Diese Geschichte wirkt wie ein Auszug aus der Edo-Zeit, wie ein geschichtlicher Einblick in diese außergewöhnliche Zeit, in der Japan vom Rest der Welt isoliert lebte und kulturell voll aufblühte.


Mir gefällt die klare Erzählweise. Sie erinnert an Werke wie die „Die sieben Samurai“ des bekannten Regisseurs „Akira Kurosawa“. Itto selbst erinnert an den Schauspieler „Toshirō Mifune“, der in unzähligen Samurai-Filmen seinen Mann stand. Ich habe in einer bildlichen Autobiografie gesehen, dass Mifune von Akira Kurosawa niemals belehrt wurde, wie er seine Rollen zu spielen hat. Das einzige, was er jemals sagte, war wohl: Spiele so wie du es für richtig hältst. Und so hat man in vielen Filmen das Gefühl, dass Mifune ein echter Samurai zu sein scheint, was auch viele seiner Kollegien gesagt haben. Mifune hätte einen fabelhaften Itto abgegeben, wäre dieses Werk jemals verfilmt worden.


Das einst in 28 Bände abgeschlossene Werk erzählt uns von Leben das Samurai’s und seinem Sohn. Die Geschichten sind hervorragend ausgearbeitet, Bildlicht ausgezeichnet dargestellt und überhaupt bereitet es große Freude, durch dieses Werk zu blättern. Den Text liest man fast schon nebenbei, um zu verstehen, was dem Leser dargeboten wird.


Die 28 Bände, die damals durch „Panini“ veröffentlicht wurden, sind schon lange vergriffen. Umso erfreulicher ist es, dass dieses Ausnahmewerk nun in einer schönen Master-Edition erneut auf dem deutschen Markt erscheint. Band eins umfasst 692 Seiten. Es gibt also einiges zu lesen und zu sehen.


Fazit:


Das legendäre Werk „Lone Wolf & Cub“, von Kazuo Koike (Autor) und Goseki Kojima (Art) könnte spannender nicht sein. Man hat nicht das Gefühl eine Geschichte zu lesen, sondern einen klassischen Samurai-Film zu sehen, schön in schwarz-weiß, wie „Die sieben Samurai“.


Hier geht es zur "Leseprobe von: Lone Wolf & Cub"


Quelle: Panini


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Original-Trailer „Die sieben Samurai“ von 1954


Quelle: YouTube


Produktdetails
Titel Lone Wolf & Cub
Genres Abenteuer, Drama, Historie
Autor/Zeichner (m/w/d) Gôseki Kojima, Kazuo Koike
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahre
Seitenanzahl 692
Serie Lone Wolf & Cub
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-7416-2796-5
Verlag Panini
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / Panini


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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