Übel Blatt » Rezension

In Japan gehört „Übel Blatt“ zu den beliebtesten Manga-Serien. Grund genug einen genaueren Blick auf die mehrteilige düstere Fantasygeschichte zu werfen, welche von „KAZÉ“ in Deutschland veröffentlicht wurde.


Worum es in „Übel Blatt“ geht:


Einst wurde das Königreich Saalandien von der dunklen Armee des Wischtech-Reichs bedroht. Um dieser Gefahr Herr zu werden, entsandte der König 14 Helden mit heiligen Lanzen. Drei ihrer starben auf dem Weg, ihrer vier betrogen die Gemeinschaft. Doch sieben Helden besiegten die Dunkelheit und kehrten ruhmreich zurück. Das ist nun schon 20 Jahre her.


Erneut erhebt sich die Dunkelheit, in Form der Schwarzen-Schwingen-Schwert-Armee. Die vier betrügerischen Lanzen, welche man für tot hielt, überziehen das Grenzland mit Gewalt und Tod. Erneut wird von den letzten 7 Lanzen erwartet, dass sie sich dieser Gefahr stellen. Eigentlich, so sollte man denken, stellt diese kleine Herausforderung kein großes Problem dar. Wäre da nicht dieses Geheimnis…


Zur gleichen Zeit taucht ein unscheinbarer Jüngling namens Keinzell in der Grenzregion auf. Sein Ziel: er möchte in das Königreich Saalandien einreisen um die 7 Lanzen zu treffen. Dies ist aber nicht so einfach, da das Königreich Saalandien durch eine riesige unüberwindbare Mauer geschützt wird. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Mauer von der Armee geschützt wird und man nur hindurch kommt, wenn man an der einen oder anderen Stelle Bestechungsgelder fließen lässt. Um sein Ziel dennoch zu erreichen, versucht er sein Glück im Untergrund.


Der Untergrund, ein Bereich den man lieber meiden sollte, wenn einem sein Leben lieb ist. Im Dunklen verbergen sich wie so oft Kreaturen, die eine Gefahr für Leib und Leben sind. Dass an diesem Gerücht etwas dran ist, bekommt Keinzell schmerzhaft zu spüren. Und dann diese Dunkelheit. Sie scheint ihm seine Kraft zu nehmen. Was viele nicht wissen, Keinzell ist gar nicht so unscheinbar. Ist er vielleicht der Held, den die Prophezeiung vorhergesagt hat? Wer weiß …


Einschätzung:


Das Erstlingswerk von Etorouji Shinono weiß von der ersten Seite an zu überzeugen. Hätte ich es nicht gelesen, ich würde nicht glauben, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt. Die Geschichte ist gut erzählt, die Handlung tiefgründig, was zur Folge hat, dass man von der ersten Seite an wie gefesselt ist. Vor allem dann, wenn man wie ich ein alter Rollenspieler ist. Genau so und nicht anders sollte es sein. Das erwarte ich von einer guten Fantasygeschichte.


„Übel Blatt“ ist nichts für schwache Nerven. So kommt es hin und wieder vor, dass Körperteile durch die Gegend fliegen. Auch manche Tiere kommen nicht all zu gut weg. Während die Tiere einem schon irgendwie leid tun, erwischt man sich bei dem einen oder anderen Charakter schon bei dem Gedanken: Stopf dem doch endlich mal das M.... Manche Gestalten sind einfach nur nervig, wenn du verstehst was ich meine. Die haben es einfach nicht anders verdient. :)


Wer Erotik mag, der kommt bei „Übel Blatt“ an der einen oder anderen Stelle auf seine Kosten. Wobei ich hier bemerken muss, dass ich es schon etwas befremdlich finde, wenn der kindlich wirkende Keinzell mit einer vollbusigen Schönheit seinen Spaß hat. Allein die Tatsache, dass Keinzell ein Elf/Dunkelelf zu sein scheint, tröstet über die Tatsache hinweg, dass es dann doch nicht ganz bedenklich wirkt.


Zum Schluss noch einige Worte zum Zeichenstil. Dieser ist ok. Man merkt an den Zeichnungen, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt. Während die Kampfszenen sehr detailreich sind, fehlt es den "normalen" Zeichnungen an Tiefgang. Ich spreche hier insbesondere von Details der Umgebung.


Fazit:


Wer Wert auf eine gut erzählte Fantasygeschichte legt und nichts gegen Splattereinlagen/Erotik hat, der kann hier bedenkenlos zugreifen.


Produktdetails
Titel Übel Blatt Band 0
Genres Action, Fantasy
Autor Etorouji Shiono
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 14 Jahre
Seitenanzahl 218
Serie Übel Blatt
Sprache Deutsch
ISBN 978-2-88921-568-3
Verlag KAZÉ
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / KAZÉ


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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