Was darf Satire?

  • Waffeeeeeeeln!!!


    Und den Hausmeister hast du nicht gesehen, der arbeitet praktisch unsichtbar...


    Um zum Thema zurückzukommen, ich hab mir mal ne Ausgabe des Satiremagazins "Titanic" angeguckt, Headline:


    Endlich reagiert Merkel: Schockbilder auf Flüchtlingen!


    Und dann war da ein syrisch aussehender Mensch mit nem Frauke Petry Shirt und sowas XD

    Der arbeitet unsichtbar? Detwegen is es hier och so drecksch!! :D


    Herrlich. Obwohl die ja optisch gar nich sooo schlecht aussieht, aber diese äußeren wiegen niemals die beschissenen inneren Werte auf. ^^

  • Ich überlege ob du meinst was ich denke dass du meinst.... Ich meine dass es so ist...


    *seufz* Langsam geht übrigens sogar mir das ganze Sachsen- und Dresden-Bashing in den Satiresendungen auf den mentalen Keks, ist auch mal wieder gut, ey -.-'

    "Ich möchte, dass er weiß, was ich weiß. Ich möchte, dass weiß, dass ich möchte, dass er es weiß."


    Seh ich genauso, allerdings kann das Versagen der Leipziger Justiz beim Suizid von Al Bakr nicht deutlich genug kritisiert werden, zumal die Verantwortlichen auf absolut lächerliche und beschämende Weise nach Ausreden suchen. X(


    Hier ein starkes Interview mit Katja Kipping dazu. Unbedingt lesen!


    http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=368513


    Was das "Naziland" Sachsen angeht, reicht's wirklich langsam. Christian Ehring von "Extra 3" differenziert es aber immer gut. 80-100 Idioten von 35000 Bautzenern, wenn es wahrheitsgetreu verpackt wird, geht es. Nur viel zu Selten der Fall. So sagt ne mediengblendete Berlinerin zu Mir, das Dresden eine national befreite Zone ist... X(


    Erschreckend, wie leichtgläubig Menschen werden, nur weil sie einen Ort noch nie persönlich besucht haben, traurig...

  • Das hat aber auch seinen Vorteil!

    • Griechenland ist nicht mehr Pleite!
    • Flüchtlinge gibt es auch kaum noch.
    • In der Ukraine wird auch nicht mehr gekämpft.
    • Es gibt keine Hungersnot

    Ist doch toll!


    Jedes mal wenn irgend etwas passiert, kommen die Geier und schlachten es bis zum erbrechen aus. Halbweisheiten / Halbwahrheiten werden gerne transportiert und so aufbereitet, das es passt.


    Ich verurteile was damals geschehen ist und das was heute gerne daraus übernommen wird. Man darf aber auch nicht vergessen, was alles daraus hervorgegangen ist.

    • Raketentechnik
    • Computer
    • Düsenflugzeuge
    • Atomenergi (Zwiespaltig)

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  • Genau genommen sind alle Innovationen, die du aufgezählt hast, Segen und Fluch zugleich, wenn wir Autobahnen noch dazu nehmen sogar noch eine mehr.


    Schöner Song, die Gummienten sind irgendwie putzig. :D


    Mal überlegen, was sind meine liebsten H*tler-Parodien...


    Charlie Chaplins "Der große Diktator", die Sketche aus "Switch" und "Er ist wieder da". Alle auf ihre Art und Weise genial. ^^

  • Ich wollte mich hier schon zu äußern als ich das letzte Mal flüchtig vorbeigeschaut habe; jetzt mach ichs einfach trotzdem noch, auch wenn das Thema nicht mehr ganz das Thema ist weil jeder schon was geschrieben hat...


    Edit: und oh mann, es ist so lang geworden; jetzt hab' ich aus Versehen ein Essay draus gemacht. Na, wen's interessiert - vielleicht wisst ihr das auch alles schon, weil ihr eventuell noch Fernsehen schaut XD Machich ja nicht...Also, wer Zeit hat: Wohl bekomm's.


