Blood on the Tracks » Review

Wäre es nicht wunderbar, wenn wir alle in einem wohlbehalten zu Hause aufwachsen würden? Ich denke, es gibt viele Familien, bei denen die Kinder nicht behütet leben. Selbige werden vor dem Fernseher geparkt, oder der Videospielekonsole, oder …


Die Manga-Serien „Blood on the Tracks“ von Shuzo Oshimi, welche bei „Cross Cult“ im Programm ist, erzählt die Geschichte eines Teenagers, der das große Glück hat, wohlbehütet aufzuwachsen, bis zu jenem Tag.


Worum es in „Blood on the Tracks“ geht:


Der Schüler Sei, der eigentlich Seiichi Osabe heißt, könnte nicht glücklicher sein. Seine Mutter verwöhnt ihn nach Strich und Faden. Sie liest ihm buchstäblich jeden Wunsch von den Lippen ab. Und sein Vater ist auch sehr liebenswert. Er arbeitet fleißig und kümmert sich voller Hingabe um seine Familie. Auch in der Schule läuft es gut, er hat Freunde, mit denen er sich regelmäßig trifft und er hat eine Freundin mit dem Namen Fukiishi, die er sehr mag. Das Leben könnte so schön sein.


Kennt ihr das auch, wenn nervige Verwandte kommen und nicht wieder gehen wollen? Genauso ergeht es auch Sei und seiner Familie. Ständig kommt die Tante und sein Cousin Shigeru vorbei. Da Sei ein lieber Kerl ist, sagt er nichts dazu. Immerhin versteht er sich mit Shigeru gut und sie spielen ununterbrochen Videospiele. Seine Freunde finden das allerdings nicht sehr lustig. Sei lässt sogar Fukiishi abblitzen, als sie nach einem Treffen fragt, obwohl er lieber mit ihr zusammen wäre.


Es sind Sommerferien. Ein nerviges Familientreffen steht an. Angedacht ist eine Wanderung durch die Berge, was zum Teil nicht auf Begeisterung stößt. So kommt es vor, dass Shigeru Sei immer wieder ärgert. Dies missfällt seiner Mutter, die ihn beschützt. Daraufhin wird Sei als Muttersöhnchen verspottet und das sogar von den Erwachsenen. Letztlich endet dieser gut gemeinte Familienausflug in einer Tragödie, der Sei’s Sicht auf seine Eltern für immer verändert.


Einschätzung:


Wer wünscht sich nicht, die schöne, heile Welt? Ich arbeite jeden Tag daran, weil es mir wichtig ist. Umso schöner ist es, wenn die Bemühungen Früchte tragen. Und wenn jemand von außen kommt und deine Bemühungen infrage stellt, weil er überzeugt ist, es besser zu wissen, dann ist das nicht schön. Ich kann daher die Mutter von Sei verstehen. Das, was sie getan hat, ist inakzeptabel. Ich kann aber verstehen, warum sie es getan hat. Seien wir doch mal ehrlich, jeder von uns würde Menschen, die ihm viel bedeuten, verteidigen. Und manchmal ist das Verlangen so groß, dass man sogar Dinge tut, die gegen das Gesetz sind.


Ich würde gerne näher auf dieses Thema eingehen, was dann aber zu sehr ins Detail gehen würde. Würde ich jetzt erklären, was die Mutter getan hat, dann wäre die Spannung flöten und das wollen wir doch nicht. :)


Ein Thema würde ich dennoch aufgreifen, und zwar Helikopter-Eltern. Für mein Empfinden sind die Eltern von Sei genau das. Ich finde es wichtig für das Kind da zu sein, nur sollte man es nicht übertreiben. Kinder müssen lernen, um später im Leben allein bestehen zu können. Denn so gut wie manche Eltern es auch meinen, eines Tages sind sie nicht mehr da. Und dann? Wie soll denn das Kind allein klarkommen, wenn es nicht gelernt hat, auf eigenen Beinen zu stehen?


Fazit:


Die Erzählweise von „Blood on the Tracks“ fand ich sehr angenehm. Die Manga-Serie lässt sich gut nebenbei lesen, egal ob man beim Arzt sitzt oder Unterweg ist. Groß konzentrieren muss man sich nicht.


Dass, das Thema Helikopter Eltern angeschnitten wird, finde ich hervorragend.


Hier geht es zur »Leseprobe von: Blood on the Tracks«!


Quelle: »Manga Cult« (Cross Cult)


Produktdetails
Titel Blood on the Tracks
Genres Thriller
Autor/Zeichner (m/w/d) Shuzo Oshimi
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahre
Seitenanzahl 216
Serie Blood on the Tracks
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-96433-601-9
Verlag Manga Cult (Cross Cult)
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / Manga Cult (Cross Cult)


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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