The Deer King » Review

Was erfreut einen alten Rollenspieler, wie mich, am meisten? Ganz genau, eine wunderbar erzählte Fantasy - Geschichte ohne unnötige, übertriebene Elemente. Aktuell hat „PLAION PICTURES“ einen interessanten Vertreter aus diesem Genre in Programm. Es handelt sich um das preisgekrönte Animations-Epos „The Deer King“ vom legendären „Studio Production I.G“, welchem wir Produktionen wie „Ghost in the Shell“ oder "Haikyu!!“ verdanken.

Worum es in „The Deer King“ geht:

Das Königreich Zol hat einst das Königreich Akhafa angegriffen. In der größten Note kam es plötzlich zu einer mysteriösen Krankheit – das schwarze Wolfsfieber – und beendete den Krieg schlagartig. Seit jenem Tag herrscht ein nicht gewollter Frieden.

Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen. Es ist eine Art von Normalität überall im Land eingekehrt. Nur der König von Akhafa und sein Berater versuchen mit aller Macht, diesen Zustand zu ändern. Sie möchten, dass Akhafa zu alter Stärke zurückkehrt und dafür ist ihnen jedes Mittel recht.

In einem Strafgefangenenlager arbeitet Van. Einst ein berühmter Krieger, ist er heute nur noch ein Schatten seiner selbst. Das könnte man jedenfalls denken, wenn man ihn so sieht. Dass dem nicht so ist, erfährt man am Anfang des Filmes. Es taucht nämlich ein Wolfsrudel auf, welches alle Menschen in dem Lager tötet. Nur Van und ein kleines Mädchen überleben, allerdings eher durch einen Zufall. Obwohl sie gebissen wurden, scheinen sie nicht durch die Seuche, die die Tiere in sich tragen, zu sterben. Warum das so ist, wird erst zum Ende des Filmes aufgeklärt.

Van und das kleine Mädchen, welches Yuna heißt, machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft, mit der Zielsetzung an einem unbekannten Ort ein friedliches Plätzchen zu finden. Leider haben Sie die Rechnung ohne den Herrscher von Akhafa gemacht und seiner rechten Hand. Sie setzten die Fährentensucherin Sae auf beide an, mit der Zielsetzung der Tötung.

Es gibt noch jemanden, der hinter Van und der Kleinen hinterher ist. Es handelt sich um den Arzt Hossal. Sein erklärtes Ziel ist es, mithilfe von Vans Blut ein Gegenmittel herzustellen. Hossal glaubt nämlich, das ist eine für das schwarze Wolfsfieber geben muss.

Wer wird wohl letztlich das Rennen machen? Vielleicht ist es sogar der Dritte im Bunde, der sich erst zum Ende des Filmes hin offenbart. Er erwartet nämlich, dass Van oder Yuna seine Nachfolge antritt und so der Herrscher einer gefährlichen Macht wird.

Einschätzung:

Ich schätze gute Unterhaltung, egal ob im Kino oder auf dem heimischen Fernseher. Gute Unterhaltung ist etwas Wunderbares, schafft sie es doch den Alltagsstress für eine gewisse Zeit zu verdrängen. Endlich mal die Seele baumeln lassen und einfach an nichts denken, was gibt es Schöneres?

Der Anime „The Deer King“ hat mich auf eine wunderbare Reise mitgenommen. Obwohl es letztlich um ein ernstes Thema ging, war der Film dennoch sehr liebevoll. Sicherlich gab es brutale Elemente, da ist nun mal um eine Seuche ging. Es war nicht notwendig, wegzusehen. Selbst meine Frau, die sich den Trailer im Vorfeld angeschaut hat und der Meinung war, dass dieses Werk absolut nichts für sie ist, hat sich letztlich dann doch alles angesehen. Sie meinte, dass ihr der Anime sehr gefallen habe.

Einige Elemente erinnern an den Anime „Prinzessin Mononoke“ aus dem „Studio Ghibli“. Ähnlichkeiten gab es bei den Wölfen, bei der Darstellung der Natur und der eigentlichen Seuche. Die Seuche zum Beispiel hat sich auch bei „Prinzessin Mononoke“ genau so ausgebreitet. Es hat eine Weile gedauert, bis mir diese Erleuchtung kam. Aber auch wenn diese Elemente ähnlich sind, handelt es sich denn noch meine eigene Geschichte.

Fazit:

Der Anime „The Deer King“ ist ein wunderbar in Szene gesetzter, abendfüllender Spielfilm, der durch seine sanfte, zeitweilig actionreiche Geschichte zu überzeugen weiß. Die Zeichnungen waren ein Augenschmaus und die Synchronisation hat zu jedem Charakter perfekt gepasst.

Bemerkenswert war/ist, dass Studio Production I.G sich Zeit genommen hat, für ein richtiges Ende. Die Japaner haben es ja öfter drauf, eine Geschichte einfach so zu beenden. Bei diesem Werk ist es erfreulicherweise anders. Das ausgereifte Ende rundet den positiven Eindruck gekonnt ab.

Tipp:

Es gibt eine Limited Edition! Extras und Besonderheiten sind:

• Hochwertige deutsche Synchro und japanischer Originalton
• Deutsche Untertitel
• Mit Silberfolie und Spotlack veredeltes Rigidcase mit innenliegendem 4-seitigem Digipak
• 40-seitiges Artbook, gebunden
• 3 Artcards mit 6 Motive (Vorder-/Rückseite)
• 72-seitiges Notizbuch (kariertes Papier), gebunden
• Trailer
• Bildergalerie

Quelle: YouTube

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.