    Ich schreibe ja auch sehr sehr gerne, und von Zeit zu Zeit muss da manchmal einfach eine Satire mit dabei sein, um dem Ganzen etwas Würze zu geben. Für mich hat das sozial gesehen schon seinen Sinn - wie oft begegnet man Situationen/Menschen/Normen, über die man sich wünscht, vor Ort jemanden zum zynischen Lästern darüber zu haben, um es erträglich zu machen? Denke, so eine Funktion hat Satire ungefähr im Generellen. Es ist gar nicht möglich und erwünscht, jedem ins Gesicht zu sagen, auf welche Art man bestimmte Sachen an ihm oder bestimmten Gesellschaftsstrukturen beschissen findet.


    Mit einem überzogenen Text über diese Dinge kann sich die Genugtuung da sogar größer anfühlen; man fasst einfach mehrere Dinge zusammen und gibt ihnen einen Grund, lachhaft zu sein, ohne direkt jemanden ansprechen zu müssen; sozusagen 'ne Art Spiegel davon, welche Klischees am meisten zutreffen. Das muss nicht zwangsläufig negativ sein, kann aber in Politik und Medienlandschaft als gezückte Waffe gelten. Kommt eben nur auf den richtigen Einsatz an:


    So kann eine gute Satire durchaus Katalysator für erste Veränderungen sein. Manchmal wissen die Leute vor lauter Geballer und Tod und Verderben ja gar nicht mehr, was sie überhaupt außerhalb der Balkonzone aussprechen dürfen, bzw. kritisieren. Einige können ja nicht mal mehr zugeben, dass sie ihren Job scheiße finden - meistens sind das wirklich banale Sachen. Und klar, manchmal hinterfragt man schon: Darf ich das überhaupt denken? Und dann findet man eine gute Satire dazu und fühlt sich wieder erinnert an die Freiheit der Gedanken, und damit auch so gesehen an die eigene.


    Das mit Böhmermann habe ich damals auch nur per Radio mitbekommen und mir einmal das Schmähgedicht auf youtube angesehen. Ich habe mich daraufhin gefragt: Okay, teilweise sehr vulgär - gibt es also einen Grund dafür, dass Erdogan das verdient hat? Erdogan hab' ich bis dahin nicht mal wirklich gekannt, glaube ich; war nur ein Name aus einem sterilen Tagesschau-Studio. Ich hab' also recherchiert, und ja, er scheint ein absoluter Pantoffelheld und Quer ulant zu sein; würde ihn sogar als türkischen Trump bezeichnen. Ich meinte dann zu meinem Freund, dass man den journalistischen Grundgedanken dabei sehen muss:


    Wenn du auf etwas aufmerksam machen willst, musst du laut drauf einschimpfen, sonst machen die Menschen einfach unbeeindruckt weiter ihre Kreuzworträtsel in der Bild am Sonntag. Ist doch wie in Social Networks: Es sind immer die Negativkritiken, die für Profilbesuche sorgen. Für mich jedenfalls hat das Gedicht den Effekt gehabt, mich mal näher mit Erdogan zu beschäftigen, und damit auch die politischen Beziehungen zwischen Merkel und ihm zu hinterfragen; und das sehr kritisch - als ich im wikipedia an die Stelle mit der Verneinung des armenischen Genozids gekommen bin, wollte ich das noch nicht so richtig glauben.
    Der hat sich ja auch verhalten wie eine A ssel wenn man den Stein hebt, und wenn man nun nach dem Sprichwort "Getroffene Hunde bellen" urteilt, könnte man das auch als Ertapptheit werten. Nicht vieles, was er anzapft, geht mit der deutschen Verfassung konform - und solange kein Lichtkegel auf das ganze Ausmaß fällt, nimmt man das einfach nur als altbekannte Politikerdebilität hin und kümmert sich nicht drum.


