Die Schrift des Windes » Review

Wie ich in der Vergangenheit feststellen konnte, lohnt es sich, in Graphic Novels von „Jiro Taniguchi“ hineinzuschauen. Sie sind gut geschrieben, vernünftig recherchiert und bildlich angenehm dargestellt. Diesbezüglich macht „Die Schrift des Windes“ keine Ausnahme, obwohl diese „nur“ von ihm illustriert wurde. Die Geschichte selbst wurde von „Kan Furuyama“ verfasst und kann sich durchaus sehen lassen. Erschienen ist dieses Werk bei » Carlsen «.


Worum es in „Die Schrift des Windes“ geht:


Wir befinden uns in der Edo-Zeit und schreiben das Jahr 1649. Wie all zu oft in der Geschichte von Japan, war das Land zersplittert. Dies hat sich nun geändert. Durch die die Feldherren Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Leyasu wurde das Land geeinigt. Endlich herrscht wieder Frieden.


Frieden ist eine tolle Sache. Wie das nun mal bei Frieden so ist, es gibt immer einen, der etwas dagegen hat, meist aus Machtgier. In dieser Geschichte ist es der emeritierte Kaiser Gominoo, der sein Dasein innerhalb eines Palastes in Kyoto fristet und nichts mehr zu melden hat. Er ist es, der

Geheimdokumente stehlen lässt, aus dem Palast in die Berge flieht und das Volk zur Rebellion aufruft. Ein Bürgerkrieg bedroht das Land.


Der Frieden muss um jeden Preis gewahrt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, beauftragt das regierende Shogunat den Samurai Jubei mit der Suche nach den Schriften und dem Kaiser. Zielsetzung: die Dokumente sollen gesichert und der Kaiser in den Palast zurück gebracht werden. Der Kaiser denkt aber nicht daran, dieser Aufforderung nachzukommen. Und so kommt es zum Kampf zwischen den Unterstützern des Kaisers und Jubei. Zum Glück ist Jubei nicht irgendein Samurai. Seine Fähigkeiten sind legendär. Bleibt zu hoffen, dass er es schaffen wird. Denn der Kaiser hat jemanden an seiner Seite, der Jubei ebenbürtig ist.


Möge der bessere überleben.


Einschätzung:


Samurai Geschichten faszinieren mich, so lange ich denken kann. Es war daher logisch, dass ich in „Die Schrift des Windes“ hineinschauen musste. Meine Neugier wurde mit einer historisch interessanten Geschichte um Macht, Kampf und Geltungssucht belohnt. Es hat sich also gelohnt.


Der Schwertmeister „Yagyu Jubei“, der in dieser Geschichte die Hauptrolle spielt, lebte tatsächlich. Auch wenn sein Leben nicht das längste war, wie bei Samurais oftmals üblich, war es wohl mit Sicherheit aufregend. Man weiß zwar nicht viel über ihn, genug Stoff für Legenden gab es dennoch.


Die Erzählweise von „Kan Furuyama“ ist ruhig, sachlich und basiert auf historischen Ereignissen. Würde nicht sein Name auf dem Buchcover stehen, man könnte denken, die Geschichte stamme von „Jiro Taniguchi“, so gut ist sie erzählt. Ausgezeichnete Arbeit!


Dass „Jiro Taniguchi“ zeichnen kann, hat er in diversen Werken unter Beweis gestellt. Nicht umsonst wurde er so oft ausgezeichnet, natürlich nicht nur für seine Zeichnungen. Die Details der Edo-Zeit sind daher in gewohnt guter Qualität. Es macht richtig Spaß, auf den Seiten zu verweilen um die Bilder zu betrachten. Was mich sehr beeindruckt hat, das sind die Kampfszenen unter den Samurais. Sie sind zeichnerisch genau so dargestellt, wie man sie aus ordentlichen Filmen kennt. Edel, voller Ehrfurcht und Respekt. Es fliegen keine Gliedmaßen oder ähnliches. Auf übertriebene Gewalt wurde verzichtet.


Produktdetails
Titel Die Schrift des Windes
GenreGraphic Novel
Autor / Zeichnung Kan Furuyama / Jiro Taniguchi
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 14 Jahre
Seitenanzahl 248
Serie -
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-76919-0
Verlag Carlsen
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / Carlsen


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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