Mit „Arte“ startet bei „Carlsen“ eine Mangareihe, die im Florenz des 16. Jahrhunderts spielt - der Geburtsstunde der Renaissance, einer Epoche voller Kunst und künstlerischer Poesie.
Worum es in „Arte“ geht:
Arte ist eine junge Dame im heiratsfähigen Alter. Sie stammt aus der Adelsfamilie Spaletti. Seit ihrer Kindheit zeichnet sie, weil sie einfach Lust hat. Während ihre Zeichenlust ihrer Mutter überhaupt nicht gefällt, fördert ihr Vater hingegen ihr Talent. Doch nun wird alles anders, da vor einem Monat ihr Vater verstorben ist.
Das Leben ist hart, wie Arte feststellen muss. Da ihr Vater verstorben ist, hat nun ihre Mutter das Ruder in der Hard. Im Grunde meint sie es nur gut mit Arte. Dennoch stoßen viele Dinge, die sie tut, sauer auf. So zum Beispiel der Scheiterhaufen, auf dem Artes Mutter all ihre Bilder verbrennt. Sie ist der Meinung, ihre Tochter solle lieber einen reichen Mann heiraten und das tun, was Frauen in dieser Zeit nun mal tun.
Man lernt Etikette, Lesen, Schreiben, Rechnen, Nähen und Musizieren …
Die Tätigkeiten der Frauen sind auf den häuslichen Bereich beschränkt …
Die Frau bleibt zu Hause, hört auf ihren Mann, bringt Kinder zur Welt und zieht diese auf …
Und überhaupt bringt Bildung nur Probleme. Wer will schon eine kluge Frau?
Arte sieht das anders. Sie möchte frei sein wie ein Vogel. Sie möchte ihre eigenen Fehler machen und an ihnen wachsen. Sie will einfach unabhängig sein. Also macht sie sich gegen den Willen ihrer Mutter auf den Weg um Malerin zu werden. Die Sache hat nur einen Haken, das Zeitalter. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Arte eine Absage oder sagen wir mal lieber Abfuhr nach der anderen erhält. Letztendlich ist es dem Zufall zu verdanken, dass es dann doch noch klappt. Sie kommt bei dem exzentrischen Malermeister Leo unter, was in Florenz für Aufsehen sorgt. Nur leichter wird es für die junge Frau dadurch nicht.
Einschätzung:
Kei Ohkubo erzählt auf unterhaltsame Weise eine Geschichte über Vorurteile und Diskriminierung, wie sie mit Sicherheit im 16. Jahrhundert zuhauf vorkam. Denn in diesem Zeitalter war die Frau im Grunde nichts wert. Sie war schwach, ungebildet, konnte nichts und war in gewisser Weise auch noch lästig. Wenn sie überhaupt zu etwas taugte, dann als Gefährtin, zum Kinder kriegen und um Spaß zu haben.
Die Gesichte um die junge Arte ist gut erzählt. Man kann mit ihr fühlen und verstehen, warum sie aus diesem Teufelskreis ausbrechen will. In jeder Situation, in der ihr mal wieder unmissverständlich vor Augen geführt wird, dass sie ja „nur“ eine Frau ist, denkt man: Los, stehe auf und zeige es ihnen! Aus heutiger Sicht betrachtet, können wir froh sein, dass es solche Menschen gab. Sonst hätte sich wohl nie etwas geändert.
Lobenswert ist der detailreiche Zeichenstil. Die Kleider, Frisuren und Gebäude aus jener Zeitepoche sehen fantastisch aus. Man fühlt sich somit auch visuell in diese Zeit versetzt.
Fazit:
„Arte“ bietet eine unterhaltsame Geschichte im Florenz des 16. Jahrhunderts. Erzählt wird auf unterhaltsame Weise der Kampf einer jungen Dame gegen Etikette und Vorurteile jener Zeit.
Hier geht es zur „Leseprobe“!
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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