Die Ghibliothek » Review

Ich glaube, dass es wohl kaum einen Anime oder Manga Fan gibt, der nicht das „Studio Ghibli“ kennt. Viele der Filme, die aus diesem Studio kommen, sind legendär. Als Erstes fällt mir hier der Anime „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ ein, der 1984 veröffentlicht wurde. Erzählt wird die Geschichte von Nausicaä, die eine besondere Beziehung zu der lebensfeindlichen Natur aufgebaut hat. Was viele nicht wissen, dass dieser Anime gar nicht vom „Studio Ghibli“ ist, sondern vom Studio „Tokuma Shoten“, aus dem später das „Studio Ghibli“ hervorging. Der Anime selbst wurde dann später ins Portfolio mit aufgenommen. Diese und auch andere Hintergrundinformationen findet man im inoffiziellen Guide „Die Ghibliothek“ von Michael Leader & Jake Cunningham, welcher bei „PANINI“ im Hardcoverformat erschienen ist.

Auf 192 werden folgende Studio Ghibli Filme besprochen:

• Nausicaä aus dem Tal der Winde (風の谷のナウシカ Kaze no Tani no Naushika)
• Das Schloss im Himmel (天空の城ラピュタ Tenkū no Shiro Rapyuta)
• Mein Nachbar Totoro (となりのトトロ Tonari no Totoro)
• Die letzten Glühwürmchen (火垂るの墓 Hotaru no Haka)
• Kikis kleiner Lieferservice (魔女の宅急便 Majo no Takkyūbin)
• Tränen der Erinnerung – Only Yesterday (おもひでぽろぽろ Omohide Poroporo)
• Porco Rosso (紅の豚 Kurenai no Buta)
• Flüstern des Meeres – Ocean Waves (海がきこえる Umi ga kikoeru)
• Pom Poko (平成狸合戦ぽんぽこ Heisei Tanuki Gassen Pompoko)
• Stimme des Herzens – Whisper of the Heart (耳をすませば Mimi o sumaseba)
• Prinzessin Mononoke (もののけ姫 Mononoke-hime)
• Meine Nachbarn die Yamadas (ホーホケキョとなりの山田くん Hōhokekyo Tonari no Yamada-kun)
• Chihiros Reise ins Zauberland (千と千尋の神隠し Sen to Chihiro no Kamikakushi)
• Das Königreich der Katzen (猫の恩返し Neko no Ongaeshi)
• Das wandelnde Schloss (ハウルの動く城 Hauru no ugoku Shiro)
• Die Chroniken von Erdsee (ゲド戦記 Gedo Senki)
• Ponyo – Das große Abenteuer am Meer (崖の上のポニョ Gake no Ue no Ponyo)
• Arrietty – Die wundersame Welt der Borger (借りぐらしのアリエッティ Karigurashi no Arietti)
• Der Mohnblumenberg (コクリコ坂から Kokuriko-zaka kara)
• Wie der Wind sich hebt (風立ちぬ Kaze Tachinu)
• Die Legende der Prinzessin Kaguya (かぐや姫の物語 Kaguya-hime no Monogatari)
• Erinnerungen an Marnie (思い出のマーニー Omoide no Mānī)
• Die rote Schildkröte (レッドタートル ある島の物語 Reddo Tātoru aru Shima no Monogatari)
• 2020: Aya und die Hexe (アーヤと魔女 Āya to Majo)

Kurz gesagt, man findet Informationen zu allen Animes, die in Spielfilmlänge auch hier in Deutschland veröffentlicht wurden.

Mir gefällt an diesem inoffiziellen Guide, dass er nicht so steif durch formuliert wurde. So kommen Begriffe wie „Rohrkrepierer“ genau so zum Einsatz wie dummes Geschwafel. Es macht Spaß, in diesem Guide zu blättern und man stirbt als Leser nicht ab, weil die Informationen langweilig aufgeschrieben wurden.

Was mir auch sehr gefällt, die kleine Anekdote, wie sich die beiden Autoren kennengelernt haben. Der eine stecke voll in den Ghibli Filmen und der andere wusste nichts von diesem Studio. Das änderte sich aber, da selbiger dazu verdonnert wurde, sich mit allem auseinander zusetzten. Das Resultat liegt nun in gebundener Form vor mir auf dem Schreibtisch. Ähnlich wie bei Ronny und mir. Er kannte Animes, ich hatte überhaupt keine Ahnung von der Materie. Erst als ich „Akira“ gesehen habe, lernte ich dieses Genre kennen. Ich weiß, das ist kein Ghibli Film, sollte nur als Randnotiz dienen.

Ich finde, dieses Werk hat seine Daseinsberechtigung, egal ob es offiziell ist oder nicht. Offiziell heißt nicht automatisch gut. Denn wenn etwas offiziell geschrieben wird, dann haben oftmals die Menschen oder Firmen, um die es geht, ihre Finger mit im Spiel. Vieles, was wissenswert ist, aber nicht gewünscht, kommt dann nicht zur Sprache. Das ist bei diesem Werk anders. Die Autoren konnte schreiben, was sie wollten.

Natürlich könnte ich jetzt noch ins Detail gehen und euch erzählen, was die Autoren denn nun zu den einzelnen Filmen so geschrieben haben. Das werde ich aber nicht tun, da es nichts bringt Informationen aus dem Kontext zu reißen. Auch würde ich euch die Vorfreude nehmen, wenn ihr selbst in dieses Werk reinlesen wollt. Als Beispiel sei hier der Filme „Flüstern des Meeres“ genannt, der gleich am Anfang als Rohrkrepierer betitelt wurde. Jetzt fängt der eine oder andere sicherlich an zu überlegen. Und jetzt erzähle ich euch, dass es später in der eigentlichen Beschreibung auf einmal ganz anders klingt.

Ich freue mich sehr über diesen gelungenen Guide. Er wird sich vortrefflich in meiner „Studio Ghibli“ Sammlung machen, die ich mein Eigen nenne.

Fazit:

Die Autoren Michael Leader & Jake Cunningham haben alles richtig gemacht. Sie haben für uns Sammler einen Guide geschrieben, der durch seine heitere Erzählweise zu überzeugen weiß.

Vielen Dank „PANINI“, sage ich als Sammler, dass ihr dieses Werk für uns veröffentlicht habt.

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.