Milch ohne Honig regt zum Nachdenken an

Ich habe in den vergangenen Jahren sehr viele Bücher gelesen und diverse Rezensionen verfasst, doch keines hat mich so nachdenklich zurückgelassen, wie das Werk „Milch und Honig“ von Hanna Harms, welches bei „CARLSEN“ im Programm ist.


Gleich mal vorweg, bei diesem Werk handelt es sich um keinen klassischen Manga oder sonst eine normale Lektüre, sondern um eine Graphic Novel. Ich mag Graphic Novel’s, da sie mit wenig Text auskommen und hauptsächlich durch die gezeichneten Bilder zu uns sprechen. Bei diesem Werk ist es genauso, wobei ich sagen muss, grafisch gesehen ist es keine Meisterleistung. Da bin ich ganz andere Sachen gewohnt. Das hört sich jetzt negativ an, soll es aber nicht. Dieses Werk wurde genau so gestaltet, wie es für die eigentliche Botschaft notwendig ist, die da lautet: Ohne die Bienen, wäre die Natur trist und grau.


Zitat aus einem Gedicht von Heinz Erhardt, mit dem Titel: Der Winter.


… wenn all die Maden, Motten, Mücken,

die wir versäumten zu zerdrücken,

von selbst sterben – so glaubt mir …


Dieses Werk von Heinz Erhardt, welche schon Jahrzehnte alt ist und eigentlich als Gaudi gedacht war, enthält diese doch so wichtige Passage, die genau das wieder gibt, was uns dieses Werk sagen will. Die Autorin erzählt davon, genauer gesagt erzählt sie nicht, sondern ermahnt uns, dass es wichtig ist, dass wir verstehen, wie wichtig die Insekten, insbesondere einige Bienenvölker, für unser eigenes Überleben sind. Denn wenn diese einmal ausgestorben sind, gibt es kein Zurück mehr. Dann haben wir ein ernsthaftes Problem, auch wenn viele Menschen das nicht wahrhaben wollen. Es gibt ja ohnehin zu viele Krabbeltiere, die alle vernichtet gehören, nicht wahr? Gehts noch?


Die Natur hält für uns Superfood bereit, wie die Bananen. Sie sind reich an Kalium, enthalten u. a. Magnesium und Vitamin B6. Vitamin B6 spielt unter anderem eine wichtige Rolle beim Eiweißstoffwechsel. Kalium ist unentbehrlich für Muskeln, Nerven und das Herz.


Warum spreche ich über Superfoods? Nun, das ist wichtig, um zu verstehen. Genauso wie es Superfood gibt, gibt es auch Superorganismen. Zu diesen Superorganismen gehören die Bienen. Sie leben seid einer Ewigkeit im Einklang mit der Natur und sie sind genauso wichtig für selbige, wie für uns das Wasser. Sterben Sie, stirbt auch die Natur und als logische Konsequenz wir. Sollten wir Mitleid mit uns haben? NEIN! Wenn jemals dieser Tag eintritt, haben wir es nicht besser verdient.


Monokulturen, riesige Städte, abgeholzte Wälder, langweilige Gärten mit riesigen Grünflächen, da pflegeleicht, Pestizide … Die Liste unserer Verbrechen an unserer Erde ist lang. Und selbst wenn wir etwas ändern wollen, wissen wir oftmals gar nicht wie? Natürlich ist es richtig, dass jeder einzelne seinen Beitrag leistet. Wenn wir das nicht tun, steuern wir unweigerlich auf unser Ende zu. Was mich an dieser Sache nur stört, ist, dass zu viel geredet wird. Uns geht buchstäblich der Arsch auf Grundeis und dennoch wird geredet, geredet, geredet … Und kommt was dabei raus? NEIN! Wenn überhaupt etwas dabei rauskommt, dann ist es eine Einigung, mit vielen Kompromissen und auf das Nötigste runtergebrochen. Es wurde dann eigentlich nichts erreicht. Da hilft auch kein Schönreden.


Wann wird endlich verstanden, dass der Mensch die größte Plage der Natur ist? Weder die Erde noch die Tiere auf dieser Welt, brauchen uns, aber wir brauchen sie. Ich halte es für gut, wie durch dieses Werk genau darauf hingewiesen wird, wie instabil doch das Gleichgewicht unserer Erde ist und dass es ein schweres Verbrechen ist, in dieses fragile Gleichgewicht einzugreifen. Warum sind wir so rücksichtslos?


Es ist an der Zeit, richtige Entscheidung zu treffen, um die Erde für zukünftige Generationen zu bewahren. Die Zeit des sinnlosen Geschwafels ist einfach vorbei! Die Politik muss endlich richtig an diesem Problem arbeiten. Und jene, die unsere Erde erhalten wollen, mit fragwürdigen aggressive Methoden, sollten darüber nachdenken, ob es nicht bessere Wege gibt. Wir können nur gemeinsam unsere Erde retten.


Abschließend möchte ich empfehlen, dieses Werk als wichtige Literatur in den Schulunterricht aufzunehmen. Wie der Zufall es so will, hat mein Sohn in jüngster Vergangenheit dieses Thema in Klasse 6 behandelt. Hätte ich dieses Buch vorher gehabt, ich hätte es ihm zum Lesen gegeben. Einige der Themen wurden im Unterricht behandelt, andere nicht. Dieses Buch wäre eine wertvolle Bereicherung.


Denk immer daran, von unserer Erde gibt es keinen Plural. Wir haben nur diese eine und wir wissen nicht, ob wir jemals eine Zweite finden werden. Lasst sie uns gemeinsam bewahren.


Hier geht es zur »Leseprobe von: Milch ohne Honig«!


Quelle »CARLSEN«


Produktdetails
Titel Milch ohne Honig
Genres Graphic Novel
Autor/Zeichner (m/w/d) Hanna Harms
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 12 Jahre
Seitenanzahl 112
Serie Einzelband
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-78108-6
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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