Uzumaki Deluxe - Spiral into Horror » Review

Bin ich zu alt? Diese Frage stellte ich mir immer wieder beim Lesen der Gesamtausgabe des Horror - Klassikers „Uzumaki - Spiral into Horror“, welcher bei „CARLSEN Manga“ in einer Deluxe Ausgabe erschienen ist. Ein im Hardcover gebundener Wälzer von sage und schreibe 656 Seiten. Bis Seite 242 habe ich es geschafft …


Worum es in „Uzumaki - Spiral into Horror“ geht …


In der Küstenstadt Kurouzu lebt die Oberschülerin Kirie Goshima. Eine junge hübsche Dame, die genau weiß, was sie will. Sie geht auf die Kurouzu High, eine Oberschule, die genau am Hang eines Berges liegt. Durch die Hanglange hat man einen herrlichen Blick über die Stadt. Ihr Freund Shuichi Saito geht auf die Mido - Riyama High in der Nachbarstadt. Jeden Abend holt Kirie ihn vom Bahnhof ab. So auch heute. Unterwegs trifft sie Herrn Saito. Er beobachtet irgendetwas Wichtiges an einer Häuserwand. Seine Faszination scheint so groß, er bemerkt nicht einmal Kirie, die ihn freundlich grüßt. Am Bahnhof angekommen begrüßt sie freudig Shuichi. Doch irgendetwas scheint mit ihm nicht zu stimmen. Als Kirie ihn darauf hin anspricht, berichtet Shuichi, dass er sich jedes mal unwohl fühlt, wenn er zurück nach Kurouzu kommt. Auch berichtet er von der Tatsache, dass sein Vater in letzter Zeit mehr als nur merkwürdig ist. Er bittet Kirie, mit ihm fortzugehen.


Das Verhalten von Shuichis Vater wird von Tag zu Tag schlimmer. Er geht nicht mehr zur Arbeit und ist total besessen von Spiralen. Diese sieht er überall. In den Nudeln, in den Haaren seiner Frau, in der Luft, im Wasser usw. Und dann noch diese skurrile Sammlung von Spiralen, die Herr Saito aufgebaut hat. Es ist einfach schrecklich. Die einzige Lösung: die Sammlung muss weg. Kurzentschlossen wird die Sammlung von Frau Saito vollständig entsorgt, in der Hoffnung dass Herr Saito wieder zur Besinnung kommt. Falsch gedacht, wie sich kurze Zeit später herausstellt. Shuichi und seine Mutter finden Herrn Saito tot in einem großen Behälter. Das wirklich merkwürdige ist: Herr Saito sieht aus wie eine große Spirale.


Der Tod von Herrn Saito verbreitet sich schnell im kleinen Städtchen Kurouzu. Viele Freunde wohnen der Einäscherung bei. Eigentlich nichts besonderes, würde der Qualm, der aus dem Schornstein aufsteigt, nicht wie eine Spirale aussehen. Ja es scheint sogar so, als würde sich das Gesicht von Herrn Saito bilden. Alle sind entsetzt. Besonders Frau Saito nimmt diese Angelegenheit mit. Sie fängt wie hysterisch an zu schreien. Nicht einmal Shuichi kann sie beruhigen. Frau Saito kommt ins Krankenhaus. Im Krankenhaus geben sich alle große Mühe, Frau Frau Saito zu stabilisieren, was bedauerlicherweise misslingt. Frau Saito scheint wahnsinnig. Wie einst ihr Mann sieht nun auch sie überall Spiralen. Nur scheint es anders als bei ihrem Mann. Während Herr Saito wie begeistert war, bildet sich bei Frau Saito eine echte Phobie, die schlimme Folgen hat. So schneidet sie sich zum Beispiel mit einer Schere die Fingerkuppen ab. Überhaupt verletzt sie sich an sämtlichen Stellen, nur um die Spiralen loszuwerden. Zum Glück hat sie noch nicht bemerkt, dass auch im Ohr eine Spirale sitzt und zwar die Hörschnecke. Wenn sie dies wüsste, dann …


Einschätzung:


„Uzumaki - Spiral into Horror“ tja, was soll ich zu diesem Horror - Klassiker sagen? Wer denkt sich so etwas aus? Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Story aus einem Traum entstanden ist. Warum sonst sollte man eine Horrorgeschichte um Spiralen verfassen? Die Geschichte, die Erzählweise sind wirklich gut. Nur: Spiralen? Wie eingangs erwähnt habe ich auf Seite 242 die Segel gestrichen. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass das Grundthema einfach nur beim Lesen genervt hat. Jedes Mal wenn es richtig ekelhaft wurde (das gehört bei einem guten Horror einfach dazu) störte die Tatsache, dass es um Spiralen ging. Das ist genau so störend wie eine romantische Liebesgeschichte im Schlachthaus. Es passt einfach nicht! Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für solche Geschichten oder ich habe einen zu hohen Anspruch. Naja, lassen wir das Thema.


Als Entschädigung sehe ich den sehr düsteren, Gänsehaut verursachenden und von Splatter geprägten Zeichenstil. Der hat mir richtig gut gefallen. So sehr ich mich auch bemühe, ich kann mich einfach nicht erinnern, dass ich bei einem Horror-Manga jemals die Augen zusammen gekniffen habe bzw. versucht war, wegzusehen. Als Beispiel sei hier die Darstellung genannt, in der sich Frau Saito mit einer Schere die Fingerkuppen abschnitt. Gedanken wie: Gott sei Dank nicht in Farbe … gingen wir durch den Kopf. Und da Frau Saito ja noch andere Verstümmelungen an sich vornahm, kam auch der Gedanke auf: Bitte keine detaillierte Darstellung der genannten Situation auf der nächsten Seite. :) Ich bin wohl doch zu alt … oder zu weich? - grübel -


Eine Erwähnung verdient das Buch an sich. Die Druckqualität ist hervorragend. Das gilt sowohl für die Seiten als auch das Hardcover. Der Preis von 28 € ist durchaus gerechtfertigt. Macht sich prima im Bücherregal.


Fazit:


„Uzumaki - Spiral into Horror“ ist eine gelungener Horror - Manga, wenn auch nicht für Jedermann. Der düstere, sehr detailreiche Zeichenstil sorgt für Horror pur. Am besten liest du den dicken Wälzer des Nachts, bei Regen und Kerzenschein.


Ach ja! Lege alle spitzen Gegenstände aus deiner Reichweite.


Leseprobe zu „Uzumaki Deluxe - Spiral into Horror“


Quelle: „Carlsen Manga


Produktdetails
Titel Uzumaki Deluxe - Spiral into Horror
Genres Horror
Autor Junji Ito
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahre
Seitenanzahl 656
Serie Uzumaki
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-75752-4
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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