Boys run the riot » Review

Ryo interessiert sich schon immer für coole Streetwear-Klamotten. Umso weniger passt es ihm, in der Schule eine Uniform mit Rock tragen zu müssen. Doch da hat sein Mitschüler Jin eines Tages eine Idee. Um diese Idee geht es im ersten Band der Manga-Serie „Boys run the riot“ von Keito Gaku, welche bei „CARLSEN“ gestartet ist.


Worum es in „Boys run the riot“ geht:


Ryo hasst ihre/seine Schuluniform. Nicht nur, weil sie eng und unbequem ist, sondern weil es auch noch eine Uniform für Mädchen ist. Er hat sich noch nie für Röcke oder allgemein alles Feminine interessiert, obwohl ER ja eine SIE ist. Und außerdem fühlt sie sich nach wie vor als vollwertiger Junge. Na ja, mit der Ausrede, dass er früh joggen war, kann er immerhin im Trainingsanzug in der Schule erscheinen.


Ryo hängt am liebsten mit den Jungs ab. Doch langsam werden alle erwachsen und seine Grundschulfreunde meinen eines Tages, dass sie nicht mehr wie früher abhängen können. Schließlich wird Ryo so schon für ihren regen Kontakt mit den Jungs gemobbt. Noch ein Grund mehr für ihn, ihr Äußeres und die Schule zu hassen. Sein neuer Mitschüler Jin zieht ihn dagegen sofort in seinen Bann: lässiger Dutt, lässige Art, coole Sonnenbrille und auch ansonsten scheinen ihm alle Regeln egal zu sein. Er beneidet ihn, schließlich hat er genau die Ausstrahlung, die Ryo gerne auch hätte und vermutlich nie haben wird.


An einem freien Tag trifft er zufällig in seinem Lieblingsklamottengeschäft auf Jin und rennt zunächst weg. Seine einzige Zuflucht, Mode für Jungs, soll ihm keiner nehmen! Mit Graffiti sprühen versucht er seinen Frust abzubauen, da spürt Jin ihn auf. Er fragt, da beide den gleichen Modegeschmack haben, ob sie nicht ein Label zusammen gründen wollen. Ryo zögert.


Mit der Zeit wandelt sich Ryos Neid in Bewunderung. Dann hört er mit, dass Jin zu anderen Mitschülern meint, dass Ryo doch auch feminine Kleidung sicher stehen würde. Ryo möchte schon den Kontakt zu ihm abbrechen, aber dann sprechen sich beide doch noch aus und Ryo erklärt, dass sie als Junge gesehen werden möchte. Zu ihrer Freude ist dies für Jin kein Problem und die beiden beginnen mit der Erstellung ihres Webshops. Doch damit ist es noch nicht getan: Ryo muss erst einmal ein gutes Design für ein T-Shirt entwerfen. Obwohl er künstlerisch begabt ist, tut er sich damit zunächst schwer. Und auch, wenn er und Jin nicht reich werden wollen, wäre etwas Marketing schon sinnvoll. Aber wie macht man das am besten?


Wie werden ihre Mitschüler auf das Label der zwei Außenseiter reagieren?


Einschätzung:


Irgendwie hat mich Band nicht überzeugt. Ja, der Autor wollte wohl das Transgender-Problem darstellen. Aber dafür künstlich Situationen schaffen, indem man den Hauptcharakter irrational handeln lässt, ist fragwürdig, aus meiner Sicht. Natürlich ist es für ihn, der gewissermaßen im falschen Körper lebt, schwer. Dennoch könnten einige Missverständnisse mit Jin oder seinen Mitschülern vermieden werden, wenn er zu seiner eher männlichen Art stehen würde. Keiner kann ahnen, dass er eher auf Mädchen steht. Dass er keinerlei romantisches Interesse an Jungs hat. Dass er seinen eigenen Körper nicht mag. Natürlich ist solch ein Outing mit viel Überwindung verbunden, aber Ryo ist den ersten Schritt schon gegangen: in seiner Freizeit trägt er ausschließlich Jungskleidung und verhält sich auch entsprechend. Seine Mitschüler dagegen merken nur, dass etwas mit Ryo nicht stimmt, was ihn zur Zielscheibe für Mobbing macht. Würde er seine Situation in der Schule erklären, könnte er sicher auch dort seine Position verbessern.


Der Eifer, mit dem die Jungs ihr Label gründen und aufbauen, reißt einen beim Lesen gleichermaßen mit und man würde gerne selbst ein T-Shirt kaufen. Jedoch sind ihre Marketingstrategien alles andere als realistisch und wirken schon etwas plump, weil sie auf Krampf cool sein wollen. Fehlt nur noch das Skateboard unter dem Arm, mit dem nicht gefahren, aber gepost wird. Das hat mir nicht sonderlich gefallen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.


Fazit:


Wer sich für Streetwear, Labelgründung und das Thema Transgender interessiert, sollte der Manga-Serie „Boys Run the Riot“ eine Chance geben. Leider ist der Hauptcharakter etwas schwach und einige Aktionen wirken recht erzwungen.


Hier geht es zur »Leseprobe von: Boys run the riot«!


Quelle »CARLSEN«


Produktdetails
Titel Boys run the riot
Genres Drama, Transgender
Autor/Zeichner (m/w/d) Keito Gaku
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 15 Jahre
Seitenanzahl 226
Serie Boys run the riot
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-79991-3
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

Über den Autor

Hallo,

Ich bin Mew und schon eine ganze Weile hier dabei. Ich interessiere mich für fast alle Genres von Manga und Anime, von einigen lest ihr hier auch meine Rezensionen. Vor allem in der dunkleren Jahreszeit werde ich auch ab und an mit Zeichenstift und Pinsel gesehen, live kann man mich als schwarze Katze in und um Dresden zu diversen Events treffen. Keine Sorge, ich beiße nicht, bin nur genauso verrückt wie alle hier ;-P

Mew The First

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