    Nun hat der Erdogan ja dort unten wenig später die Suppe zum Kochen gebracht und macht jetzt einen auf Aushilfs-Adolf; und augenblicklich ist Böhmermann aus dem Schneider und die Richter entscheiden in seinem Sinne. Ich hatte damals ein bisschen das Gefühl, dass der einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort war - er war der Gegenschlag, den sich die Politik noch nicht trauen durfte; und das als lieblos verfasstes Gedicht mit Kraftwörtern, die sich Fünftklässer aus einem Schimpfwortbuch merken, um eloquent zu wirken. Nicht schlecht, für 'ne Satire. Ich glaube, viele kennen auch seine Ausführungen unmittelbar vorm Gedicht nicht wirklich - mit dem Gerichtsentscheid hat der Staat ihn nämlich in einer Sache bestärkt, und zwar als er sagte:



    Zitat von Böhmermann

    Artikel 5 unseres Grundgesetzes, unserer tollen Verfassung: Das darf man hier. Da können Sie nicht einfach sagen, die Bundesregierung soll die Satire zurückziehen oder das muss irgendwie gelöscht werden aus dem Internet.


    Denke, das war auch eine subtile Herausforderung an unsere "Oberhäupter", und sie haben sie angenommen,


    Ich verstehe das Ganze außerdem als Solidaritätsakt zu türkischen Journalisten:
    Vorm Gedicht hat er immerhin erläutert, dass dieses etwas darstellt, was man in Deutschland dem Gesetz nach nicht veröffentlichen dürfe, und davor gab es eine lange Erläuterung zu den Zuständen in der Türkei. Legt man nun die Betonung im Satz auf "Deutschland", erhält man den Beigeschmack eines Direkt-Vergleichs zur Türkei, wo Journalisten schon weggesperrt werden, weil sie über bestimmte Zustände berichten.


    Ausschlaggebende Stelle im Interview:


    Bei youtube finde ich bislang auch nur ein einziges, schlecht qualitativ abgefilmtes Video, in dem man sich diese Erläuterungen vorm Gedicht in vollem Umfang anschauen kann; wieß nicht, wies da auf anderen Plattformen ist. Darin ist eigentlich alles wichtige gesagt.


    Zum Nachkucken:


    Oder weiter unten im Artikel in Schriftform, wo auch die Zitate herkommen:
    Spiegel Online


    Alles in allem kann ich nur sagen, dass das Gedicht gesessen hat; denn es zeigt mit seinem Ausgang die danach viel gestellte Frage, was Satire darf. Anfangs wollte ich nämlich Tucholsky's "Was darf Satire" mit euch teilen; der Text stammt aus dem Jahr 1927, hat aber nach wie vor Wahrheit in sich. Ich bin da derselben Auffassung wie der Autor. Dachte, bevor ich das einfach reinkopiere und mich damit identifiziere, fasse ich ein bischen was in eigene Worte - bin leider etwas eskaliert. Sorry. Hier der Link dazu: Was darf die Satire?


    Wisst ihr, ich hab den Rahmen sowieso schon gesprengt - hier also noch eine meiner Lieblingssatiren xD:


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  • Ouhw, das ist schade, ich denke, du würdest das Schramm-Video auch mögen; der nimmt keen Blatt vor den Mund :D

    Also.. ich will dich nicht drängen; mag das seber nicht wenn mir irgendeiner Videos ans Herz legt - aber ich finde, der ist schon ein Meister seiner Zeit.

    Ich danke auch fürs Lesen (muss man ja auch mal erwähnen); gut zu wissen, dass da was angekommen ist; merk's schon selber manchmal nicht mehr xD Balla balla.

  • Sobald ich die Möglichkeit hab hole ich das nach^^


    Und wir haben zu danken, ich persönlich liebe ja wie du schreibst, da würde ich mir gern ne metaphorische Scheibe von abschneiden^^

    Ja, da gehe ich voll und ganz mit. Es macht richtig Spass deine bissigen /tiefgründigen Texte zu lesen.

  • Ja, da gehe ich voll und ganz mit. Es macht richtig Spass deine bissigen /tiefgründigen Texte zu lesen.

    Arw, das liest man gern - hoffe, ein paar Jurymitglieder diverser Autorenwettbewerbe sehen das auch so... O.o Wobei ich mir in Sachen Bissigkeit ja hier noch weitestgehend 'nen Riegel vorschiebe; also es geht noch viel schlimmer; da ist das hier noch die Softversion xD

    Also grundsätzlich finde ich die Idee fantastisch gewisse Leute selbst eine Satire schreiben zu lassen^^

    So wie das hier? Für Folgeschäden übernehm' ich keine Haftung.

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